Warum halten sich Menschen für Tierliebhaber obwohl sie Hunde und Katzen in Wohnungen und Pferde auf Koppeln einsperren?

9 Antworten

Pferde muß man auf Koppeln halten, damit sie Auslauf bekommen, denn wenn sie ganz frei herumlaufen könnten, würden sie ziemlich schnell auf einer Straße von einem Auto erfaßt. Passiert immer wieder wenn Pferde oder andere Weidetiere ausbüxen, mit dem Autoverkehr kommen sie nicht zurecht. Wer sich ein Haustier anschafft, muß sich vorher über dessen Bedürfnisse klarwerden, wie mehrmals täglich Gassi gehen mit dem Hund. Wer ein Tier nicht artgerecht hält, muß sich nicht wundern wenn es mit Verhaltensstörungen wie Unreinheit, Bissigkeit oder fehlender Sozialisierung gegen Artgenossen reagiert.

Weil sie nun mal Tiere lieben. Aber es ist eben die egoistische, anderen aufoktroyierte Art von Liebe, nach der keiner gefragt hat und der jenes Lebewesen, das sie trifft, meist auch schwer entkommen kann, weil ja eine Abhängigkeit von der Futtergabe des "Liebenden" besteht.

Du würdest nicht glauben, wie gekränkt manche Tierhalter reagieren, wenn man ihnen sagt, dass das Tier nur bei ihnen bleibt, weil sie es mit Futtergaben und Abhängigkeit jahrelang gefügig gemacht haben...

NoLies  01.02.2024, 14:03

Danke für den Lacher, lange nichtmehr sowas gelesen 😂😂 Hast du belegbare Quellen dafür? Oder ist das nur dein Wunschdenken?

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frostfeuer85  01.02.2024, 14:04
@NoLies

Bist du nur hier, um zu beleidigen, oder hast du auch Argumente?

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NoLies  01.02.2024, 14:05
@frostfeuer85

Nochmals: Hast du belegbare Quellen dafür? Oder ist das nur dein Wunschdenken?

Und wo beleidige ich denn? Deine Antwort ist übrigens auch nicht anders. Also wer im Glashaus sitzt…

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frostfeuer85  01.02.2024, 14:14
@NoLies

Die Liebe von Tieren zu ihren Haltern ist von der Art "Ich liebe dich, weil du dich um mich kümmerst." So wie das Kind seine Eltern liebt, weil es ohne diese nicht überlebensfähig wäre, liebt auch der Hund sein Herrchen, weil er darauf angewiesen ist. Alles andere ist gefühlsduselige Traumtänzerei und Esoterik. Aber so wie man mit Gläubigen nicht über die Existenz Gottes diskutieren kann, so kann man auch mit Menschen, die glauben von ihrem Haustier bedingungslos geliebt zu werden, nicht diskutieren.

Vielleicht öffnet dir ja dieser Artikel ein wenig die Augen: https://www.deutschlandfunkkultur.de/auf-kosten-von-hund-und-katze-tierliebe-ist-heimliche-100.html

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DaLiLeoMishu  01.02.2024, 14:05

"Du würdest nicht glauben, wie gekränkt manche Tierhalter reagieren, wenn man ihnen sagt, dass das Tier nur bei ihnen bleibt, weil sie es mit Futtergaben und Abhängigkeit jahrelang gefügig gemacht haben..." Sagst du ja gerade in einem öffentlichen Forum wo du davon ausgehen kannst, dass das von genau denen gelesen wird. Ist das eine implizite Botschaft und Diskursaufforderung Herr/Frau CommunityexpertIn für Psychologie? *zwinker*

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DaLiLeoMishu  01.02.2024, 14:06

"Danke für den Lacher, lange nichtmehr sowas gelesen 😂😂 Hast du belegbare Quellen dafür? Oder ist das nur dein Wunschdenken?" Siehste! Genau das meine ich mit meiner "implizite Botschaft und Diskursaufforderung "! XD

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DaLiLeoMishu  01.02.2024, 14:09

Ich habe eben mal über den Passus, der ja auch an mich geht, da ich zwei Kater aus dem Tierschutz hier wohnen habe, nachgedacht und kann es weder bejahen, noch verneinen, denn dazu müsste ich meine Jungs rauslassen und gucken was passiert. Diesen Feldversuch werde ich selbstredend nicht durchführen, da zu unsicher, ob ihnen etwas dabei passiert.

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frostfeuer85  01.02.2024, 14:15
@DaLiLeoMishu

Ich nehme an, du wirst sie durch reichliche Gabe deiner eigenen Liebe ja schon ausreichend konditioniert haben, dass sie dich wertschätzen und bei dir bleiben.

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DaLiLeoMishu  01.02.2024, 14:18
@frostfeuer85

Das sie Bindung zu mir aufgebaut haben und mich, wie sich gegenseitig, als Rudelgruppe verstehen, ja. Und da ich ihnen ein Überleben mit Futter und Schutz biete, sehr wahrscheinlich umso mehr. Schaust du dir aber obdachlose Katzen an, dann wirst du erkennen, dass sie ebenfalls in Gruppen leben, nur einzeln jagen gehen. Und da spielt der Schutz in der Gruppe durch die Gruppe einen wesentlichen Grund für Bindung.

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sammyok  01.02.2024, 14:45

Und welche Art der Liebe wäre nach deiner Auffassung die "richtige"?

Bedingungslos lieben können nur diejenige, die geben können, ohne auf eine gegenseitige Leistung angewiesen zu sein.

Ich vermute nicht mal Du bist da besser dran, als die Pferde oder die Wohnungskatzen.

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frostfeuer85  02.02.2024, 10:05
@sammyok

Ja, das ist völlig richtig. Es gibt keine bedingungslose Liebe. Weder beim Menschen noch beim Tier.

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Das sind alles harmlose Formen von Tierhaltung. Es sind domnestizierte Tiere und somit keine Wildtiere wie Königspythons und Graupapageien. Zudem sind Gehege und Wohnungen nicht schlimm, wenn sie groß genug sind und es arztspezifischen Auslauf gibt. Mit Hunden geht man normalerweise täglich raus, Katzen kann man Zugang zum Garten erlauben oder auch mit einer Leine führen und Pferde kann man draußen reiten.

Wildtiere sind aber nicht gewohnt an das Zusammenleben mit Menschen in einer Wohnung und brauchen ein naturnahes, großes Gehege oder im besten Fall die freie Wildbahn.

Woher ich das weiß:Hobby
verreisterNutzer  08.02.2024, 08:02

Oh weh, du beziehst dich auf die Domestikation, scheinst dich damit aber noch nicht intensiv befasst zu haben. Der Königspython ist ein Paradebeispiel dafür, dass es auch Reptilien gibt, die sich im Domestikationsprozess befinden.

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MavkaOlive  08.02.2024, 08:54
@verreisterNutzer

Es gibt gezüchtete Farbvarianten wie bei Kornnattern und Leopardgeckos, aber man merkt einfach, dass diese Tiere nicht mit dem Menschen und seiner Lebensweise verbunden sind.

Du sagtest auch, dass diese Reptilien sich nur im Domestikationsprozess befinden.

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verreisterNutzer  08.02.2024, 11:34
@MavkaOlive
Es gibt gezüchtete Farbvarianten wie bei Kornnattern und Leopardgeckos, aber man merkt einfach, dass diese Tiere nicht mit dem Menschen und seiner Lebensweise verbunden sind.

Das liegt daran, dass man von Reptilien keine hochsozialen Verhaltensweisen erwarten kann, wie von den hier genannten Säugetieren. Darum geht es bei der Domestikation aber auch gar nicht. Es geht um eine genetische Isolation von Tieren von ihren wildlebenden Artgenossen mittels Selektionszucht, um einen gewünschten Nutzen für den Menschen zu erzielen. Diese Isolation kann sich in differenten Verhaltensweisen und/oder morphologischen Unterschieden zeigen. Du darfst Reptilien also nicht mit z.B. Hunden vergleichen, sondern musst Zuchtreptilien einer bestimmten Spezies mit wildlebenden Artgenossen dieser Spezies vergleichen, um eine Aussage über den Domestikationsgrad treffen zu können.

Tut man dies, wird schnell deutlich, dass sich Zuchttiere (insbesondere diejenigen, die bereits seit vielen Generationen selektiv gezüchtet werden) in ihrem Verhalten grundlegend von aus der Natur entnommenen Wildtieren unterscheiden. Sie werden dadurch zwar nie in der Lage sein, den Menschen als Ersatzartgenossen/Sozialpartner zu akzeptieren, aber das ist auch nicht das Ziel der Domestikation von Reptilien.

Du sagtest auch, dass diese Reptilien sich nur im Domestikationsprozess befinden.

Richtig. Weil sich alle Tiere in menschlicher Obhut nur im Domestikationsprozess befinden. Bei keinem Tier ist die Domestikation vollständig abgeschlossen. Das wäre erst der Fall, wenn die gewünschten Verhaltensweisen genetisch so weit verankert sind, dass die ursprünglichen Wildtierverhaltensweisen erst durch eine entgegengesetzte Selektionszucht wiederhergestellt werden. Bei Hunden geschieht dies aber bereits in der ersten Generation, die nicht vom Menschen sozialisiert wurde. Und bei Katzen mitunter schon nach einem einzigen Freigang.

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MavkaOlive  08.02.2024, 12:21
@verreisterNutzer

Die Reptilien sind aber noch nah an ihren natürlichen Verhaltensweisen, weil sie im Gegensatz zu Hauskatzen nicht in einer (beheizten) Wohnung leben würden. Ihre Terrarien brauchen spezielle Einrichtungen.

Richtig. Weil sich alle Tiere in menschlicher Obhut nur im Domestikationsprozess befinden. Bei keinem Tier ist die Domestikation vollständig abgeschlossen

Hunde und Katzen sind stark domestiziert. Sie sind andere Arten als ihre Vorfahren, weshalb ich lieber die Bezeichnung "domestiziert" benutzen würde, um es stärker auszudrücken. "Im Domestikationsprozess" klingt etwas schwach.

Ich definiere Königspythons als Wildtiere, da die domestizierten Exemplare und die wilden immernoch eine Art sind. Sie sind nicht so weit entfernt voneinander wie der Hund und der Wolf. Ich höre Berichte, dass viele Schlangen tote Nahrung nicht gerne annehmen. Das zeigt, dass bei Schlangen häufig noch Verhaltensweisen bestehen, die in Gefangenschaft nicht so einfach ausgelebt werden können.

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verreisterNutzer  08.02.2024, 15:32
@MavkaOlive
Die Reptilien sind aber noch nah an ihren natürlichen Verhaltensweisen, weil sie im Gegensatz zu Hauskatzen nicht in einer (beheizten) Wohnung leben würden. Ihre Terrarien brauchen spezielle Einrichtungen.

Es gibt sehr wohl Reptilien, die menschliche Behausungen als ihren natürlichen Lebensraum betrachten und daher in (beheizten) Wohnungen leben könnten. Manche tragen diesen Umstand sogar im Namen (z.B. Hausgecko, Hausschlange). Und eine katzengerechte Wohnung benötigt ebenfalls spezielle Einrichtungen, damit diese Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können.

Diese Erklärung ist aber im Grunde genommen unnötig, denn du vergleichst Hauskatzen mit ektothermen Tieren, was – wie ich dir bereits versucht habe zu erklären – im Kontext der Domestikation unzulässig ist. Du musst das Verhalten eines Terrarientieres mit dem Verhalten seiner wildlebenden Artgenossen vergleichen.

An grundlegenden biologische Verhaltensweisen wie dem Bedürfnis zur Nahrungsaufnahme, dem Erlangen der Vorzugstemperatur etc. wird man mittels Domestikation in der Tat nie etwas ändern können. Deshalb die Domestikation von Reptilien aber zu leugnen, wäre so, als würde man die Domestikation von Hauskatzen leugnen, weil man sie nicht wie Pferde reiten kann. Man muss schon verhältnismäßige Vergleiche anstellen, ansonsten wird es absurd.

Schau dir beispielsweise Schmuckschildkröten an. Wildlebende Artgenossen springen blitzschnell von ihren Sonnenplätzen ins Wasser und fliehen, sobald ein potenzieller Beutegreifer wie der Mensch auf der Bildfläche erscheint. In menschlicher Obhut gehaltene Schmuckschildkröten springen auch schnell ins Wasser, sobald der Besitzer erscheint. Ebenfalls bloß der natürliche Fluchtreflex? Weit gefehlt, denn sie schwimmen danach regelrecht erregt in Erwartung einer Futtergabe auf ihren Halter zu. Unterschiedliches Verhalten, bedingt durch den Domestikationsprozess.

Solche Beispiele könnte ich dir Dutzende nennen, die alle deine Aussage „Reptilien sind aber noch nah an ihren natürlichen Verhaltensweisen“ widerlegen. Du hattest offenbar noch keine engeren Berührungspunkte mit Reptilien in menschlicher Obhut, oder?

Hunde und Katzen sind stark domestiziert. Sie sind andere Arten als ihre Vorfahren, weshalb ich lieber die Bezeichnung "domestiziert" benutzen würde, um es stärker auszudrücken. "Im Domestikationsprozess" klingt etwas schwach.

Weil es wie erläutert nun einmal bloß schwach ist. Du nimmst die Domestikation von Hunden und Katzen nur übertrieben stark war, weil du aus deiner subjektiv anthropozentrischen Sichtweise dieselben Maßstäbe bei sozialen Säugetieren anlegst wie bei Reptilien, was aber komplett der falsche Ansatz ist.

Ich definiere Königspythons als Wildtiere, da die domestizierten Exemplare und die wilden immernoch eine Art sind. Sie sind nicht so weit entfernt voneinander wie der Hund und der Wolf.

Hund und Wolf gehören beide derselben Art (Canis lupus) an. Eine Art wird in der Biologie dadurch definiert, dass sie nur mit Vertretern der eigenen Art fertile Nachkommen zeugen kann. Hund und Wolf können das aber noch. Also sind sie beide immer noch dieselbe Art und deiner Definition zufolge somit nicht domestiziert.

Ich höre Berichte, dass viele Schlangen tote Nahrung nicht gerne annehmen. Das zeigt, dass bei Schlangen häufig noch Verhaltensweisen bestehen, die in Gefangenschaft nicht so einfach ausgelebt werden können.

Ohne es zu merken, vergleichst du tatsächlich mal Wildtiere mit Zuchttieren. Ja, es stimmt, dass aus der Natur entnommene Schlangen (Wildfänge) tote Nahrung nicht immer annehmen wollen. Wir haben also eine Wildtierverhaltensweise identifiziert. Zuchttiere (insbesondere von den bereits über viele Generationen hinweg gezüchteten Arten) bereiten hingegen in der Regel* bei der Nahrungsaufnahme keine Probleme. Unterschiedliches Verhalten zwischen Wildtier und Zuchttier aufgrund von Selektionszucht und Konditionierung = Domestikation

*Ausnahmen gibt es natürlich immer, dies aber auch bei Hunden, die bestimmte Nahrung ablehnen, wenn sie diese nicht als Welpe kennengelernt haben

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Im Grunde genommen ist es eine Definitionsfrage, was man unter "Tierliebe" versteht.

  1. Entweder man liebt Tiere und möchte diese im eigenen Umfeld haben (Biophilie). Die dadurch verursachten Einschränkungen sollten so geringfügig wie möglich sein, um dem jeweiligen Tier trotzdem ein gesundes, verhaltens- und somit artgerechtes Leben zu ermöglichen.
  2. Oder man liebt Tiere und lehnt deshalb ihre Haltung in menschlicher Obhut ab. Auch diese tierethische Sichtweise ist legitim.
Warum halten sich Menschen für Tierliebhaber obwohl sie Hunde und Katzen in Wohnungen und Pferde auf Koppeln einsperren?

Weil sie die Tiere vielleicht wirklich sehr gern haben ("lieben").