Warum haben hochbegabte Menschen Probleme Blickkontakt zu halten?
Das interessiert mich sehr. Gibt es eine Erklärung dazu?
7 Antworten
Laut IQ- Test gelte ich als "hochbegabt" (auch wenn ich diesen Begriff nicht wirklich passend finde).
Also auf mich persönlich trifft dies zumindest bei normalem Blickkontakt nicht zu. Ab und zu empfinde ich aber eine Art Unwohlsein, wenn mir jemand in die Augen "starrt". Aber ich glaube, das geht den meisten Menschen so, egal wie hoch der IQ.
Ist das bei Hochbegabten so? Kennst du welche, wo das so ist?
Ja, ich bin selbst von diesem Phänomen betroffen, ohne gleich eine Autismus-Spektrums-Störung diagnostiziert bekommen zu haben. Allerdings war der fehlende / geringe Blickkontakt nie wirklich ein Thema, in meinem Leben habe ich es vielleicht ein, zwei Mal beiläufig angemerkt bekommen. Inzwischen halte ich auch eher Blickkontakt, das Ganze verändert sich glaube ich auch mit dem Selbstbewusstsein und dem Interesse an anderen Personen, welches bei mir inzwischen deutlich ausgeprägter ist als früher.
Wieso das so ist, kann ich aber nicht sagen. Ich war einfach ein bisschen sachlich und habe mit den Leuten meistens über sachliche Themen geredet, weil mich das meist interessiert hat. Ich hatte es lange nicht für nötig gehalten, die Mimik des Gegenübers zu deuten (naja, es ist aber nötig, schließlich sollte man schon detektieren können, ob der Gegenüber noch mitkommt oder vielleicht selbst mal was sagen will). Wenn man sich die Dinge dann bildlich vorstellt, über die man spricht, braucht man das Hirnareal für visuelle Reize sowieso für diese Bilder, nicht für den Input, der vom Auge kommt. Je mehr ich mich aber für mein Gegenüber interessiere, also etwas von ihm / ihr erfahren will, je persönlicher das Gespräch wird, desto eher halte ich auch Blickkontakt.
Es kommt darauf an.
In der Regel ist dies nicht der Fall. Es hängt von den Charakteristischen Eigenschaften der jeweiligen Person ab.
Sollte die Person jedoch an Autismus leiden kann es der Fall sein. Autisten haben signifikante Probleme mit Sozialen Interaktionen klar zu kommen.
Sie sehen es als nicht Böse es hat für Sie einfach keine Bedeutung Blickkontakt zu halten.
Entweder setzten sie keine hohe Priorität auf eine gepflegte Unterhaltung oder sind es nicht gewohnt, oft Angesicht zu Angesicht zu reden, da sie einfach ihre Zeit und Kraft in anderes reinpacken.
Hochbegabte Menschen haben relativ oft das Asperger/Syndrom, sind also autistisch. Ein Hauptsymptom des Autismus ist, dass Augenkontakt vermieden wird.
Das trifft nicht zu. Asperger-Autismus ist mit einer durchschnittlichen Intelligenzverteilung verbunden, d.h. es sind ebensoviele Prozent der Asperger-Autisten hochbegabt wie bei der nicht-autistischen Vergleichsgruppe. Es gibt aber unter Autisten viele mit sehr ausgeprägten isolierten Spezialinteressen, in denen teilweise beachtliche Leistungen erzielt werden, während das gesamte Intelligenzprofil eher durchschnittlich ist. Hier spricht man von sogenannten Inselbegabungen.