Warum ist das alte Testament so brutal?

5 Antworten

Es zeigt wie Menschen wirklich sind, wenn man 2000 Jahre gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung wegnimmt.

Weil viele eben nur ein paar wenige Textteile kennen.

Von Anfang an ist die Bibel weniger an der Beschreibung und Analyse von Armut und Reichtum interessiert, als vielmehr an der Beseitigung von Armut und Ungerechtigkeit. Viele Bestimmungen im mosaischen Gesetz zeigen Gottes Solidarität mit den Armen. Israel soll das Recht des Armen nicht beugen (2. Mose 23,6) und dem armen Tagelöhner nicht den Lohn vorenthalten (5. Mose 24,14); die abgefallenen Beeren im Weinberg sollen die Israeliten den Armen lassen (3. Mose 19,10) und bei der Ernte auf dem Feld nicht alles abschneiden sowie die Nachlese den Armen überlassen (3. Mose 23,22). Der Zehnte wird zwar grundsätzlich an den Tempel entrichtet, aber alle drei Jahre soll er den Fremden, Witwen und Waisen gegeben werden, damit sie „essen und sich sättigen“ (5. Mose 14,28-29). Auch das Zinsverbot gehört zu den Schutzmaßnahmen gegen Armut: „Du sollst von dem Armen keinerlei Zinsen nehmen“ (2. Mose 22,24). Die Weisungen zum Erlassjahr gipfeln in der Aussage: „Es sollte überhaupt kein Armer unter euch sein“ (5. Mose 15,4). In Vers 11 heißt es: „Es werden allezeit Arme sein im Lande; darum gebiete ich dir und sage, dass du deine Hand auftust deinem Bruder, der bedrängt und arm ist in deinem Lande.“

https://www.stoparmut.ch/fileadmin/user_upload/Dateien_deutsche_Kampagne/Ressourcen/Just_People/Vertiefungsartikel/KE2_VA_Neuser_Armut.pdf

Wenn jemand schreibt, wie schrecklich es doch sei, nach dem Prinzip des Alten Testamentes "Auge um Auge, Zahn um Zahn" zu handeln, der vergisst den zeitlichen Kontext. Zur damaligen Zeit war diese Strafform vorbildlich. Die Blutrache, ein Teil der Gewaltspirale der Gemeinschaft, konnte dadurch gebrochen werden.

Auch das Neue Testament ist brutal - siehe konkrete Textstellen innerhalb dieses Vortrages: https:// www.youtube.com/watch?v=0IOeZOZPt-M&t

Im Mittelpunkt des AT und des NT steht immer Gerechtigkeit - daraus folgen dann Liebe, Gnade, Freude etc. - aber am Anfang steht Gerechtigkeit, ist diese nicht geklärt, folgt auch für Christen nichts anderes.

Beispiel: ich werde regelmäßig von Nichtchristen kritisiert, dass ich nicht immer sofort Gnade zeige - und sofort jedem und alles verzeihe - Antwort: dies wäre absolut unbiblisch - siehe Kurzvortrag oben

So war die Zeit damals, da war alles härter. Der Mensch und die Gesellschaft haben sich geändert und deshalb wurde es umgeschrieben. Im Endeffekt ist brutal zu sein sehr natürlich, jedoch wurde es bei uns so stark verbannt, dass es sich direkt falsch anfühlt. (Das ist jedoch nichts schlechtes, durch diese Kooperation des Menschen konnte er das erreichen was er hat)

"Brutal" sind hauptsächlich die Menschen (2.Mose 14,23; 1.Sam.28,1).

Woher ich das weiß:Recherche