Warum gibt es in Europa keine Schwarzen Menschen, abgesehen von den Einwanderern?

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Im Norden bringt dunkle Haut ein paar Nachteile mit sich. Vor allem die Vitamin-D-Synthese (dazu braucht es Sonnenlicht) funktioniert dann schlechter. Da die Sonneneinstrahlung im Norden geringer ist und im langen Winter gar keine Sonne scheint, muß der Körper darauf achten, daß das bißchen Sonnenlicht wenigstens durch die Haut kommt.

Umgekehrt ist dunkle Haut von Vorteil, wenn die Sonne stark scheint und Sonnen­brand (und darauffolgende Zellschäden) verhindert werden sollen.

Deshalb findet man hellhäutige Menschen eher in den gemäßigten Zonen und dunkelhäutige in den tropischen und subtropischen. Da es aber ständig Migration gibt und die Nachteile aus der „falschen“ Hautfarbe klein und ausgleichbar sind (z.B. Vitamin-D-reiche Nahrung oder Sonnenschutz), gilt die Regel nicht absolut. Aber auch in Asien sind die Menschen, die knapp am Äquator leben, deutlich dunk­ler als die ein paar 1000 km nördlich. Vergleiche z.B. einen Inder aus dem Pañjāb mit einem aus Tamiḻ Nāḍu.

In Afrika ist es überall heiß, daher haben sich überall dunkelhäutige Typen durch­gesetzt. In Nordafrika ist das am geringsten, wegen des ständigen Genflusses quer über das Mittelmeer. Auch innerhalb von „Schwarzafrika“ gibt es große Unter­schiede im Farbton, die uns aber nicht so recht auffallen, weil sie alle dunkler sind als wir es gewohnt sind.

Europa liegt dagegen vollständig in der gemäßigten Klimazone. Die meisten Be­woh­ner sind hellhäutig, obwohl uns viele Farbnuancen ins geschulte Auge fallen. Am Mittelmeer (viel Verkehr!) sind afrikanische Gene aber nicht selten, und daher gibt es dort auch Leute mit deutlich dunklerer Haut.

So ist es. Die Haut braucht Sonnenlicht, um z.B. Vitamin D zu bilden. Zu viel Sonne ist aber auch wieder schädlich, weshalb in den besonders sonnenintensiven Gegenden die Menschen dunkle Haut entwickelten, um nicht zu viel davon abzukriegen.

Im Norden gibt es nicht so viel Sonne. Da ist stark pigmentierte Haut zum Schutz nicht erforderlich und sie würde bei dem deutlich weniger Sonnenschein sogar schaden, weil nicht genügend Vitamin D gebildet werden kann. Daher ist die Haut umso heller, je weiter im Norden sich die Menschen niederließen und weiterentwickelten.

Batista2198  02.08.2018, 12:08

Und je weiter nach Süden ?

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Hamburger02  02.08.2018, 12:43
@Batista2198

Umso dunkelhäutiger werden die Menschen....was man leicht selber erkennen kann. So sind z.B. Italiener und Griechen im Schnitt deutlich dunkelhäutiger als Schweden oder Norweger.

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Hamburger02  02.08.2018, 13:03
@Batista2198

Die kommen als Einwanderer ja aus anderen Regionen, wo sie nicht schon tausende von Jahren heimisch waren. Die haben entsprechend nicht die Hauttönung passend zur Sonne, sondern entsprechend der Herkunft ihrer Vorfahren.

Die Ureinwohner haben dagegen durchaus dunkle Hautfarben entsprechend der Sonneneinstrahlung. Aber auch da ist das zu beobachten. Die Ureinwohner Neusselands, die Maoris sind bei weiten nicht so dunkel wie die Aborigines Australiens, die deutlich näher am Äquator liegen.

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Höchstwahrscheinlich waren sie dunkelhäutig, weil die ältesten menschlichen Knochen in Afrika gefunden wurden, Europa also durch Wanderungen besiedelt wurde. Die Wanderungen sind wahrscheinlich von Indien aus erfolgt, was man sprachwissenschaftlich und vielleicht anthropologisch belegen kann. Offenbar haben Hellhäutige einen Vorteil in Europa. Es gibt ja Menschen, die extrem leiden, wenn es mal regnet oder längere Zeit bedeckt ist. Die haben evolutionär halt schlechte Karten.

OlliBjoern  02.08.2018, 23:09

Um es genauer zu sagen: die indogermanische Sprache hat sich wahrscheinlich nördlich des Schwarzen Meeres entwickelt, und ein Teil der Menschen gelangte von dort nach Europa, ein anderer Teil nach Nordindien (und angrenzende Gebiete).

Das betrifft aber nur einen Teil der Menschen. Letztlich stammen alle Menschen außerhalb von Afrika von irgendwo innerhalb von Afrika ab (allerdings - wie man nun herausgefunden hat - nicht von einer bestimmten Stelle, sondern von mehreren Populationen innerhalb Afrikas, die sich beim "Exodus" auch vermischt haben).

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Das ist das selbe wie mit den verschiedenen Haarfarben.

Evolutionstechnisch war helle Haut anscheinend sinnvoller bzw. weder sinnvoll noch nicht sinnlos.

Schlußendlich führte dies dazu, das die Haut langfristig heller wurde.

Ja, diesen Vorteil hat helle Haut tatsächlich. Sie lässt Sonnenstrahlen viel effektiver in den Körper dringen und kann so selbst in den sonnenarmen Wintermonaten die Vorteile von Sonneneinstrahlung nutzen. Dunkle Haut kann das nicht, weshalb dunkelhäutige Menschen in Ländern mit langen Wintern (Skandinavien z.B) Vitamine nehmen müssen/sollten.

Die dunkle Haut schützt perfekt vor zu viel Sonne und ist daher in Ländern mit sehr viel und sehr intensiver Sonneneinstrahlung anzutreffen.