Warum ist unser Bildungssystem so schlecht?

Schulbildung Beispiel - (Schule, Politik, Bildung)

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Unser Bildungssystem ist schon ziemlich weit in Hinblick auf individuelle Förderung. Deswegen gibt es ja eine Trennung der Schulformen nach der vierten Klasse, deswegen gibt es Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen, Gymnasien, Förderschulen, Waldorfschulen, Montessorischulen und so weiter. Deswegen gibt es auch Berufskollegs, für SchülerInnen, die schon relativ früh wissen, in welche Richtung sie gehen wollen. Deswegen gibt es die Wahlmöglichkeiten in der Oberstufe, deswegen gibt es Leistungskurse, deswegen gibt es Abiturfächer: damit die LehrerInnen das bestmögliche aus den SchülerInnen herausholen können. Leider brauchen wir nun mal etwas wie Lehrpläne, ohne diese und ohne das Zentralabitur wären die Abiturergebnisse wohl nicht vergleichbar oder repräsentativ. Du möchtest doch nicht mit jemandem um einen Studienplatz kämpfen, der an einer Nachbarschule viel einfachere Abituraufgaben hatte? (Wir lassen jetzt mal außer Acht, dass dieses Problem leider wegen der verschiedenen Schulsysteme tatsächlich existiert). Wenn Lehrer ihren Stoff nur noch durchziehen ohne auf die SchülerInnen einzugehen, liegt das nicht am System. LehrerInnen sind auch Individuen, die genug Erfahrung und Kompetenz besitzen sollten, um zu wissen, was und wie sie es ihren SchülerInnen beibringen. Die Schule soll dir Allgemeinbildung bringen, man braucht einen guten Ausgleich zwischen diesem und der individuellen Förderung. Wenn jeder in der 12. Klasse nur noch seine drei Fächer belegen müsste, würde das System nicht aufgehen. Dafür ist schließlich das Studium letztendlich gut. Aber wenn du in der 12. Klasse nichts über die Weltkriege oder den Kalten Krieg erzählen kannst ist wirklich etwas schief gelaufen. Wie willst du denn lernen Verschwörungstheorien aufzuklären?  Eine solche Kompetenz bildet sich erst aus Erfahrung, logischem Denken, etwas Menschenverstand und analytischem Denken. Deswegen musst du Analysen und Stellungnahmen schreiben, Argumentationen kritisieren und komplexe Aufgaben lösen.

die individuellen stärken erkennt man erst später. stell dir mal vor die schüler würden von der ersten klasse an bestimmen was sie werden wollen. dann würden wohl alle menschen lockführer sein :D. bis zur 10. klasse ist es jetzt ja so dass man seine individuellen interessen fast nicht beeinflussen kann aber ab der oberstufe kann man erstmals sein profilfach wählen. am ende des abiturs hat man dann ein breites blickfeld über verschiedene themenbereiche und dabei durch sein profilfach ein thema verstärkt. dadurch hast du die absolute freiheit was die berufswahl angeht. wir wollen ja nicht dass es wieder sowas gibt: "mein sohn wird arzt also wird er mit 5 jahren anfangen sich in medizin zu bilden." am ende kommt raus dass der sohn kein talent oder interesse hat und er hat verk*ckt im leben ;D

Wer behauptet, dass das Bildungssystem schlecht wäre? Du oder noch jemand anderes? Deutschland schneidet in internationalen Bildungsrankings im oberen Mittelfeld ab, die Jugendarbeitslosigkeit ist eine der niedrigsten weltweit. Unter schlecht verstehe ich etwas anderes.

Alos im Vergleich zu anderen Ländern ist unser Schulsystem ziemlicher Luxus.

Aber es stimmt, es ist sicherlich noch einiges ausbaufähig.

Du lernst in der Schule Texte zu analysieren und zu interpretieren, Sachen in frage zu stellen, zu argumentieren, lernst andere Denkweisen kennen, mit Menschen umzugehen, zu recherchieren, dein Gehirn zu benutzen. Das ist dein Rüstzeug. Benutze es.