Warum scheitert Faust von beginn an der Tragödie bis zum Ende....?

1 Antwort

Scheitern woran? Glücklich zu werden?

Faust ist unglücklich, weil er keine Verbindung zu anderen Menschen hat. Er kommt mit ihnen nicht zurecht, da er sich (verdient oder unverdient) als was besseres sieht, oder zumindest nicht auf einer Wellenlänge mit anderen ist. Da er diese emotionale Verbindung nicht schaffen konnte, sucht er sein Glück in den Wissenschaften. Er hofft, wenn er nur die Geheimnisse der Natur versteht ("dass ich erkenne was die Welt im Innersten zusammenhält"), dass ihm das Glück bringen wird. Er stürzt sich auf die Wissenschaft. Das ist halt sinnlos, denn Wissen kann einfach emotionale Bindungen nicht ersetzen.

Aus meiner Sicht ist Faust einfach jemand, der nie imstande war soziale Kompetenz zu entwickeln. Da helfen ihm auch die Wünsche nicht, die ihm Mephisto erfüllen soll. Du kannst dir Beziehungen mit anderen nicht herbei wünschen, sondern sie erarbeiten. Aber ich denke, Faust weiß nicht mal dass er diese Bedürfnisse nach emotionaler Nähe überhaupt hat.

Das bezieht sich aber alles auf den ersten Teil. Ich hab den zweiten zwar mal gelesen, aber nicht verstanden, und es ist auch schon Jahre her. Ich vermute er findet irgendwann im zweiten Teil sein Glück.