Warum lässt sich das unsere Politik in Deutschland gefallen?
Vorweg: Ich bin dankbar, dass wir einen Sozialstaat haben. Und ich gönne allen Bedürftigen herzlich gern, dass ihnen die notwendige Unterstützung finanziell und personell zukommmt.
Was ich nicht verstehe: Es gibt eine zunehmend a-soziale Haltung von Deutschen, die es als ihren Anspruch sehen, dass der Staat ihnen alles ermöglichen soll. Sie selber dagegen kümmern sich weder ausreichend um ihre Berufspflichten noch ausreichend um ihre Kinder.
Es gibt nun mal solche Menschen, die sich in die soziale Hängematte legen. Und das sind dann auch die Ersten, die bei meiner sachlichen Frage sofort angepisst "Sozialbashing" schreien. Diese Leute interessieren aber bei dieser Frage nicht.
Mich interessiert hier, warum die Politik das mitmacht. Warum werden die Gesetze immer weiter in die Richtung verändert, dass Menschen, die durchaus selber für ihr Leben und für ihre Familie gut sorgen könnten, ihre Eigenverantwortung abgeben dürfen und vom Staat alles bekommen?
10 Antworten
Meines Wissens nach gibt es weiterhin Sanktionen bei Pflichtverletzungen.
Siehe hier:
https://www.buerger-geld.org/sanktionen/
"Welche Konsequenzen hat eine Pflichtverletzung? Das Gesetz sieht Sanktionen vor: Bürgergeld, also der Bürgergeld-Regelsatz kann um maximal 30 Prozent gemindert werden, staffelweise, angefangen bei 10 Prozent.
RechtsfolgenbelehrungDer Bürgergeld-Leistungsempfänger muss über die Rechtsfolgen seines Pflichtverstoßes belehrt worden sein, damit Sanktionen daran angeknüpft werden können (...)"
Warum lässt sich das unsere Politik in Deutschland gefallen?
Weil der Bürger es sich gefallen lässt und trotzdem die gleiche Politik wählt.
Mich interessiert hier, warum die Politik das mitmacht.
Der Preis ist hoch. In der Talkshow ist man dann wieder der jenigen der vor geframten traurigen Bildern erklären muss, dass ein Sozialstaat kein Selbstbedingungsladen ist. Auf der anderen Seite kosten Bürgerfeldempfänger einem Staat nicht viel.
Das deutlich größer Problem sind unsere Bürokratieapparate. Hier werden für absurde Summen Behörden geschaffen, die in weiten Teilen einfach nur bürokratischen Selbstzwecken dient. Ich durfte selber in einem öffentlichen Unternehmen arbeiten dass dem Wirtschaftsministerium unterstellt war. Wir waren ein Sammelbecken für Akademiker die keinen vernünftigen Abschluss hatten. Abgesehen von den ganzen Mist den sie verzapft haben, ging da keiner unter 60.000€ nach Hause. Das sind wirklich teuere ABMs wo wir uns mal die Frage stellen sollten, ob wir uns diese noch leisten können.
Ganz verschieden.. Diverse Projektverantwortliche für verschieden Wirtschaftsbereiche in denen das Land fördern wollte, sowie der inner Wasserkopf dem ich angehörte und das Marketing.
Als Akademiker bist du damals (2019) eingestiegen mit 4,8k +Zulagen.
reserviert für Studienabbrecher? Du schriebst da von solchen die keinen vernünftigen Abschluss haben.
Studienabbrecher sind es meines Wissens nie. Dafür bewerben sich zu viele mit Abschluss.
Ich weiß nicht ob du studiert hast, aber an der Uni gibt es eine Menge Studies, die einfach irgendwas studieren. Diese Fächer haben meist kein nähes Berufsziel. Auch sind die erlernten Fähigkeiten nicht besonders zielführend, um in der echten Welt brauchbar zu sein.
ja, hab studiert. Master im Bereich Internationaler Handel. Fächer ohne näher definierbares Berufsziel führen meist zu Lehrer und/oder Forschung.
meist zu Lehrer und/oder Forschung.
Und ganz viele landen als Quereinsteiger bei Ministerien, Behörden und NGOs etc.
Die Frage ist halt, warum wir als Gesellschaft für irsinniges Geld Menschen ausbilden, die am Ende nicht gebraucht werden.
Es ist doch absurd, dass Studenten sich auf die Straßekleben, während das Geld da ist, aber die Handwerker fehlen kW Peak auf die Dächer zu bringen.
Ob man sie braucht ist auch eine Frage von politischen Prioritäten.
Man könnte wenn man will viele Jobs für Sozialwissenschaftler schaffen.
Es gibt eine zunehmend a-soziale Haltung von Deutschen, die es als ihren Anspruch sehen, dass der Staat ihnen alles ermöglichen soll. Sie selber dagegen kümmern sich weder ausreichend um ihre Berufspflichten noch ausreichend um ihre Kinder.
Ich bin inzwischen 59 und ich kann dir sagen dass es das "Sozialbashing" schon gibt seit ich Nachrichten verfolge. Und es kommt immer aus der gleichen Ecke. Von daher sehe ich weder dein "zunehmend" noch das sich in der Hinsicht irgend etwas bemerkenswertes geändert hat.
Es gibt eine zunehmend a-soziale Haltung
Nein. Aber es gibt seit etwa 20 Jahren eine massive öffentliche und systematische Herabwürdigung der untersten sozialen Schichten.
Gegen alle Vernunft. Denn man weiß aus seriösen Studien ja, dass Sozialbetrug eine Randerscheinung ist, die auch nicht zugenommen hat.
Der Umfang des Sozialstaates ist übrigens ein Klacks gegenüber dem Umfang der elitären Schicht und ihren gesetzlichen Vorteilen. Die Vermögensungleichverteilung erreicht seit 20 Jahren jedes Jahr neue Negativrekorde. Damit diese Wahrheit nicht zum Pulverfass wird, braucht es die erwähnte Propaganda zwingend.
"systematische Herabwürdigung der untersten sozialen Schichten" Wo empfindest du eine solche Herabwürdigung?
Zum Beispiel in den privaten TV-Medien und ihren zahllosen Unterschicht-Formaten.
Weil da jeder wohl in einer Traumwelt lebt. Drei Monate Bürgergeld und dann arbeitet der Arbeitslose wieder. Das ist oft falsch. Man darf nicht alle über einen Kamm scheren aber auf viele trifft das zu.
Die Lösung: Wer nicht arbeiten will, erhält systematisch Kürzungen. Wer arbeitsunfähig ist erhält natürlich weiter Geld. Doch die Arbeitskraft, die genutzt werden kann, muss auch genutzt werden. Dann muss man halt immer weiter kürzen, irgendwann findet man schon was.
Es ist gerade die Kürzerei die eventuell die Arbeitssuche erschwert. Die Betroffenen haben dann eventuell kein Fahrzeug mehr um zur Arbeit zu kommen, keine ordentliche Kleidung um sich vorzustellen, kein Geld um vor der Vorstellung zum Frisör zu gehen usw.
Du denkst wirklich, dass dafür Geld ausgegeben wird? Das fließt alles in Alk. und Zigaretten!
wer Bürgergeld bezieht wird zwangsläufig Nichtraucher oder verhungert!
was gab es denn da für ABM Stellen wo man 60.000 € verdiente?