Warum gibt es immer noch Anhänger des Kommunismus/Sozialismus?

17 Antworten

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Na ja.

Davon gibt es mittlerweile allerdings auch nur noch sehr wenige.

Siehe DKP oder MLPD. Und wenn man sich die genauer anschaut, dann drängt sich einem oftmals der Eindruck auf, dass die salopp formuliert auch nicht alle Tassen im Schrank haben.

Letzteres kann man sich anhand dieses historischen Ankedötchens mal zur Gemüte führen:

https://taz.de/Gorbatschow-waere-im-Gefaengnis-gelandet/!1837523/

Da muss man unterscheiden.

Es gibt solche, die diese "realsozialistischen" Systeme wirklich für echten Kommunismus hielten und sie bewundern. Und es gibt Menschen, die die Ideen von Karl Marx und Friedrich Engels zumindest teilweise gut finden und Mittel und Wege suchen, diese Ideen in zeitgemäßer Form in die heutige Gesellschaft zu tragen.

Es geht schon damit los, dass insbesondere Friedrich Engels die Demokratie als Grundvoraussetzung für den Kommunismus ansah. Er erkannte sehr früh, dass ein derart ambitioniertes Projekt niemals funktionieren kann, wenn es nicht durch die Zustimmung breiter Bevölkerungsteile gestützt wird.

Nun wird sicher kein vernünftiger Mensch bestreiten, dass die oben von dir genannten Staaten ausnahmslos eben keine Demokratien waren. Somit ist schon das Fundament dieses wannabe-Kommunismus fehlerhaft.

Auch haben die "realsozialistischen" Staaten wesentliche Aspekte der kommunistischen Idee entweder falsch verstanden, oder falsch umgesetzt. So waren Marx und Engels zum Beispiel Gegner primitiver Tonnenideologie und prangerten die industrielle Überproduktion nutzloser Waren an, die immer die Gefahr von Konjunkturkrisen mit sich brachte. Stattdessen wurde etwa in der DDR gefordert, immer mehr und immer schneller zu produzieren, immer orientiert an den Vorgaben der Partei, nicht an den Bedürfnissen der Menschen.

Friedrich Engels erhob auch die Forderung, man solle "Arbeiterarmeen" in der Landwirtschaft einsetzen, um die Ernährung des Volkes zu gewährleisten. Dass es in vielen "realsozialistischen" Staaten zum Teil gravierende Nahrungsmängel bis hin zu Hungersnöten gab, ist dokumentiert.

Nein, die von dir genannten Staaten hatten mit dem Kommunismus nach Karl Marx und Friedrich Engels nur sehr wenig zu tun.

Du begehst hier einen Fehler. Der Sozialismus ist eine geistige Strömung, deren Leitgedanke die Gleichheit aller Menschen ist. Sozialistische Ideen sind politische Wirklichkeit in jedem existierenden Staat. Mal mehr Mal weniger. Kommunismus ist die politische Realisation der extremsten Ausrichtung des Sozialismus und hat bisher keine gerechten Gesellschaften hervorgebracht.

Zurück zur Frage diese Systeme haben 290000 Jahre in der Menschheitgeschichte funktioniert und in Kommunen, in denen die Gruppe klein genug ist, dass persönliche Verantwortung für jedes Mitglied besteht funktionieren sie auch heute noch wunderbar.

Das Problem ist die Skalierung dieser Systeme auf Ebene heutiger Nationalstaaten. Der Mensch kann nur ein paar hundert Menschen zu seiner persönlichen Gruppen zählen, darüber hinaus ist die gemeinschaftliche Verantwortung eine rein intellektuelle Aufgabe und der Mensch ist zwar vernunftbegabt aber eben nicht vernunftgesteuert und es wird dementsprechend immer eine große Menge an Individuen geben, die das System ausnutzen oder unterwandern.

Die Oben beschreibenen Länder waren nie und sind nicht Sozialistisch sondern Staatskapitalistisch. Was die machen/gemacht haben hat nichts mit dem zu tun, wofür der Sozialismus steht, sie wigneten sich lediglich die Begriffe an, um die Arbeiterschaft zu mobilisieren.

Der Sozialismus und Kommunismus sieht es vor, eine geechtere Gesellschaft für alle zu schaffen, in der die Ausbeutung der Arbeitenden beendet und die Herschaft der Reichen gestürzt werden soll. Einer der Grundpfeiler des Kommunismuses ist die Demokratie, was alle oben genannten Länder direkt disqualifiziert.

Ich empfehle Marx oder Luxemburg um zu verstehen, was Sozialismus/Kommunismus wirklich bedeutet. Es gibt einen Unterschied zwischen Sozialist:inn/Kommunist:innen und Leuten, die die Sowjetis cool finden. Letztere bezeichnet man auch als "Tankies" und es sind diese, die einen authoritären Staat augbauen wollen und glauben Putins Russland seie Sozialistisch, was ich bereits aus falsch bewiesen habe.

Sozialistische Grüße! :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der "linken Öko-Kommunistischen Globo-Homo Eliten"
Timberwolf627  03.01.2024, 07:26

Tipp:Ludwig von Mises und österreichische Schule!Beste Grüsse

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Weil die Ideologie vom Ansatz her nicht schlecht ist! Wer möchte nicht in einer klassenlosen Gesellschaft leben? Das funktioniert allerdings nur, wenn die Menschen bereit sind, vernunftorientiert zu denken und zu handeln. Und da letzteres offenbar nicht möglich erscheint, bleibt der Sozialismus, wie ihn Marx einst definiert hat, leider nur ein hypothetisches Konstrukt!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung