Warum kommt es zu einem Energiegewinn beim Oxidieren von organischen Stoffen in unseren Zellen?
In meinem Buch steht folgendes: "Es sieht immer so aus, als sei die Oxidationsstraße bei der Carbonsäure zu Ende. Unsere Zellen oxidieren aber auch jetzt noch weiter - die organischen Stoffe sollen schließlich unter Energiegewinn bis zur Stufe von CO2 und H2O abgebaut werden. Entscheidend ist allerdings, dass dafür die Moleküle nun zerlegt werden müssen."
Ich versteh das vorne und hinten nicht, warum es überhaupt zu einem Energiegewinnn kommt, da es ja ENERGIE VERBRAUCHT, wenn Bindungen gespalten werden.
Wieso kommt es dann dennoch zu einem Energiegewinn?
Im Buch wird zuvor die Oxidationsstraße von Primären Alkohol zu Aldehyd und dann zu Carbonsäure gezeigt
Und die Oxidationsstraße von Sekundären Alkoholen zu Keton.
Und dann steht da halt obiger Text, dass es eben weitergeht mit der Oxidation.
3 Antworten
Du hast schon recht, Bindungen spalten braucht Energie. Bindungen knüpfen setzt aber auch welche frei. Und darum gehts letztendlich.
Ganz grob runter gebrochen: Der Körper knüpft energiearme Bindungen (die von CO2 und H2O), dabei wird viel Energie frei. Diese Energie kann man nutzen um Bindungen zu spalten, z.b. die vom Carbonsäuren um sie wieder zu CO2 und H2O zu machen. Die Bindungen der Carbonsäure zu spalten kostet aber weniger Energie als bei der Knüpfung der Bindungen von CO2 und H2O frei wird. Diese übrige Energie kann der Körper dann nutzen.
Nur unterm Strich. Was zwischendrin passiert ist abhängig vom genauen Prozess. Welche genau das sind, weiß ich nicht.
ATP ist die "Energiewährung" des Körpers. Es wird in energiegewinnenden Prozessen hergestellt, dann zu einer anderen Stelle transportiert, um dort einemn energieverbrauchenden Prozess anzutreiben. ATP ist quasi das Benzin des Stoffwechselmotors.
Zumindest die Oxidation von Ethanol von Essigsäure setzt Energie frei. Man hat so früher Essigsäure hergestellt. Jeden einzelnen Schritt habe ich jetzt nicht im Kopf. Man kann aber nicht pauschal sagen, dass alle Schritte endotherm seien.
Man muss immer die Bedingungen im Hinterkopf haben. Primäre Alkohole können zum Aldehyd und weiter zur Carbonsäure oxidiert werden, sekundäre zum Keton und tertiäre gar nicht, OHNE DAS KOHLENSTOFFGERÜST ZU ZERSTÖREN. Sowas vergisst man gern mal, oder es wurde gar nicht so deutlich gesagt.
Wenn du z.B. Essigsäure weiter oxidierst, erhältst du letztlich Kohlendioxid und Wasser. Die neuen Bindungen zwischen Kohlenstoff und Sauerstoff bzw. Wasserstoff und Sauerstoff liefern mehr als genug Energie, die Kohlenstoff-Kohlenstoff- und Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen zu spalten.
Okay, danke für die Antwort! :)
Also kann man sagen, dass z.B. bei der gesamten Oxidationsstraße vom Primären Alkohol bis zu CO2 und H2O die ganze Zeit nur Energie verbraucht wird, außer am Ende wo CO2 und H2O gebildet werden? Und in dieser letzten Reaktion wird halt mehr Energie gewonnen als vorher insgesamt verbraucht wurde?
Oder kann man nur sagen, dass unterm Strich Energie gewonnen wird, aber nicht alle Reaktionen bis zur letzten (die zu H2O und CO2 führt) Energie verbrauchen? Anders gefragt: Sind da in der Oxidationsstraße immer mal Reaktionen die unter Energiegwinn ablaufen dazwischen?
Und was hat es mit ATP auf sich? Wann kommt das ins Spiel?