warum hat ein Neutrum einen femininen oder maskulinen Artikel...?
Beispiel: Triticale.
Triticale (der oder die[1], auch: ×Triticosecale oder Triticosecale Wittmack) ist ein Getreide.
https://de.wikipedia.org/wiki/Triticale
Mir ist bewusst das Sprache/die deutsch Sprache nicht (immer) logisch ist. Aber deshalb hab ich mich gefragt warum ein "sächliches" Nomen "der oder die" vorangestellt bekommt. Triticale ist doch weder männlich noch weiblich da es ja doch ein Hybride ist...
3 Antworten
Hallo DERstobbel!
Weizen (Triticum aestivum, lateinisch, grammatisch sächlich) und Roggen (Secale cereale, lateinisch, grammatisch sächlich) wurden zu Triticale.
Warum der Artikel im Deutschen männlich oder weiblich sein kann, liegt, wie Adomox beschrieben hat, an einer mehr oder weniger willkürlichen Festlegung des grammatischen Geschlechts für diese neue Kunstwort.
Mit dem biologischen Geschlecht, also der Züchtung aus weiblichen Weizen und männlichem Roggen hat das grammatische Geschlecht nichts zu tun.
LG
gufrastella
Außer bei personenbezogenen Substantiven und solchen für Tiere, die sich direkt auf das binäre Geschlecht beziehen, ist Genus im Deutschen vom (nicht vorhandenen) Sexus der beschriebenen Sache getrennt. Das hat sprachhistorische Gründe - andere Sprachen haben sehr unterschiedliche Genussysteme mit verschiedenen Bezügen zu Sexus entwickelt.
Im vorliegenden Fall liegt eine Entlehnung aus dem Französischen vor, in welchem das Wort wiederum maskulin ist. Zudem sind Getreide im Deutschen oft maskulin. Der alternative feminine Genus im Deutschen lässt sich wahrscheinlich phonologisch erklären, vgl. Stelle, Schale, Höhle, usw.
Ja? Der Vater und die Mutter? Der Sohn und die Tochter? Die Oma und der Opa? Der Onkel und die Tante?
Aber gerne weiterhin ableistische Urteile verteilen. 😄
Wo genau habe ich geschrieben, dass es alle Personenbezeichnungen betrifft und eine Regel vorliegt? Zumal "Mädchen" ein wirklich schlechtes Gegenbeispiel ist, ist es doch das lexikalisierte Diminutiv von "die Magd".
Wo genau habe ich geschrieben, dass es alle Personenbezeichnungen betrifft und eine Regel vorliegt
... Ernsthaft, das muss ich einem Sprachmenschen erklären? Was lernt ihr eigentlich?
Du implizierst in deinem ersten Satz oben ganz klar, dass es bei personenbezogenen (inklusive anderer Tierarten) Bezeichnungen eine Verbindung gibt.
Was du als impliziert verstehst, liegt nicht in meiner Macht.
Zumal wir natürlich auch gerne den Topf des s.g. generischen Maskulinums aufmachen können, an dem wir sehr gut sehen, dass gerade bei Personenbezeichnungen Genus und Sexus miteinander interagieren.
.... Ganz einfach, auch wenn Genderwahnanhänger dieses normale Wissen inzwischen aus den Köpfen der Menschen Gehirngewaschen zu haben scheinen:
Weil ein Genus KEIN Sexus ist. Das eine hat mit dem anderen NICHTS zu tun.
Es heißt "Der Weizen" obwohl nichts daran männlich ist. Es heißt "die Geisel" - obwohl Geiseln jedes Geschlecht haben können.
Das sprachliche Geschlecht sagt absolut NICHTS über das Geschlecht des tatsächlichen inhaltes aus.
Das Mädchen ist weiblich, auch wenn das Wort im Neutrum ist.
Genus ungleich Sexus.
Und genau deswegen übrigens hasse ich diesen Genderscheiß so sehr, denn er, sorry, für das harte Wort, verblödet die Menschen so sehr, dass solche Fragen aufkommen.
Welcher Genus angenommen wird, ist eine Mischung aus Klang, Tradition und manchmal schlicht Zufall.
Welcher Genus angenommen wird, ist eine Mischung aus Klang, Tradition und manchmal schlicht Zufall.
daher rührte meine Intention viel eher. Ich brauch diesen unsinnig übertriebenen Gederismus auch nicht.
Wollte ich nur erwähnt haben ;)
Ich weiß, aber das Problem sehe ich wirklich darin, dass heute Genderkrams in den Köpfen rumschwirrt und nicht mehr ein gewachsenes Sprachgefühl.
Das "Außer" ist absoluter Schwachsinn. Auch bei personenbezogenen Substantiven ist es getrennt!