Warum kann ein Priester/ Papst eine Sünde vergeben?

17 Antworten

Kein Mensch ist berechtigt / befugt / in der Lage, anderen ihre Sünden zu vergeben.

Dieses Recht hat sich Gott allein vorbehalten:

„Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er [Gott] treu und gerecht, uns die Sünden zu vergeben und uns von aller Ungerechtigkeit zu reinigen“ (1. Joh. 1:9).

Reicht ein Gebet zu Gott, um Sündenvergebung zu erlangen? Nein! Man muss sich auch bemühen, diese Sünde in Zukunft zu vermeiden. Dafür hat Gott uns eine Hilfe an die Hand gegeben:

„Bekennt . . . einander offen eure Sünden, und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Das Flehen eines Gerechten hat, wenn es wirksam ist, viel Kraft“ (Jak. 5:16).

Wer gehört zu den „Gerechten“? Das sind von Gott eingesetzte reife qualifizierte Männer — im Vers 14 auch „ältere Männer der Versammlung [Gemeinde]“ genannt.

Ihre Aufgabe ist es unter anderem, denjenigen beizustehen, die bei Gott Vergebung suchen.

Wie gesagt: kein Mensch ist befugt, einem anderen irgendwelche Sünden gegen Gott zu vergeben; deshalb können auch diese „älteren Männer“ niemandem die Absolution erteilen.

Sie sind jedoch durchaus befähigt und autorisiert, jemanden, der schwer gesündigt hat, zurechtzuweisen und ihn wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Sie führen dem Betreffenden den Ernst seiner Sünde vor Augen und machen ihm klar, warum er aufrichtig bereuen muss (Gal. 6:1).

Dieses Vorgehen gilt vor allem für schwerwiegende Sünden, die eindeutig Gebote Gottes verletzen (z. B. Ehebruch, Diebstahl, ...).

Müssen wir aber jeden kleinen Ausrutscher und unbedachtes Wort (Folge der ererbten Unvollkommenheit) einem Geistlichen oder einer befugten Person beichten oder bekennen?

Gott nimmt barmherzigerweise Rücksicht auf unsere unvollkommene Natur:

„Wären Vergehungen das, worauf du achtest, o Jah, o Jehova, wer könnte bestehen? Denn bei dir ist die wahre Vergebung, damit man dich fürchtet“ (Psalm 130:3, 4).

Was riet Jesus, wenn wir — vielleicht unabsichtlich — einen Fehler machen, der sich auf andere auswirkt?

Im „Vaterunser“ lehrte er zu beten: „Vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns verschuldet ist“ (Luk. 11:4). Demnach wird Gott uns vergeben, wenn wir ihn im Namen Jesu darum bitten (Joh. 14:13, 14), und selbst bereit sind, anderen zu vergeben:

„Werdet ... gütig zueinander, voll zarten Erbarmens, einander bereitwillig vergebend, so wie auch Gott euch durch Christus bereitwillig vergeben hat“ (Eph. 4:32).

Vergeben wir anderen, was sie falsch machen, dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott uns genauso vergibt.

Wir müssen also nicht wegen jeder kleinen täglichen Sünde (Folge der ererbten Unvollkommenheit) zu einer kompetenten Person laufen, um sie zu beichten / zu bekennen.

Außerdem kann nur Gott Sünden vergeben. Menschen können lediglich Hilfestellung bieten bei dem Bemühen, von einer Sünde wegzukommen.


omikron  01.01.2018, 00:53

"Empfang den Heiligen Geist. Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben."

Dieses Zitat stammt nicht nicht von Johannes, nicht von Jakobus und nicht von Paulus, sondern direkt von Jesus - das müsste wohl als Referenz ausreichen.

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OhNobody  01.01.2018, 08:43
@omikron

Durch den Geist Gottes werden Nachfolger Christi in die Lage versetzt, Entscheidungen nachzuvollziehen, die Gott bereits im Himmel getroffen hat.

Wenn verantwortliche Männer also eine Entscheidung teeffen müssen, ob jemand seine Sünde aufrichtig bereut oder evtl. aus der Versammlung ausgeschlossen werden muss, dann müssen sie sie am Geist Gottes orientieren. Sie müssen Gottes Entscheidung nachvollziehen:

„Ich will dir die Schlüssel des Königreiches der Himmel geben, und was immer du auf der Erde binden magst, wird das sein, was in den Himmeln gebunden ist, und was immer du auf der Erde lösen magst, wird das sein, was in den Himmeln gelöst ist.“  (Mat. 16:19).

Was Jesus hier ansprach, bezog sich auf alltägliche Sünden, die keine Rechtsmaßnahmen erfordern. Jesus ermunterte dazu, einander diese alltäglichen Sünden zu vergeben, die jeder aufgrund seiner Unvollkommenheit begeht. Er sagte:

„In gleicher Weise wird mein himmlischer Vater auch mit euch verfahren, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder aus eurem Herzen heraus vergebt“ (Mat. 18:35).

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OhNobody  01.01.2018, 09:34
@OhNobody

Zum besseren Verständnis: Meine Worte — „Was Jesus hier ansprach, ...“ — beziehen sich auf Dein „Zitat“ — wobei es wünschenswert ist, wenn Du die Quelle Deines Zitats nennen würdest. Ansonsten entsteht der Eindruck, dass hier mit einer persönlichen Meinung manipuliert werden soll. Man muss die Chance bekommen, den Kontext des Gesagten mit einzubeziehen.

Danke ...

Danke ...

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omikron  01.01.2018, 11:05
@OhNobody

Ich finde es sehr interessant, wie du Dinge in die Worte Jesu hinein interpretierst. Jesus sprach - das Zitat findest du im Johannes-Evangelium, Kapitel 20 (ich dachte, du bist so bibelfest und weißt das...). Dort spricht Jesus nicht von "Sünden, die Rechtsmaßnahmen erfordern" oder von "alltäglichen Sünden", sondern von "Sünden" ohne jede Einschränkung.

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OhNobody  01.01.2018, 12:27
@omikron

Aus Joh. 20:23 läßt sich für Christen eine Befugnis zur Sündenvergebung biblisch NICHT begründen!

Jesus deutet darauf hin, daß Gott lediglich den Aposteln in dieser Hinsicht besondere Befugnis übertrug. Diese Aussage Jesu steht mit dem in Verbindung, was er gemäß Mat. 18:18 über Entscheidungen sagte, die im Himmel getroffen worden sind (siehe oben),

Christen können gewisse Vergehen vergeben, was im Einklang ist mit dem Rat des Apostels Paulus gemäß Eph. 4:32: "Werdet . . . gütig zueinander, voll zarten Erbarmens, einander bereitwillig vergebend, so wie auch Gott euch durch Christus bereitwillig vergeben hat."

Paulus hatte zuvor persönliche Probleme unter Christen erwähnt, wie z. B. gedankenloses Gerede. Sie sollten sich bemühen, solche Angelegenheiten zu bereinigen, und einander vergeben.

Denken wir dabei an Jesu Worte: "Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, so laß deine Gabe dort vor dem Altar und geh weg; schließe zuerst mit deinem Bruder Frieden; und dann, wenn du zurückgekommen bist, bringe deine Gabe dar" (Mat. 5:23, 24; 1. Pet. 4:8).

Wie der Kontext von Joh. 20:23 erkennen läßt, sprach Jesus hier jedoch von schwereren Sünden.

Am Tag seiner Auferstehung erschien Jesus den Jüngern:

„Jesus sagte nun wieder zu ihnen: 'Friede sei mit euch! So, wie mich der Vater ausgesandt hat, so sende auch ich euch.' Und nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: 'Empfangt heiligen Geist. Wenn ihr irgendwelchen Personen die Sünden vergebt, so sind sie ihnen vergeben; wenn ihr die von irgendwelchen Personen behaltet, so sind sie behalten'" (Joh. 20:21-23).

Wahrscheinlich handelte es sich bei den erwähnten Jüngern hauptsächlich um die treuen Apostel. (Siehe Vers 24) Dadurch, daß Jesus sie anhauchte und sagte: "Empfangt heiligen Geist", gab er ihnen auf sinnbildliche Weise zu verstehen, daß bald heiliger Geist auf sie ausgegossen werden würde.

Des weiteren erklärte er ihnen, sie hätten die Befugnis, Sünden zu vergeben. Wie logischerweise anzunehmen ist, hängen diese beiden Aussagen zusammen, da die eine auf die andere folgte.

Fünfzig Tage nach seiner Auferstehung, zu Pfingsten, goß Jesus heiligen Geist aus. Alle, die den Geist empfingen, wurden als geistige Söhne Gottes wiedergeboren mit der Aussicht, Mitregenten Christi im Himmel zu sein (Joh. 3:3-5; Rö. 8:15-17; 2. Kor. 1:22).

Aber durch diese Ausgießung des Geistes wurden manche Empfänger des Geistes sogar mit Wunderkräften ausgestattet. Dadurch konnten einige von ihnen in fremden Sprachen reden, die sie zuvor nicht gelernt hatten. Andere konnten prophezeien. Wieder andere konnten Kranke heilen oder Tode auferwecken (1. Kor. 12:4-11).

Da Jesus mit seinen Worten aus Joh. 20:22 auf diese Ausgießung des heiligen Geistes hinwies, sind seine anschließenden Worte über die Vergebung von Sünden so zu verstehen, daß den Aposteln durch die Wirksamkeit des Geistes von Gott die einzigartige Befugnis erteilt wurde, jemandem Sünden zu vergeben oder sie zu "behalten".

Die Befugnis der Apostel, Sünden zu vergeben oder zu behalten, spielte z. B. bei Ananias und Sapphira eine Rolle, die dem Geist gegenüber ein falsches Spiel getrieben hatten.

Petrus entlarvte Ananias und Sapphira. Er vergab ihre Sünden nicht. Beide starben auf der Stelle (Apg. 5:1-11).

In diesem Fall machte der Apostel Petrus von der besonderen Befugnis Gebrauch, die Sünde einer Person definitiv zu behalten, das heißt, er bediente sich der übernatürlichen Erkenntnis, daß Gott die Sünde von Ananias und Sapphira nicht verzieh.

Offenbar waren sich die Apostel auch durch übernatürliche Einsicht in bestimmten Fällen sicher, daß die Sünden auf Grund des Opfers Christi vergeben worden waren. Sie waren also durch den Geist Gottes bevollmächtigt, zu sagen, ob jemandem die Sünden vergeben wurden oder nicht.

FORTSETZUNG:

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OhNobody  01.01.2018, 12:28
@OhNobody

FORTSETZUNG:

Diese Befugnis besaßen damals nicht alle Verantwortlichen. Das ist aus dem ersichtlich, was der Apostel Paulus über den Mann sagte, der aus der Korinther Versammlung ausgeschlossen worden war.

Paulus erklärte nicht: "Ich vergebe die Sünden dieses Mannes" oder: "Ich weiß, daß dem Mann im Himmel vergeben worden ist; nehmt ihn daher wieder auf."

Er ermahnte vielmehr die ganze Versammlung, diesem Christen nach seiner Wiederaufnahme zu vergeben und ihm Liebe zu erweisen, und fügte hinzu: "Wenn ihr jemandem etwas verzeiht, so tue auch ich es" (2. Kor. 2:5-11).

Nachdem der Mann wieder in die Versammlung aufgenommen worden war, konnten alle ihm in dem Sinne vergeben, daß sie ihm das, was er getan hatte, nicht mehr vorwarfen. Zunächst mußte er allerdings bereuen und wiederaufgenommen werden.

Es gibt schwerwiegende Sünden, mit denen sich Verantwortliche befassen müssen (z. B. Diebstahl, Lügen oder schwere Unsittlichkeit). Die Verantwortlichen versuchen, Missetäter zurechtzuweisen und zur Reue zu bewegen. Falls aber jemand reuelos weitermacht, halten sie sich an die göttlichen Anweisungen und entziehen dem Missetäter die Gemeinschaft (1. Kor. 5:1-5, 11-13).

Jesu Worte aus Joh. 20:23 beziehen sich nicht auf solche Fälle. Heute besitzt niemand mehr diese Wundergaben des Geistes, wie die Fähigkeit, Kranke zu heilen oder Tote aufzuerwecken; diese Gaben erfüllten im ersten Jahrhundert ihren Zweck, und danach gab es sie nicht mehr (1. Kor. 13:8-10).

Außerdem haben Verantwortliche heute nicht die göttliche Befugnis, schwerwiegende Sünden in dem Sinne zu vergeben, daß sie erklären könnten, der Betreffende sei in Gottes Augen rein. Eine Vergebung dieser Art muß auf Grund des Loskaufsopfers erfolgen, und auf dieser Grundlage kann nur Gott vergeben (Ps. 32:5; Mat. 6:9, 12; 1. Joh. 1:9).

Verantwortliche in der Christenversammlung können somit in dem Sinn vergeben oder nicht vergeben, daß sie entsprechend den Worten Jesu gemäß Mat. 18:18 vorgehen, wo es heißt: "Wahrlich, ich sage euch: Welche Dinge immer ihr auf der Erde binden mögt, werden Dinge sein, die im Himmel gebunden sind, und welche Dinge immer ihr auf der Erde lösen mögt, werden Dinge sein, die im Himmel gelöst sind."

Folglich lassen Jesu Worte gemäß Joh. 20:23 erkennen, daß die Apostel im Einklang mit ihrer besonderen Rolle, die sie in der Frühzeit der Christenversammlung spielten, eine besondere Befugnis hatten, was die Vergebung betraf. Diese besondere Rolle hat heute kein Mensch mehr:

“Seien es aber [Gaben des] Prophezeiens, sie werden weggetan werden; seien es Zungen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden.“ (1. Kor. 13:8)

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omikron  01.01.2018, 13:03
@OhNobody

Alles klar: es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Deshalb versuchst du mit allen Mitteln - vor allem unter Zuhilfenahme der apostolischen Autoritäten (lach!) - das Wort ihres Herrn und Meisters zu entkräften und zu interpretieren, anstatt sein Wort einfach gelten zu lassen und zu akzeptieren, was Gott tut.

Ich vermute, du kannst auch nicht akzeptieren, dass Gott einfach Mensch wird. Gott tut so etwas nicht, und was nicht sein darf, das kann auch nicht sein.

Ich wünsch dir ein gutes neues Jahr und viel Gotteserkenntnis!

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OhNobody  01.01.2018, 13:44
@omikron

Du solltest Deine Meinung nicht aus dem Bauch raus präsentieren. Entweder, Du begründest sie biblisch, oder Du beschränkst Dich besser auf das Mitlesen.

„Gotterkenntnis“ hast Du hier noch nicht präsentiert.

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  1. Die Verantwortung für die eigenen Sünden wird durch ein Bekenntnis nicht aufgehoben. Dem Bekenntnis muss die Buße folgen, d.h. die Umkehr des Herzens. Das ist Verantwortung vor Gott.
  2. Das ist ja auch nicht so, dir fehlen nur die Kenntnisse. Niemand zahlt Geld für "Sündenvergebung" und niemand sagt "irgendwas" 100 mal. Ein Mensch erkennt sich als Sünder und seine Sünden trägt er vor Gott mit der Bitte um Vergebung und dem Willen, sich zu bessern. Erkenntnis der eigenen Schuld, die Reue darüber und der Vorsatz, nicht mehr zu sündigen sind Voraussetzung, dass Gott vergeben kann. Wer nur Worte spricht ohne innere Beteiligung hat auch keine Vergebung zu erwarten.
  3. Jesus hat keinen Propheten, sondern seinen Aposteln und ihren Nachfolgern, den geweihten Priestern, die Vollmacht gegeben,in Seinem Namen Sünden zu vergeben (oder auch nicht). Man kann aber nichts vergeben, was nicht zuvor bekannt wird. Nicht der Priester vergibt die Sünden, sondern Jesus Christus durch die Worte des Priesters. Deshalb weiß der Priester auch nicht, ob eine Beichte gültig ist, er kann ja nicht in den Menschen hineinsehen. Gott weiß und wenn Reue und guter Vorsatz vorhanden sind, vergibt Er.

Eine Grundlage des christlichen Glaubens ist es, dass man seine Sünden bekennen muss, sowie Buße tun muss um Vergebung zu erlagen.

1.Johannes 1; 9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.

Mit Buße ist nicht etwa Selbstkasteiung gemeint, sondern Umkehrversuche von dem sündhaften Verhalten. Dies bedeutet z.B. bezogen auf einen Alkoholiker, aufhören zu trinken bzw. sich einer Therapie zu unterziehen.

Um genauer auf das Beten und die Selbstzüchtigug einzugehen, wenn jemand jetzt als Strafe betet oder für sich das Beten als Strafe versteht, dann könnte man das als ablehnende Haltung gegenüber des Opfers Jesu interpretieren. Man könnte daraus einen selbstgerechten Selbsterlösungsglauben herauslesen. Jesus hat aber das Gesetz für uns erfüllt, wo wir es nicht erfüllen konnten und er hat für unsere Vergebung gelitten.

Epheser 2; 8 Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; 9 nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.

Besonders die katholische Kirche und die orthodoxe haben gewisse Praktiken eingeführt um die Macht zu halten. Das man zu einem Priester zur Beichte gehen muss, ist nicht biblisch haltbar, du kannst zu jedem Christen (am besten erwachsenen Christen im Glauben) und deine Sünden bekennen, diese Person spricht dir dann Vergebung zu im Namen von Jesus.

Im Namen von Jesus bedeutet nicht, dass jene Person dir selbst die Sünden vergibt, sondern dir Vergebung im Namen Gottes zuspricht. Das bedeutet, wenn Gott als Mensch vor dir stehen würde, dann würde Jesus sagen "Deine Sünden sind dir vergeben".

Auch Sünden die im Gebet bekannt werden, werden vergeben, woraus folgt, dass man nicht einmal beichten müsste, doch manchmal ist es schlauer mit jemand anderes zu sprechen und manchmal ist es gut, wenn das Gegenüber einer Pfarrer ist.

Die "Lösegewalt" des Papstes (Lösung von der Sünde) geht aus Matthäus 16. 19 hervor. Jesus hat Petrus sozusagen zum ersten Papst ernannt ("Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich bauen meine Gemeinde.") Und im Vers 19 heißt es: "Alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein." - Das gilt für Gläubige (während Atheisten - wie üblich und wie auch in diesen Beiträgen - hierüber schrill lachen; doch das braucht einen Gläubigen nicht zu stören).

Der katholische Gläubige kann also mit Hilfe des Priesters von der Sünde losgesprochen werden (s. Matth. 16,19), falls er sie vor Gott bekannt hat. Natürlich genügt es nicht, das Bekenntnis hundertmal zu wiederholen und Geld zu zahlen. Es muss ein echtes Bekenntnis sein; d.h., Gott sieht in das Herz des Bekennenden hinein; so hat die priesterliche Lösung von der Sünde für den Bekennenden nur dann einen Wert, wenn das Bekenntnis echt ist.

Die evangelische Kirche (Luther) hat hier einen anderen Weg gefunden; das aber ist ein anderes Thema. Man müsste hier fragen, ob Matth. 16,19 der einzige Weg der Sündenvergebung ist (der Weg über die priesterliche Lösegwalt).


Gottestrost  28.05.2020, 17:34

Die Stelle im Matthäus 16, 19 bezieht sich nicht um die Beichte. Durch den Geist Gottes waren die Aposteln mit Jesus verbunden und konnten die Geister unterscheiden und sehen, ob die Gläubigen ehrlich oder hinterlistig sind. Diese konnte er zurückweisen und der Zugang versperren. Was aber nicht heisst, dass nicht später, wenn sie ehrlich bereuen.

»Zur Hölle mit dir und deinem Geld! «, fuhr Petrus ihn an. »Zu denken, was Gott schenkt, könne man kaufen ! Nein, du hast keinen Anteil an dieser Kraft und hast kein Anrecht auf sie. Denn in deinem tiefsten Innern bist du nicht aufrichtig vor Gott.

Apostelgeschichte 8:20‭-‬21 NGU2011

https://bible.com/bible/108/act.8.20-21.NGU2011

Das Gleiche gilt für Ananias und Saphira im Apost. 5.

Du bist Petrus oder Petros auf griechisch = Bedeutung Stein

Petra = Bedeutung Fels bezieht sich auf Jesus selber. Petrus wird mitbauen können, aber Jesus ist und bleibt das Fundament.

Hier nur drei Beispiele

Der Herr lebt! Gepriesen sei mein Fels, und Gott, der Fels meines Heils, sei hoch erhoben!

2. Samuel 22:47 SCH2000

https://bible.com/bible/157/2sa.22.47.SCH2000

Der Herr ist mein Fels, meine Burg und mein Retter; mein Gott ist mein Fels, in dem ich mich berge, mein Schild und das Horn meines Heils, meine sichere Festung .

Psalmen 18:3 SCH2000

https://bible.com/bible/157/psa.18.3.SCH2000

denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der ihnen folgte. Der Fels aber war Christus.

1. Korinther 10:4 SCH2000

https://bible.com/bible/157/1co.10.4.SCH2000

Jeder kann vor Gott im stillen Gebet seine Sünden bekennen, und ihm wird vergeben. Es kann höchstens hilfreich sein, wenn man es jeden laut sagt, als Zeuge (kann jeder andere Gläubiger sein), wenn man plötzlich von Satan versucht wird, und uns die Gewissenheit nehmen will.

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Was meinst du mit "jeder für seine Sünden selbst verantwortlich"? Dass sich jeder seine Sünden selbst wieder vergeben kann?

Das geht niemals. Wer einen Fehler gemacht hat, der kann sich entschuldigen und dann ist er darauf angewiesen, dass die Entschuldigung angenommen wird. Selbst entschuldigen kann sich niemand. Soweit erst mal dazu.

Dasselbe gilt im religiösen Bereich. Auch hier ist man darauf angewiesen, dass Gott die Entschuldigung annimmt, und man kann nicht quasi automatisch davon ausgehen, dass Gott immer und alles vergibt. Sagte nicht Jesus: "Wem ihr die Sünden nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben." - Es muss also auch diese Möglichkeit geben.

Apropos Jesus. Der sagte auch: "Empfangt den Heiligen Geist. Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben." Das ist der Grund, warum die Priester/Papst Sünden vergeben können. Sie sind keine Propheten, aber sie sind im Auftrag Jesu unterwegs.