Warum ist der Riesenhirsch ausgestorben?

7 Antworten

Gegen Ende der letzten Eiszeit vor 15.000 Jahren stieg das Klima im Sommer auf etwa 10 bis 16 ° Celsius an.

Für die, die den Menschen als Verursacher halten – das Klima hat der Mensch damals nicht beeinflusst.

Das nördliche Mitteleuropa wurde rasch wärmer, den ersten strauchförmigen Birken folgten bald Kiefern, Lärchen, Fichten und Laubbäume.  

In den lichten Wäldern fanden Rentiere, Elche, Rotwild und Wildpferde genügend Nahrung und auch Riesenhirsche lebten in den steppenartigen Regionen. Das bevorzugte Großwild waren die Rentiere - das belegen archäologische Forschungen.

Mit Beginn der Bewaldung schrumpfte der Lebensraum für den Riesenhirsch, die Bäume standen zu eng, das Nahrungsangebot wurde knapp.

Das Aussterben war dem Wandel des Klimas zuschulden.

Woher ich das weiß:Hobby – Kooperation mit Archäologen und Landesämtern
Stefan997  15.10.2023, 14:19

Du hast einen Kommentar erfragt, daher:

Alles korrekt in den nicht fett geschriebenen Bereichen. Gerade im fett geschriebenen Bereich muss ich leider zu einem anderen Schluss kommen.

Der steppenartige Bereich verschwand nicht, er verschob sich. Auch heute noch gäbe es genug passenden Lebensraum. Es gab auch nördlich der Alpen keine Gebirgsbarriere die verhindert hätte, dass sich den Lebensraum veränderte.

Diskutiert wird eine zunehmende Konkurrenz mit anderen Hirscharten, die in dieser Zeit auftraten und eine Überjagung durch den Menschen. Siehe zum Beispiel hier: Riesenhirsche überlebten die Eiszeit - In Süddeutschland gefundene Knochen entpuppen sich überraschend als Relikte des Megaloceros - scinexx.de

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Hayns  15.10.2023, 14:22
@Stefan997

Ja, Danke.

Habe schon etwas gelesen. Leider läuft mir gerade die Zeit weg, ich werde noch etwas schreiben.

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Hayns  27.12.2023, 20:15
@Stefan997

,

Sorry, leider habe ich das aus den Augen verloren. Widrige Gründe hindern mich weiterhin, mich damit zu befassen. Ich bitte dies zu Entschuldigen.

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Große Tiere brauchen allein schon für die Nahrungssuche große Reviere, weil sie meist Einzelgänger sind und in Konkurrenz zueinander stehen. Hinzu kommt eine relativ bescheidene Nachwuchsmenge über einen langen Zeitraum. Während sich kleinere Nahrungskonkurrenten schneller fortpflanzen und die Lebensräume schrumpfen, kommt dann noch der Mensch als Endgegner dazu.

Möglicherweise ist diesem Hirsch, daß von den Hirschdamen gewünschte Schönheitsideal zu groß geworden. 🦌
Mit diesem schönen Riesengeweih wurde das Leben verdammt schwer, zumal der Lebensraum, die Tundra immer kleiner wurde.

Bild zum Beitrag

 - (Tiere, Leben, Biologie)

Auf allen Kontinenten gab es vor dem Auftauchen des H sapiens eine Megafauna, zu der auch der Riesenhirsch zählte. Fast alle Arten sind kurz nach dem Auftauchen des Menschen ausgestorben.

Ausnahme ist lediglich Afrika, da sich hier Mensch und Megafauna parallel entwickeln konnte.

Auch das Ende der Eiszeit wurde 'verdächtigt'. Aber der Mensch tauchte zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf den verschiedenen Kontinenten auf und die Aussterbewellen fanden immer kurz nach dem Auftauchen des Menschen statt. Siehe zum Beispiel hier:

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abgeschlossenes Studium als Diplom Biologe
 - (Tiere, Leben, Biologie)
Hayns  14.10.2023, 15:54
Zitat Stefan997:
Fast alle Arten sind kurz nach dem Auftauchen des Menschen ausgestorben.

Dafür wirst Du als Biologe sicher Quellen haben - die interessieren mich. Wäre nett, wenn Du dazu bitte wissenschaftliche Arbeiten verlinken könntest.

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Stefan997  15.10.2023, 13:16
@Hayns

Einfache Anfrage, schwieriger zu liefern (link unten). Hier erst einmal eine kurze Begründung:

Wissenschaftliche Grundlagenarbeit ist fast immer sehr speziell (Beispiel: Funde im Aussterbezeitraum einer bestimmten Art in einer bestimmten Region eines Kontinents). Für übergreifende Aussagen müssen daher viele Arbeiten zusammengefasst und wenn möglich stochastisch ausgewertet werden. Dabei kommen dann auch Diagramme wie der oben gezeigte zustande.

An dieser Stelle muss man sich auf die grundlegenden Datenquellen in zusammenfassenden wissenschaftlichen Publikationen verlassen . Sollte man dies nicht tun wollen, müsste man für jede einzelne Spezies eine Reihe von Publikation durcharbeiten - das an sich könnte vom Umfang her dann schon eine Doktorarbeit sein.

Auf den zusammenfassenden wissenschaftlichen Publikationen gibt es dann populärwissenschaftliche Artikel, Bücher oder andere Quellen - oft gut gemacht, aber manchmal auch einseitig. Hier wäre ein guter Start hier: Quartäre Aussterbewelle – Wikipedia. Es werden auch andere Hypothesen - inklusive der Klimatheorie - erläutert. Dort stehen auch die Schwachpunkte der jeweiligen Hypothese. Der bei weitem überwiegende Anteil der Wissenschaftler geht heute von der "Overkill-Hypothese" aus, teilweise mit zusätzlichen Einfluss entsprechend anderer Hypothesen.

Der Artikel hat dankenswerterweise eine Reihe von Quellenangaben zu rein wissenschaftlichen Artikeln und zu anderen populärwissenschaftlichen Publikationen, die für den Laien deutlich besser lesbar sind (meist erkennbar am deutschen Titel). Dabei sind auch eine Reihe von Alternativhypothesen verlinkt. Ich füge all die Links nicht hier an. Bitte nutze die aus dem Artikel.

Für mich persönlich sprechen besonders 2 Tatsachen für die "Overkill-Hypothese":

  • Die Aussterbewellen die nicht mit eiszeitlichen Klimaveränderungen korrelieren (Australien, Tasmanien, auch Madagaska, Neuseeland)
  • Die Kaltzeit VOR der letzten Kaltzeit hatte eine fast identischen Verlauf zur letzten Eiszeit und eine ebenfalls fast identische Stärke (ermittelbar über Eisbohrkerne etc.). Dort kam es aber nicht zu einer Aussterbewelle.

Neben "Overkill" und "Klima" kann keine der anderen Hypothesen alle Daten erklären. Und die Klimahypothese eben auch nicht die beiden oben genannten.

Die ursprüngliche Overkill-Hypothese wurde bereits in den 60ern durch Paul S. Martin formuliert, der wird Dir bei weiterer Quellensuche immer wieder unterkommen. Allerdings gehen heutige Wissenschaftler von einem nicht derartig schlagartigen Aussterben der Arten aus wie einst Martin.

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Hayns  15.10.2023, 13:40
@Stefan997

Danke für Deine ausführliche Antwort. Bedeutet für mich, dass Du meine berechtigte Nachfrage verstehst.

Zu Deinen Stichpunkten werde ich später noch recherchieren.

Da wir hier vom Riesenhirsch sprechen, ist es ja ein relativ kurzer Zeitraum, den wir zudem auch sehr genau auf dem Zeitstrahl einordnen können.

Gibt es aus Deiner Sicht, an meinem Beitrag, bezogen auf das nördliche Mitteleuropa (wie ich es oben erwähne) etwas zu ändern?

Danke im Voraus.

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Von Experte Darwinist bestätigt

Als Ursachen für das Aussterben der Riesenhirsche werden mittlerweile der Klimawandel und die daraus resultierende Veränderung des Nahrungsangebotes in Kombination mit stärkerer Nahrungskonkurrenz durch andere Hirscharten genannt, sowie die Bejagung durch den Menschen

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Megaloceros