Warum haben Veganer oft das Bedürfnis andere Menschen missionieren zu müssen?


22.01.2023, 14:16

8 Antworten

Da man ja selber oft aus Mitleid mit den Tieren Vegan wird, möchte man dann vermutlich auch, dass andere Menschen das genauso machen. Der Gedanke dahinter ist, wenn immer mehr Menschen kein Fleisch und keine Tierprodukte konsumieren, dann werden auch immer weniger Tiere gehalten und geschlachtet.

Das Problem hierbei ist allerdings, dass das so einfach nicht funktioniert.

Auch können viele Menschen dieses Mitleid nicht nachvollziehen. Man kann hier nicht einfach seine eigenen Ansichten auf Andere übertragen und davon ausgehen, dass dieser das genauso sieht.

Ein weiterer möglicher Grund: Man lernt die vegane Lebensweise kennen, spürt positive Veränderungen an sich selber, ist davon begeistert und möchte seine Mitmenschen aus diesem Grund überzeugen.

Für mich Beides nachvollziehbare Gründe. Allerdings kommt es auf die Art und Weise an. Man sollte schon respektvoll miteinander umgehen und auch andere Ernährungsweisen akzeptieren. Und auch kleine Veränderungen sind vollkommen in Ordnung. Man muss nicht zwingend zu 100 Prozent Vegan sein. Wenn jemand seinen Fleischkonsum geringfügig reduziert, dann ist das auch schon ein Fortschritt.

Die hören schon von selber wieder irgendwann auf, wenn sie erfahren, dass man niemanden gegen seinen erklärten Willen missionieren kann. Sieht für mich eher nach einer hippen Modeerscheinung aus. Man will ja schließlich dazu gehören. Wetten, dass die auch zur Fliegenklatsche greifen, wenn im Wohnzimmer ein Insekt lästig wird? Und auch Bakterien sind Lebewesen. Wollen die eher sterben, als sie zu vernichten?

Woher ich das weiß:Hobby – Essen und Trinken sind doch was tolles, ebenso Genussmittel.
Apokalypse2020  22.01.2023, 14:28

Wenn man Fliegengitter hat, braucht man keine Fliegenklatsche.

Und Bakterien sind ja wohl ein schlechter Vergleich.

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Eigentlich ist das andersrum mitunter sogar noch schlimmer. Wenn man mit Leuten zusammen isst, die nicht wissen das man größtenteils Vegan isst, dann kommen oft Kommentare, warum man das den macht und das wäre ja nicht gut usw...Das fand ich ehrlich gesagt nerviger, weil man teilweise nicht in Ruhe essen kann.

Viele haben Veganismus zur Quasireligion erhoben:

Quasireligion, von P. Tillich geprägter Begriff für Gefühlshaltungen und Bewegungen, die innerweltlichen Ziele mit einem Anspruch vertreten, der religiös-fundamentalistischen Ausschließlichkeits- und Missionsansprüchen vergleichbar ist, und diese allgemein oder für bestimmte Gruppen durchsetzen wollen. In ihren Formen vielfältig, kann die Verfolgung bestimmter sozialer Ziele (z. B. einer gerechten Gesellschaft), politischer Utopien (z. B. eines idealen Staates), aber auch das Vertrauen auf objektive Autoritäten (Wissenschaftsgläubigkeit), die Bewunderung außergewöhnlicher Leistungen (z. B. in Sport und Kunst) und die Verehrung berühmter Persönlichkeiten (Starkult) Mittelpunkt einer Quasireligion sein. Indem diese das Profane heiligt, hat sie für ihre »Bekenner« gleichsam (»quasi«) die Funktion einer Ersatzreligion, die ihnen religionsanaloge Erlebnisse vermittelt, z. B. Gemeinschaft, Hoffnung, Geborgenheit in einem übergeordneten Zusammenhang und Identifikation mit etwas über die Existenz des Einzelnen Hinausweisendem, gegenüber anders Denkenden und Fühlenden jedoch sehr oft mit äußerster Intoleranz vertreten wird.

http://universal\_lexikon.deacademic.com/289215/Quasireligion

Studien zeigen:

Dass Vegetarier und Veganer die besseren Menschen sind, wissen sie selber nur zu gut. Aber wer unter den besseren Menschen gehört nun wirklich und wahrhaft zu den allerbesten? Man kennt es von Religionen: Wer Gott oder den Göttern oder dem Heiligen an sich besonders nahe sein will, wird öfter zum Extremismus verführt.
Ein naiver Mensch würde vielleicht annehmen, dass sich die Anhänger der verschiedenen Fraktionen des guten, fleischfreien Daseins wechselseitig gern leiden mögen. Tatsächlich ist es nach Rothgerbers Untersuchung so, dass die Veganer die bloß gesundheitsorienterten gegenüber den ethisch orientierten Vegetariern abwerten, und zwar umso stärker, je stärker sie selbst ethisch orientiert sind.
Wurde bei der Befragung ins Spiel gebracht, dass die Mehrheit der Menschen ja immer noch dem liederlichen Fleischverzehr frönt, schlossen sich die Reihen wieder: Dann waren auch die strengsten Veganer wieder eher bereit, den bloß gesundheitsopportunistischen Vegetariern ein bisschen von ihrer Überlegenheit abzugeben.
Dass die angeblich prinzipielle ethische Überlegenheit der vegetarischen/veganen Ernährungs- und Lebensweise einer kritischen Überprüfung ebenso wenig standhält wie die Behauptung, eine fleischfreie Kost sei naturgemäß gesünder, ist dann für vegetarische/vegane Ideologen absolut unerträglich.

http://www.heise.de/tp/artikel/42/42246/1.html

Dontlikeputin 
Fragesteller
 22.01.2023, 15:24

Also mit Ideolgie und mit Religion hat Veganismus nicht aber auch rein garnichts zu tun,sondern mit empirischen Fakten und vorallem mit Ethik gat Veganismus etwas zu tun watum man kein lridensfäiges Induviduum einfach nur zum Genuss so töten darf !!!

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wickedsick05  22.01.2023, 17:16
@Dontlikeputin

Dass für die Produktion von Pflanzen Tiere leiden und sterben dürfen aber für tierische Produkte nicht ist speziesismus und keine Ethik

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Oft halte ich stark für ein Gerücht. Es fallen nur immer die Leute auf die meinen andere missionieren zu wollen. Die meisten Veganer tun dies aber eben nicht. Die lassen alle anderen nämlich essen was sie wollen und erzählen es teils sogar überhaupt nicht rum dass sie sich vegan ernähren.