Warum ist der Hauptschulzweig so?

Waldi2007  21.07.2023, 11:48

Auf welchen Fakten basiert Deine Annahme?

Waldi2007  21.07.2023, 11:50

Auf welchen Fakten basiert Deine Annahme GENAU?

verreisterNutzer 
Fragesteller
 21.07.2023, 11:51

Mir ist halt aufgefallen das der Hauptschulzweig bis auf ein paar Ausnahmen im wesentlichen Asozialer ist als der RealSchulzweig

Waldi2007  21.07.2023, 11:51

Asozialer in welcher Hinsicht GENAU?

verreisterNutzer 
Fragesteller
 21.07.2023, 11:57

Mehr prügelein, mehr unverschämtes Verhalten gegenüber Lehrern etc.

4 Antworten

Schlicht, Gymnasien und Realschulen können sich die Schüler aussuchen.

Wer Ärger macht, nicht passt fliegt raus.

verreisterNutzer  21.07.2023, 20:25

Ne Realschulen müssen jeden Schüler aufnehmen ist bei uns jedenfalls so

0
Kristall08  21.07.2023, 21:31
@verreisterNutzer

Hier nicht.

Die können jeden Schüler direkt nach unten weiterreichen. Und das tun sie auch.

1
StRiW  21.07.2023, 23:09
@verreisterNutzer

Es ist leider eher ein Nachteil auch Gymnasien sollte Schüler nicht abweisen dürfen

0
Kristall08  21.07.2023, 23:26
@StRiW

Doch, sollten sie.

Sonst ist auch dort bald kein Unterricht mehr möglich.

0
StRiW  22.07.2023, 11:29
@Kristall08

Abschaffen der Schulformen und nur noch Gemeinschaftsschulen. Kurssystem wo die Schüler nach Punkten nach 10 Jahren Schulabschluss A B C oder eben nach 12 bzw 13 Jahren A B C erreichen.

0
Kristall08  22.07.2023, 12:06
@StRiW

Das wird nicht funktionieren.

Man muss die guten Schüler frühzeitig rausziehen, sonst gehen die nur unter.

0
StRiW  22.07.2023, 12:14
@Kristall08

Man muss gut und schlecht lange zusammenarbeiten lassen, sonst hängt man die schwachen Schüler einfach ab.

Gut hängt oft doch schlicht vom Elternhaus ab.

0
Kristall08  22.07.2023, 12:27
@StRiW
 sonst hängt man die schwachen Schüler einfach ab.

Die sind so oder so schwach. Ziehen aber die Guten runter, so dass die weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben.

Das kann es doch auch nicht sein. Das Niveau am schlechtesten Schüler orientieren? Ich bitte dich.

Sozialromantik ist ja gut und schön. Wird uns aber nicht gut durch die Herausforderungen der Zukunft bringen.

0
StRiW  22.07.2023, 12:44
@Kristall08

Aber auch kein jeder darf an Gymnasium oder Realschule.

Dann dürfen an den Gymnasien die besten 10 Prozent 40 Prozent Real 50 Prozent Haupt.

0
Kristall08  22.07.2023, 12:45
@StRiW

Das hatten wir schon so.

Und das hat auch ziemlich gut funktioniert.

0
StRiW  22.07.2023, 12:51
@Kristall08

Nicht wirklich, da Geld und Einfluß viele ans Gymnasium gebracht hat.

Sollten Sie machen wie bei meinen Patensohn auf der Privatschule.

Wer unter den Notendurschnitt 1,7 fällt zweimal hintereinander oder mehr als 2 mal ausreichend darf die Schule verlassen.

0
Kristall08  22.07.2023, 12:54
@StRiW

Das halte ich für unmenschlich.
Für junge Menschen hängt an ihrem sozialen Umfeld noch sehr viel. Die da einfach rausreißen, gegen ihren Willen, ist aus der Erfahrung heraus nicht förderlich.

0
Kristall08  22.07.2023, 13:02
@StRiW

Das ist ein bisschen was anderes. Da betrifft es alle, nicht nur einen einzelnen.

0
StRiW  22.07.2023, 13:07
@Kristall08

Das an der Privatschule betrifft auch alle, alle wissen passen die Ergebnisse nichts wechseln sie die Schulform .

0

Aus eigener Erfahrung - war ab der 2. Hälfte der 5. Klasse auf der Realschule, ist aber schon lange her:
Vermutlich eine Mischung verschiedener Faktoren, zwei davon:

Es wurden ggf. schon Schüler dafür ausgewählt, die es schwerer haben, entweder aufgrund von Lernbehinderungen etc. oder aufgrund von mangelnder Hilfe zu Hause oder auch aufgrund von schlechten Schulleistungen aufgrund von Mobbing - also Schüler, die schon ein geringeres Selbstwertgefühl und einigen Frust erleben.

Und dann kommen sie alle in den Hauptschulzweig oder die Hauptschule und natürlich wissen die meisten von ihnen, was das bedeutet: "Ich war nicht gut genug für die Realschule oder das Gymnasium!" Dazu kommt heute oft noch die Idee, dass man überhaupt Abitur braucht, um irgendetwas zu erreichen, irgendwie gut dazustehen. Also fühlt man sich schon mal mies, weil man "zu den Schlechtesten" gehört.

Wenn es so läuft, wie bei mir, führt das zur Förderung von Mobbing in der Klasse und zu Lehrern, die das vielleicht auch noch aussprechen. Bei mir wurde relativ oft gesagt "diese Übung machen wir nicht, die ist für Gymnasiasten", "das könnt ihr ja nicht" bzw. bei Hospitationen "das verstehen die ja gar nicht!" oder uns wurde mehrfach erzählt, wir wären die schlimmste Klasse, die die Lehrer je gesehen hätten oder früher wären die Schüler viel gebildeter, interessierter und engagierter gewesen.

Das führt natürlich eher zu einem negativen Selbstbild.

Bei uns kamen Lehrer hinzu, die völlig hilflos waren und komplett aufgegeben hatten, was dazu führte, dass bei denen Unterricht gar nicht möglich war, es wurde durchgehend geredet, herumgelaufen, mit Papierkugeln geworfen, bei Klassenarbeiten Bücher und Hefte unter oder sogar auf den Tisch gelegt - der Lehrer hatte wie gesagt komplett kapituliert und sagte nur noch Sachen wie "ich springe gleich aus dem Fenster" (Erdgeschoss).

Mit der Mobbingsituation - drei Mitschüler waren "Freiwild", wurden durchgehend mit einem Spottnamen angeredet, ihnen wurden Sachen versteckt, sie wurden geschubst, bei jedem Unterrichtsbeitrag ausgelacht usw. - und dem Vorhandensein von ein, zwei Schülern, die sich wirklich verhielten, als wären sie entwicklungsverzögert (sich mitten in der Stunde längs über den Tisch zogen usw.) bekamen halt viele Schüler das Signal, dass Lernen und Aufpassen sie in die Kategorie der Mobbingopfer katapultieren würde und die Art, wie sich die Klasse verhielt, normal wäre. Es gab keinen Anreiz, keinen Grund, sich auf den Unterricht zu konzentrieren.

Heute wäre es noch mal deutlich dramatischer, denn man hätte Schüler, die Deutsch nicht als Muttersprache hätten und vielleicht erst seit einem Jahr oder so lernten,

Schüler mit echten, starken Defiziten (die Integrationsschüler, also solche mit psychischen Störungen oder geistigen Behinderungen oder Ähnlichem),

und möglicherweise Schüler, die wirklich schwer von ihren Eltern vernachlässigt würden (bei uns war das auch der Fall, aber da war das "schwerste", dass man bis abends bitte nicht nach Hause kommen sollte oder auf dem Flur schlafen musste oder "gelegentlich geschlagen", nicht geprügelt, wurde. Ja, das war für die Betroffenen auch sehr schwer und half dem Schulerfolg nicht, aber heute kennt man weit dramatischere Vernachlässigungsformen. Eltern, die morgens schon besoffen sind, ständig das Kind beleidigen, dem Kind keine Kleidung kaufen oder nicht genug Essen bereitstellen oder wirklich misshandeln. Das war bei uns, im relativ "guten" Einzugsgebiet, wohl noch nicht der Fall.)

Trotzdem hat eine der Betroffenen in der 9. Klasse in der Pause den Schluck Schnaps gebraucht, um den Schultag zu überstehen.

Alkohol war ab der 7. Klasse extrem verbreitet, Rauchen auch, einige illegale Substanzen wohl auch. Verbreitet im Sinne von wurde konsumiert und man war offen stolz darauf.

Addiere jetzt noch die Probleme, die man heute noch so kennt, schwierige Familienverhältnisse, Armut, Misshandlungen, komplette Mutlosigkeit angesichts der eigenen Zukunft, Eltern, die den Kindern vermitteln, dass sie dumm sind usw. und du hast eine mögliche Erklärung für ein sehr schlechtes Schulklima.

Es steht und fällt allerdings mit einzelnen Lehrern und dem Schulkonzept!

Es gibt sehr engagierte Lehrer und allg. sehr gute Hauptschulen, die die Schüler wirklich aufbauen, fördern, ihnen das Lernen erleichtern wollen, ihnen helfen wollen, das beste aus sich herauszuholen, so viel wie möglich zu lernen, ein positives Selbstbild zu entwickeln und Optimismus, alles zu schaffen, was sie sich vornehmen, wenn auch ggf. auf "Umwegen".

Und dann gibt es halt Lehrer, die selbst angesichts der Situation und des Rufes der Hauptschule aufgegeben haben und nur noch "Dienst nach Vorschrift " machen. Die helfen ihren Schülern halt gar nicht.

Es ist wohl unheimlich schwierig, erst mal den Schülern zu vermitteln "aus euch kann noch was werden, ihr könnt eure Träume verwirklichen, ihr seid hier nicht der Rest, der es nirgendwo anders geschafft hat, den kein anderer haben wollte, ihr seid intelligent und könnt noch viel lernen!"

Und selbst, wenn Lehrer sich Mühe dabei geben, muss der Schüler bereit sein, das auch zu glauben, was schwierig ist, wenn ihm von anderer Seite - Eltern, Verwandten, Freunde, Trainer - oder aus eigenen Ideen heraus etwas anderes vermittelt wird. Das umzukehren ist erst mal schwierig.

Wenn du glaubst "ich bin hier, weil aus mir sowieso nichts wird, ich bin dumm, ich kann nichts", dann dauert es oft SEHR lange, bis du diese Haltung überhaupt anzuzweifeln wagst.

verreisterNutzer  21.07.2023, 20:31

Beim sortieren der sozialen Verhältnisse zuhause kann ich zustimmen. Kinder die laut Schulsystem tatsächlich aufs Gymnasium gehen könnten, deren Eltern allerdings Arbeiter sind werden auf Realschule oder Hauptschule geschickt weil befürchtet wird das die Eltern dem Kind nicht genug Rückhalt geben können.

Bei uns kommen Leute mit Dyskalkulie mit passenden Noten auf die Realschule geschickt und bekommen einen Ausgleich.

Liegt vielleicht auch dran das ich auf einer Realschule plus bin.

Bei uns sind "glücklicherweise" zum Glück "nur" Alkohol und Zigaretten verbreitet.

1

Weil die Hauptschule zur Restschule verkommt, da hilft auch nicht dass dies jetzt in Bayern Mittelschule heisst und der Abschluss, Mittelschulabschluss, klingt verwechselt mit der mittleren Reife, was dies nicht ist sondern der Realschulabschluss.

Die Hauptschule ist an sich nicht schlecht aber der Abschluss hat keine Berechnungen, für fast alle staatlichen Ausbildungsgänge benötigt man mind die mittlere Reife.

Ok man kann im Handwerk eine Ausbildung machen , aber da den Staat selbst dieser Schulabschluss nichts wert ist , versuchen alle Elter ihre Kinder in ander Schultypen zu pressen und was übrig bleibt ist da in der Hauptschule od wie das betreffende Bundesland diese auch immer nennt...

In Deutschland wird ein Schüler recht kurz entschlossen aus der Schule geworfen, wenn er sich daneben benimmt.

Und macht dann eine Stufe niedriger weiter:

Gymnasium -> Realschule -> Hauptschule.

Von da könnte er noch auf die Sonderschule. Aber das setzt etwas mehr voraus als nur schlechtes Benehmen.

Und so sammelt sich in den HS all das Schülerpotential, was die besseren Schulen nicht wollen.