Warum reagiert der Hund nicht auf Schmerzen?
Angeblich funktionieren ja Strafen und besonders Schmerzen in der Erziehung nicht (Schlagen etc.).
Mich wundert, dass es BEI MIR ziemlich gut klappt - ich habe bspw. als Kind ein paar Mal erschreckende Erfahrungen mit Hunden gehabt (keine Bisse, nur Anspringen, Anbellen etc.) und sobald ich einen fremden Hund sehe, versuche ich automatisch, einen Umweg zu machen. Wenn ein Hund wütend aus einem eingezäunten Grundstück bellt, wechsele ich die Straßenseite.
Warum funktioniert das hier nicht?
https://www.youtube.com/watch?v=XQHUkW-s47w
Ab ca. 1:45 fegt der Halter seine Terrasse und der Hund beißt immer in den Besen. Außerhalb der Terrasse wäre noch viel Rasen. Der Hund könnte einfach weggehen und den Besen vermeiden. Er kommt aber immer wieder und beißt rein. Der Halter schlägt ihm mit dem Besen immer wieder in die Schnauze.
Später gibt es eine Szene, in der der Hund im normalen Training vor dem Halter zurückweicht und zusammenzuckt, als die Hand des Halters der Hundeschnauze nahe kommt.
Aber: Warum vermeidet der Hund die Schmerzen nicht, indem er einfach weggeht?
Bei Menschen würde ich ja sagen, es ist der Stolz, zuzugeben, dass man unterlegen ist, die Angst, dass es schlimmer wird, wenn man zeigt, dass der andere stärker ist und man Angst hat oder Schmerzen vermeiden möchte. Aber der Hund dürfte ja nicht so denken.
Müsste der Hund nicht eigentlich denken "das tut weh, ich gehe weg und vermeide den Schmerz", statt immer und immer wieder auf den Besen loszugehen und zu beißen (wohl ja auch nicht extrem aggressiv)? Es scheint mir auch weder Aggression noch ein Spiel für den Hund zu sein.
Warum macht er das? Warum ist der Schmerz nicht effektiv, das zu unterbinden?
(Nicht, dass ich das als Methode empfehlen würde.)
3 Antworten
Ohne jetzt das Video gesehen zu haben - meiner ist auch öfter auf den Besen gegangen als er klein war, mit Geduld gewöhnt sich ein Hund auch daran- der Punkt ist, wenn so ein Hund etwas fixiert und da unbedingt hin will, dann stört ihn der Schmerz in dem Moment nicht. Keine Befürwortung von Gewalt!!! Nur diese Hunde haben halt dann so eine Adrenalinausschüttung, dass sie es in diesem Moment nicht so richtig war nehmen - heißt nicht, dass er es dann nicht wahr nimmt, wenn er wieder runter kommt. In einer ruhigen Situation hingegen, nehmen sie Schmerz viel deutlicher wahr. Merkt man an sich selbst auch manchmal, wenn man so vertieft ist in etwas und man tut sich weh, merkt man das manchmal erst später
Der Hund reagiert auf die Bewegung des Besen aufgrund von Jagdtrieb, das Schlagen des Hundehalters beeindruckt ihn nicht und als Terrier hat er rassebedingt keinen "Rückwärtsgang" und kennt nur das nach vorne gehen und weicht daher nicht zurück. Eine andere Hunderasse würde eventuell zurückweichen.
Oder in der Erziehung des Hundes wird öftes mit Schmerzen gearbeitet und der Hund reagiert daher nicht mehr auf Schmerzen.
Und typisch für die amerikanische Hundeerziehung wird nicht in der Situation trainiert sondern der Hund wird unterworfen.
Nun... Wie bei den Menschen, so haben auch Hunde alle einen eigenen Charakter. Somit schlägt die selbe Art der Erziehung nicht bei jedem auf die gleiche Weise an.
Aber puuhh dieses Video zu schauen ist wirklich hart O.o