Sollten "Behinderte" Kinder wirklich auf eine Regelschule gehen?

15 Antworten

Ja, alle Kinder sollten die Schule in ihrem Lebensraum besuchen. Die "Mischung" soll dabei ein Abbild der Gemeinde sein.

Natürlich muss die Schule mit Personal und Sachmitteln ordentlich ausgestattet sein.

Wenn jeder Mensch am Leben der Gesellschaft teilhaben soll, darf, muss; dann eben vom Kindergarten an.

Es muss "normal" sein, "verschieden" zu sein.


Findet ihr es richtig dass diese Kinder in der Regelschule integriert werden?

Ja, denn Inklusion ist ein Menschenrecht. 

Versteht mich nicht falsch, ich fand inklusion immer an sich etwas tolles, aber ich sehe, dass diese Kinder im unseren Klassen ausgeschlossen werden und niemand wirklich mit ihren Umgang haben möchte.

Traurig, aber Ablehnung entsteht häufig dann, wenn etwas als nicht normal angesehen wird. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass Kinder mit und ohne Behinderung von Anfang an gemeinsam unterrichtet werden. 

Dazu tun sich die meisten sehr schwer mit dem Stoff und schaffen die Schule wirklich nur mit großer Mühe und Unterstützung. Wäre es nicht das beste für alle Beteiligten wenn sie auf spezielle Schulen gehen wo sie individuell gefördert werden können ?

Gemeinsamer Unterricht und individuelle Förderung stehen nicht im Widerspruch zueinander. Damit das gelingt, müssen aber die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Und hier besteht definitiv noch viel Handlungsbedarf. 

Dazu dachte ich mir, dass es "unfair" für real oder Hauptschüler sei, da sie mit dieser tollen Unterstützung erst recht das Potential dazu hätten das Abitur zu schaffen

Eben deshalb muss Schule auf die individuellen Lernbedürfnisse einzelner Schülerinnen und Schüler Rücksicht nehmen. Damit jeder die Möglichkeit hat, einen guten Schulabschluss zu erreichen. 

Man kann nie in die Kinder/Menschen hinein schauen.
"Behinderung" wird von der WHO definiert. Auch ein sonderpädagogischer Förderbedarf muss bei einem Schüler festgestellt werden.
Je nach Bundesland gibt es verschiedene Sonderpädagogische Einrichtungen und auch die Inklusion hat ihre Berechtigung.
Für Anträge (sonderpädagogischer Förderbedarf/ Inklusion) muss ein Gutachten erstellt werden. Dazu laufen verschiedene Tests. Dabei wird auch eingeschätzt, ob dem Kind evtl eine Inklusion gut tun würde.

Nun zu den von dir angesprochenen Schülern:

Gerade (normal intelligente) Autisten tun sich eher schwer mit dem Umfeld Schule als mit dem Stoff. Für sie gibt es keine extra Förderschulen. Sie müssen also auf Regelschulen gehen. Auch hier kommt es drauf an, dass sie prinzipiell (mit Unterstützung einer Schulbegleitung) dem Lehrplan folgen können.
Kommt zum Autismus eine andere Einschränkunf dazu, dann kann über eine Beschulung an einer sonderpädagogischen Einrichtung nachgedacht werden.

Über die "geistige Behinderung" der anderen Schüler kann ich mir kein Bild machen, da du sie nur so beschreibst. Für die Zuordnung zu Schularten wurde mal ein IQ unter 70 als geistige Behinderung festgelegt. "Normal" ist 100+/-10.

Das kranke Kind hat tatsächlich, wie ihr auch, Recht auf eurer Schule zu sein. Krankheit ist kein Grund für eine Sonderschule. Es gibt Klinikschulen, die bei längerer Krankheit einspringen, aber die erkundigen sich an der "Stammschule" oder "Heimatschule" nach dem Stoff.

Du siehst, es ist nicht ganz einfach eine Zuordnung zu treffen.
Willst du, dass man dich in eine Schublade steckt, nur weil du vielleicht anders aussiehst, andere Kleidung trägst, etwas anders spricht oder jemand mal gesagt hat, dass du so oder so bist?

asif221 
Fragesteller
 11.09.2017, 06:51

Nein, ich behaupte nicht jemanden in Schubladen zu stecken. Jedoch erlebe ich den Schulalltag selber mit. 

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Pinkpingu11  11.09.2017, 16:13

Dann sei du einer derjemigen, der die Schubladen und Stempel für sich auflöst und den Menschen sieht.

Das bereichert alle!

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Sonderschulen waren völlig ungeeignet für mich. Lasche, faule Lehrer, die entweder keine Lust haben, zu unterrichten oder weitere Aufgaben zu geben, wenn man fertig ist oder bei Gewalt zusehen...

Nur Regelschulen haben gute Leistungen erbracht, sowohl Unterricht als auch meine Behandlung.

Eigentlich halte ich die Inklusion für eine gute Sache, aber nicht so wie das an den Schulen seit einer Weile zwangsumgesetzt wird. Das Problem sehe ich nämlich nicht bei den Schülern, sondern bei der fehlenden Ausstattung der Schulen. Die Lehrer müssten dafür ausgebildet sein, die Klassen dürfen nicht zu groß sein, für einige Schüler bräuchte man eine permanente Begleitperson usw. Da das im Moment aber fast keine reguläre Schule leisten kann, bringt es meist nur Ärger und Stress für alle Beteiligten.