Warum hat der Papst seinen Sitz in Rom?
Macht für mich keinen Sinn, warum war immer Rom das Sitz des Papstes und nicht etwa in Jerusalem oder Istanbul(Konstantinopel)?
15 Antworten
Die Antwort ist ganz einfach, weil der römische Kaiser Nero ein etwas anderer Mann war und Rom anzündete, um seinen Palast dort zu bauen, weil er keinen Platz mehr fand. Der Überlieferung nach, besang Nero auf dem Dach seines Palastes das brennende Rom, das angeblich von ihm angezündet wurde. Um von seiner Tat abzulenken, schob der römische Kaiser die Schuld auf die Christen, die zuvor in unterirdischen Gängen und Räumen ihre Predigten hielten. In den sogenannten Katakomben wurden sie nie entdeckt und konnten auch nicht von den Römern verhaftet wurden. In der Bibel steht auch, dass Petrus auf dem Weg nach Rom auf Jesus traf und dieser sich dort noch einmal kreuzigen lassen wollte. Als Petrus in der Stadt war wurde er von Nero entdeckt und mit dem Apostel Paulus im Circus Maximus hingerichtet. Da der Circus Maximus auf dem Vatikanhügel gebaut worden war und der Papst Petrus dort hingerichtet wurde, da sich der Papst als direkter Nachfolger Petri versteht, hat der Papst seinen Sitz in Rom, der ewigen Stadt und nicht in Jerusalem, weil der Papst sich nicht mit Jesus auf die gleiche Stufe stellen will, steht er auf der Stufe des Vermittlers zwischen Gott und Menschen. Der Patriarch hat seinen Sitz in Konstantinopel.
Konstantinopel da ist glaub ich die orthodoxe Kirche. Und es gab schon im Mittelalter einen 2. Papst dort. Jerusalem? Glaube kaum das das den Juden gefallen würde. Wenn das von newcomer stimmt, dann wollte die Kirche wohl untermauern das sie auf dem Felsen Petrus gebaut wurde.
Eine richtige Überlegung, denn die Mutterkirche ist Jerusalem. In Jerusalem befand sich die erste Kirche. Durch die Kriegshandlungen wurden auch die Christen vertrieben.
Das nächste Zentrum der Kirche war Antiochien. Von dort wurde z. B. Paulus zur Mission ausgesandt.
Der Schwerpunkt verlagerte sich dann nach Konstantinopel. Es war das Zentrum der damals griechisch sprechenden Kirche.
Daneben entwickelte sich die lateinisch sprechende Kirche, mit dem Zentzrum Rom. Griechen und Lateiner trennten sich im Schisma, eher aus kulturell-sprachlichen Gründen, und die Entwicklung beider verlief getrennt.
Für die lateinische Christenheit war immer Rom das Zentrum, der Bischof von Rom war primus inter pares (ERster unter Gleichen) bei seinen Bischofskollegen.
Nachem die lat. Kirche die Führung des Römischen Reiches übernommen hatte, wuchs dem Bischof von Rom große Macht zu. Diese Macht wurde sehr ausgebaut. Deshalb Rom als Sitz des Papstes, des Bischofs von Rom.
Über Kirchengeschichte kann man natürlich viel schreiben. Ich habe nicht erwähnt: die orthodoxen autokephalen Kirchen (z. B. Armenien, Georgien), dann die Nestorianer, Kopten, Thomas-Kirche usw.
Moskau sieht sich als Nachfolgerin von Byzanz. Bevor die Päpste in Avignon waren, waren sie in Rom.
Wir wollen es nicht zu kompliziert machen.
Weil es die Hauptstadt des früheren Weltimperiums war, der Papst das Gegenstück zum römischen Kaiser darstellte und wegen der Paulus Kirche. Irgendwann hat er sich da halt eingefunden und ist dort geblieben.
Warum nicht in Jersualem? Nun, die ersten Christen sind nach Griechenland und weiter gezogen, um Leute zu missionieren. Warum nicht Konstantinopel? Der Papst war da schon in Rom und wollte wohl nicht den Sitz wechseln, nur weil der Kaiser den Sitz gewechselt hat. Außerdem haben sich die beiden römischen Reiche (West- und oströmisches Reich) mit der Zeit auseinander gelebt. Es kam zu zwei Kaisern und zu zwei Päpsten. Wobei im oströmischen Reich der Kaiser "der Papst war". Ein Gott, ein Reich, eine Religion (und ein Kaiser).
Der Papst fühlt sich als Nachfolger des Apostels Petrus, dem so eine Art Chefposition unter den Aposteln nach Jesus Tod zukommt.
Petrus wollte aus Rom vor den neronianischen Christenverfolgungen fliehen und benutzte dazu die älteste aller Strassen, die Via Appia Antica. Ein Mann kommt Ihm entgegen, als der näher kommt, erkennt er den verstorbenen Jesus. Da fragt er Jesus : Herr, wohin gehst Du ? Jesus antwortet darauf : Nach Rom, um mich statt Deiner ein zweites Mal hinrichten zu lassen ! Darauf verschwindet die Erscheinung. Petrus kehrt um nach Rom, wird ergriffen und auf dem Monte Vaticano gekreuzigt.
An der Stelle dieser Begegnung an der Via Appia Antica steht heute ein kleines Kirchlein: "Domine quo vadis". Der Pole Henryk Sienkiewicz hat die Begegnung in schriftstellerische Form gebracht und den Literaturnobelpreis dafür erhalten.
Der Papst leitet aus dieser Begegnung den Auftrag ab, die Kirche von ROM aus zu leiten und zu lenken, immerhin hat niemand geringerer als Jesus selbst seinen ersten Vorgänger zurück nach Rom geschickt, auch wenn das den sicheren Tod für Petrus bedeutete.
das ist grundsätzlich zutreffend, wobei man sich aber klarmachen muss, das in jedem Schritt wo eine neue Kirche entstand, die alte natürlich auch weiterbestanden hat.
D.h. wir haben einen ganzen Baum von verzweigten Kirchen; neben den oben genannten sind sicher auch noch die ägyptische Kirche in Alexandrien zu nennen, und die Kirchen in Voderasien und Indien, und später dann die von Kiew/Moskau.
Und jede dieser Kirchen hat in der Regel einen Patriarchen ( der Papst ist einer davon ). Der lateinisch-fränkische Patriarch (also der Papst) ist von Avignon nach Rom umgezogen, weil er in Avignon zu sehr der Macht des französischen Königs ausgesetzt war. ( Avignon hat NICHT zu Frankreich gehört damals, sondern war ein eigener Staat wie der Vatikan später, aber hätte sich gegen den mächtigen Nachbarn nicht wirklich lange wehren können.