Warum hat sich Jesus gegen Moses Gesetze gestellt?

9 Antworten

Die Härte und teilweise die Grausamkeiten, denen wir im AT begegnen, spiegeln die Schwere der Sünde wider. Die Art und Weise, wie Jesus auf sündige Menschen reagierte, spiegelt wieder, wie Jesus gedenkt damit umzugehen. Dabei verharmloste er Sünde nicht und legte sogar einen strengeren Maßstab an, als wir es im AT lesen.

Der ehebrecherischen Frau, mit der er sich befasste und vergab, sagte er: Sündige hinfort nicht mehr. Und letztlich nahm Jesus die Todesstrafe auf sich und büßte für die Schuld der Menschen.

xxScarface1990  09.03.2024, 23:55
Und letztlich nahm Jesus die Todesstrafe auf sich und büßte für die Schuld der Menschen.

Aus meiner Sicht ein ganz wichtiger Punkt für die Beantwortung der Frage.

Natürlich gehört auch dazu, dass er aus den Toten auferstanden ist, jetzt lebt und eine persönliche Beziehung zu Gott (was unter anderem beinhaltet, dass Gott auch mit uns kommuniziert und wir nicht einfach nur zu Gott beten und dann nichts passiert) durch ihn möglich ist.

Danke für deine hilfreiche Antwort,

Liebe Grüße!

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Die Pharisäer und Schriftgelehrten hatten ganz viele Gesetze zum Gesetz des Mose hinzugefügt (sogenannte Zäune um das Gesetz). Dagegen stellt sich Jesus vor allem in den Diskussionen mit ihnen über die Bedeutung des Gesetzes des Mose.

Dabei geht es vor allem darum, Gott und seine Mitmenschen zu lieben, wie man sich selbst liebt und nicht nur stur Regeln einzuhalten und dabei hochmütig und heuchlerisch zu werden, wie einige der Pharisäer und Schriftgelehrten:

  • "Und Jesus sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken«. Das ist das erste und größte Gebot. Und das zweite ist ihm vergleichbar: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«. An diesen zwei Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten" (vgl. Matthäus 22,37-39).

Weil diese Pharisäer und Schriftgelehrten Jesus nicht verstehen wollten und die völlig falsche Herzenshaltung hatten, musste der Herr ihnen sogar sagen:

  • "Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben. Weil aber ich die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht" (Johannes 8,44-45).
chrisbyrd  10.03.2024, 12:09

Wichtig ist auch die richtige Einordnung des Gesetzes des Mose für Christen:

Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das allein dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk am Berg Sinai auch ausdrücklich zustimmte.

Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von Mose gegeben wurden. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz:

  • "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).

Jesus hat das Gesetz erfüllt:

  • "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!" (Matthäus 5,17).

Was erfüllt worden ist, müssen andere nicht mehr einhalten. Es ist erfüllt!

Jesus ist das Ende bzw. Endziel des Gesetzes des Mose:

  • "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4). 

Deshalb stehen Christen nicht mehr unter diesem "Lehrmeister":

  • "So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister" (Galater 3,24-25).

Darum ist es kein Widerspruch, wenn Paulus schreibt, dass der Sabbat nicht gehalten werden muss:

  • "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
  • "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!" (Römer 14,5).

Oder Lukas schreibt, dass Christen alle möglichen Tiere essen dürfen, die nach dem Gesetz des Mose verboten waren. In Apostelgeschichte 10,9-15 steht:

  • "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"

Beim Aposteltreffen in Jerusalem wurde darüber diskutiert, welche Gesetze aus dem Gesetz des Mose für Christen aus den Nationen gelten sollen. Jakobus, der Halbbruder von Jesus, Autor des Jakobsbriefes und Leiter der Urgemeinde in Jerusalem fasste zusammen:

  • "Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten" (Apostelgeschichte 15,19-20).

Dabei ist auch zu bedenken, dass das Gesetz des Mose nicht schon vor Mose galt. Also weder Henoch noch Noah, Hiob, Abraham, Jakob oder Josef haben sich an das Gesetz des Mose gehalten.

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Schau:

Denn durch Mose wurde uns das Gesetz gegeben, aber durch Jesus Christus sind die Gnade und die Wahrheit zu uns gekommen.
Johannes 1:17

Jesus sprach sich in zahlreichen Situationen gegen das starre Befolgen von Gesetzen aus und stärkte im Gegenzug die Gewissensentscheidung des Einzelnen.

[Mt 5,17] Denkt nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommenaufzulösen, sondern zu erfüllen{O. völlig zur Geltung zu bringen.}.

also du siehst er ist nicht gekommen um irgend etwas aufzulösen sondern alles zu erfüllen.

Da kein Mensch die Gebote Gottes zu erfüllen im Stande ist, so hat er sie für uns erfüllt und jeder der ihm glaubt, wird dadurch befreit von der Forderung des Gesetzes.

Das Gesetz also gilt nur noch für die, die Christus nicht angenommen haben, an ihnen wird das Gericht nach dem Gesetz vollstreckt.

Also wenn du Jesus nicht annimmst, bist du verpflichtet das ganze Gesetz zu erfüllen ansonsten wirst du im Gericht Gottes nicht bestehen können.

So ist die Ganze Botschaft der Bibel auf ein paar wenige Sätze heruntergebrochen.

Die Bibel im Neuen Testament sagt uns, dass der alte Bund Gottes mit seinem Volk Israel der Lehrmeister für den Neuen Bund ist, den Jesus begründet hat, indem er als einziger Mensch alle Gebote Gottes gehalten hat und dann als Sühneopfer für uns sein Leben gab, um unsere Sünden zu tilgen und uns mit Gott zu versöhnen durch den Glauben an ihn.

“Bevor aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. denn ihr alle seid durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus; denn ihr alle, die ihr in Christus hinein getauft seid, ihr habt Christus angezogen. Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus. Wenn ihr aber Christus angehört, so seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.„

‭‭Galater‬ ‭3‬:‭23‬-‭24‬, ‭26‬-‭29‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/gal.3.23-29.SCH2000