Warum haben viele Eltern ihre Kinder nicht unter Kontrolle?

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Weil es heute viel zu locker zugeht; alles muß erstmal mit den Kindern ausdiskutiert werden. Ich kriege ne Krise, wenn ich so was sehe.

Ich persönlich diskutiere mit meinen Kindern eher nicht. Die Zähne werden geputzt - und fertig. Daran wurden sie von klein auf gewöhnt und es gibt Null Diskussionsspielraum - und der ist auch gar nicht nötig, da die Kinder es eben wissen.

Ich diskutiere auch nicht darüber, ob Kinder auf die Straße rennen dürfen - es gibt ein klares und deutliches "nein" - und fertig.

Und genau diese Sicherheit bei dem Wort "nein" geht vielen Eltern ab, sie sind zu locker, zu freundschaftlich, zu unsicher - das gibt den Kindern das Gefühl, man könnte ja doch mal mit Schreien probieren, ob es Schokolade gibt.... würden die Eltern hier dieselbe Sicherheit ausstrahlen, daß ein "nein" auch genau das bedeutet, gäb es das Theater nicht.

Das ist nicht einfach, ich hab selbst eine Tochter im Trotzalter, dennoch ist es wichtig, als Eltern diese Sicherheit auszustrahlen und den Kindern diese Sicherheit zu geben, daß wir Eltern genau wissen, was wir tun. Sind wir unsicher, probieren die Kinder jedesmal mehr, wie weit sie gehen können - so sicher sind wir uns ja nicht, da könnte ja noch was gehen....

Viele Eltern haben einfach keinen Bock oder auch keine Zeit, sich mit ihren Kindern zu befassen, die Kinder wirklich kennenzulernen. Da wird vor dem Fernseher geparkt, da wird Quengelware gekauft, Computerspiele ersetzen auch gerne mal die elterliche Fürsorge - an wen sollten sich die Kinder also halten, wenn sie nicht wissen, was richtig und was falsch ist?

carsten1979  08.03.2012, 08:26

Ich stimme dir gerne zu. Wenn Eltern keine Grenzen aufzeigen, fehlt Kindern vieles, vor allem Geborgenheit und Vertrauen. Kinder spüren genau ob sie ihren Eltern wert sind gut erzogen zu werden.

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AndyReinartz  24.03.2012, 23:30
@diewildeHilde

Meiner Meinung ist es wenn man schon Grenzen zeigen muss lange zuspät. Erzieht man Kinder direkt von der Geburt an "Brav", nimmt sich viel Zeit, so sollte es auch später keine Probleme geben.

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Weil Kinder nun mal keine kleinen Soldaten sind, sondern Menschen mit eigenen Bedürfnissen. Mit negativen Gefühlen die oftmals durch ein einfaches "nein" ausgelöst werden, können kleinere Kinder noch nicht so professionell umgehen wie ältere Kinder oder gar Erwachsene. Und ein anderer wichtiger Aspekt (den ch oft beobachte): Viele Eltern haben für ihre Kinder zu wenig Zeit. Aufmerksamkeit ist eben auch ein Bedürfnis und wenn dies nicht gestillt wird, dann entstehen negative Gefühle, Frust ---> womit wir wieder bei negativen Gefühlen wären, die solch kleine Kinder überfordern. Mit mangelnden Respekt oder fehlender Gehorsamkeit hat das aus meiner Sicht weniger was zu tun. Es fehlt viel mehr die Harmonie und das Verständnis füreinander. Kinder die ausgeglichen sind und zu ihren Eltern eine gesunde Bindung haben, müssen nicht stets & ständig rebellieren. Trotzdem darf man natürlich nicht vergessen das ein jedes Kind auch ein Recht darauf hat mal schlechte Laune haben zu dürfen, oder mal keine Lust auf gewisse Dinge haben darf, wie zum Bsp shoppen gehen ;) Kindliche Bedürfnisse gehen immer vor den alltäglichen Verpflichtungen! Wenn sich gestresste Eltern dessen bewusst wären, käme die Harmonie oft wie von selbst!

Weil sie den Kindern keine konsequente Erziehung zukommen oder angedeihen lassen. Und weil sie einfach mit ERZIEHUNG überfordert sind.

das kann verschiedene Gründe haben. z.b. dass das Kind gelernt hat, dass es, wenn es ich aufführt, bekommt was es will. lernen durch ausprobieren, versuch und irrtum. sind lerntheorien :) und die eltern sagen hör auf hör auf tausendmal anstatt einmal kurz und klar zu sagen, was sache ist und die kinder erleben NIE konsequenzen für ihr verhalten. dann denken sich die kinder auch ach die labert nur wie immer. da ist es kein wunder. und bei schlägen stimme ich dir zu, methoden wie liebesentzug und seelische als auch körperliche gewalt gehören ins mittelalter. sie sind leider oft die letzte möglichkeit für eltern, die sich nicht eingestehen, dass sie hilfe bräuchten und es keine schande wäre, zu ner beratungsstelle zu gehen. beispiel: ich sitz im bus, eine mutter gibt ihrem kind son dämliches handy-kinderspielzeug das die nerfigsten klingeltöne draufhat. die mutter will ihre ruhe, droht daraufhin dem kind, ihm das teil wegzunehmen. ja diese dämliche frau, wieso GIBT sie ihrem kind dann erst das teil? nebenbei könnte sich das kind mit einer puppe vermutlich viel besser beschäftigen. ein "spielhandy" mit wenigen vorhersehbaren funktionen bietet der tochter weder etwas zum neuentdecken noch groß- ausprobieren. das wird natürlich schnell langweilig. eltern wissen nicht mehr, mit ihren kindern zu spielen oder dass ein kind auch lernen sollte, sich mit sich selbst beschäftigen zu können (gilt natürlich nicht für alle) hab auch schonmal im zug ne serh liebevolle mutter mit ner zweijährigen tochter gesehen, die ne halbe std mit ihr lieder leise gesungen hat, reime aufgesagt und hoppe hoppe reiter gespielt hat. das kind war absolut glücklich und zufrieden :) kinder brauchen eben auch annahme, interesse, beschäftigung und wertschätzung. so mit 3,4 gibt es die sogenannte trotzphase, die mit trotz eigentlich am wenigsten zu tun hat. vielmehr muss das kind ja seine umwelt austesten und grenzen, damit es sich zurechtfindet. woher soll es denn wissen, wie weit es gehen darf? gewissen und entscheidungsfähigkeit sowie handlungsfähigkeit müssen beim kind erst durch erziehung ausgebildet werden. dabei ist das kind aktiv beteiligt an seinem erziehungsprozess, es ist nicht nur passiv und wird "beschult" oder "belehrt"

Es gab immer schon Eltern, die durch ihr gutes Vorleben ihre Kinder mit Leichtigkeit auf eine gute Schiene brachten und andere Eltern, die dies nicht schafften. Auch bei ungezogenen Kindern liegt das Problem bei den Eltern und nicht bei den Kindern.

In unserer heutigen westlichen Welt ist es für Eltern nicht immer einfach, unter dem Druck ihrer beruflicben Beanspruchung, den Kindern gerecht zu werden. Natürlich liefern auch die Medien einen Beitrag, der nur die negativen Dinge in den Mittelpunkt rückt.

Veranllgemeinerungen helfen uns auch nicht weiter. In unserem Familien- Freundes- und Bekanntenkreis gibt es heute viele Familien, die ihrer Verantwortung sehr gerecht werden und glückliche Kinder haben, die sich in ihrer Umwelt wohlfühlen. Dies sind die Maßstäbe, über die man berichten und sie weiterverbreiten sollte,.