Warum gibt es im Kommunismus/Sozialismus Armut?

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Die politischen Systeme

Kapitalismus

Kapitalismus ist die aggressivste Art des Wettbewerbs.

Wirtschaftlicher Erfolg bringt automatisch auch Macht über andere mit sich.

Wer wirtschaftlich erfolgreich sein will muss aggressiv seine Ziele verfolgen, darf zu seinen Mitbewerbern nicht rücksichtsvoll sein, sonst wird er selbst weggedrückt.

Wer wirtschaftlich erfolgreich ist erhebt sich über andere.

Der wirtschaftlich Erfolgreiche hat in der Gesellschaft eine hohe Anerkennung.

Sehr schnell wirtschaftlich erfolgreich zu sein ist nur in einem kapitalistischen Wirtschaftsystem möglich.

Starke machtbewusste Persönlichkeiten werden immer aggressiven Kapitalismus bevorzugen, weil sie nur in diesem politischen System die Chancen sehen, ganz schnell in Machtpositionen zu gelangen.

Diese Macht können sie, nur durch Gesetze begrenzt, die sie durch persönliche Netzwerke oft mitbestimmen, nutzen, um die eigene Machtposition und die der Nachkommen zu zementieren.

Wettbewerb im kapitalistischen System ist Hoffnung auf Macht, Hoffnung auf Anerkennung und Hoffnung auf den Machterhalt der Nachkommen.

Soziale Marktwirtschaft

Soziale Marktwirtschaft ist ein gemilderter Kapitalismus.

Der Wettbewerb der Erfolgreichen ist der gleiche wie beim Kapitalismus.

Man lässt lediglich den größten Teil der Bevölkerung am wirtschaftlichen Erfolg durch gerade ausreichende finanzielle Mittel abgestuft teilhaben.

Abgestuft, weil natürlich in allen Stufen der Arbeitswelt, beim Einkommen, im gesamten Dasein, Wettbewerb herrscht.

Ob aggressiver Kapitalismus oder Soziale Marktwirtschaft, immer hat auch der Geringste noch die Hoffnung.

Selbst wenn er einsehen muss, dass er auf „Normalem Weg“ nie zu Macht und Anerkennung kommt, bleibt immer noch Hoffnung dass man irgendwie zu Reichtum kommen könnte. Reichtum wird mit Macht und Anerkennung gleichgesetzt.

Selbst wenn es extrem unwahrscheinlich, und die Chance verschwindend gering sind, hoffen wöchentlich zig Millionen Menschen auf den Hauptgewinn in der Lotterie.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Kommunismus

Im Kommunismus ist theoretisch der wirtschaftliche Wettbewerb ausgeschaltet.

Jeder stellt seine Arbeitskraft, sein Wissen und Können zur Verfügung zum Wohle der Allgemeinheit.

Keiner erhebt sich, bzw. seine Person über andere.

Eine von allen gewählte Gruppe entscheidet über die Richtung und das Tempo der wirtschaftlichen Entwicklung. Was natürlich dann auch Auswirkungen bis in die persönlichen Belange jeder einzelnen Person hat.

Jede persönliche Entfaltung ist stark begrenzt.

Der Kommunismus bremst bzw. unterbindet Wettbewerb und nimmt auch die Hoffnung sich Machtpositionen durch eigene Kraft, Wissen und Können zu erobern.

Kommunismus steht also der ureigensten evolutionären Entwicklung, die auf Wettbewerb und Hoffnung ausgerichtet ist, entgegen.

Kommunismus wird vom wettbewerbsbestimmten Menschen, nicht akzeptiert, von starken Personen bekämpft, weil er wirtschaftliches Machtstreben nicht zulässt.

Selbst die Schwächsten, die von Gleichheit ungemein profitieren würden, lehnen den Kommunismus ab, weil er die Hoffnung auf Reichtum und Macht nimmt. Einmal oben stehen – davon träumt jeder. Auch wenn die Chance fast Null ist. Evolution ist Wettbewerb und Hoffnung. Das ist genetisch verankert.

ALSO:

Obwohl der Kommunismus für die Menschen das gerechteste aller Systeme wäre, hat er keine Chance verwirklicht zu werden.

Hier steht mehr:

google mal: 002-evolution-ist-wettbewerb/

Algengruetze  19.09.2020, 00:30

Soziale Marktwirtschaft ist eher eine gemildete Form des Kommunismus..

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Canovic10  29.09.2021, 01:03
@Algengruetze

Ehm nein.. wenn dann sozialismus. Denn Kommunismus wie er ursprünglich von Marx gedacht war hat es so noch nicht gegeben und ist wahrscheinlich auch garnicht möglich.

Aber soziale Marktwirtschaft ist ja eine wirtschaftsform also eher gemildeter kapitalismus

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Wenn China "kommunistisch" wär, dann ist Trump links... Laut der Chinesischen Regierung sei es ein Kommunismus mit chinesischen Charakteristika. Wirtschaftlich gesehen nichts anderes als Kapitalismus. Ein kommunistischer Staat ist für das Volk und auch die Minderheiten. Bisher ist das bei noch keiner Regierung, die sich als kommunistisch BEZEICHNET hat, so gewesen. In der Sowjetunion war eine Minderheit an der Macht (Bolschewiki glaub ich) und hat sich kommunistisch genannt. Es gab fast nur Hunger.

Im (utopischen) Kommunismus gibt es weder Armut noch Hunger. Ist bloß sehr weit entfernt. Kommunismus kommt ja vom lateinischen Wort für "gemeinsam" und wenn eine Nation gemeinsam eine Ideologie vertritt, wird auch kein Staatsoberhaupt gebraucht. Kommunismus ist erst dann erreicht, meiner Meinung nach.

Sektenforscher  30.05.2018, 11:41

Die Armut hängt von der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes ab. Daher bleibt ein Land arm, wenn es wirtschaftlich unterentwickelt ist, auch wenn es dem kommunistischen System verpflichtet ist. Somit gibt es keinen Zusammenhang von Armut und politischem System. Auch ein kapitalistisches Land kann arm sein.

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CrazyAdvisor  30.05.2018, 18:33
@Sektenforscher

Die wirtschaftliche Entwicklung hängt vom System ab. Es würde keinen Zusammenhang dazwischen geben? Ein Diktator kümmert sich nicht so um das Volk wie ein Demokrat! Also würdest du sagen, dass in NS-Deutschland von 1933-1945 nicht die Armut daran gelegen hat, dass es rein zufällig ein Diktator an der Macht war? Ja, Hitler hat sich nicht um die wirtschaftliche Entwicklung gekümmert. Und das ruft Armut hervor. Und lag wohl nicht daran, dass er zu diktatorischen Mitteln gegriffen hat.

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Wiedereinmalich  27.03.2019, 10:11
@Sektenforscher

Auch ein kapitalistisches Land kann arm sein.

Ein kapitalistisches Land kann arm sein.

Ein kommunistisches Land ist arm.

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Nur das betreffende Länder mit Kommunismus nichts zu schaffen haben, der kann nämlich wenn überhaupt nur in entwickelten Industriegesellschaften funktionieren.

Der Sozialismus/Kommunismus kann keine Produktivkräfte aus dem Nichts herbeizaubern, sondern er ändert nur die Verteilung der vorhandenen Produktivkräfte.

Heißt: In einer agrarischen geprägten Mangelwirtschaft kann Armut nicht durch Umverteilung komplett ausgeglichen werden, weil die Gesamtproduktion der Gesellschaft zu gering ist um jeden Bedarf abzudecken.

In einer Industriegesellschaft, deren Mechanisierung Strand es erlaubt weit über den Eigenen Bedarf hinaus Überschüsse zu produzieren und zu verkaufen, sprich nicht subsistenz- sondern gewinnorientiert zu arbeiten, sieht das anders aus, zumindest in der Theorie.

Ansonsten gilt verkürzt: Um etwas unterteilen zu können, muss erstmal etwas da sein oder plakativen, von nichts kommt nichts.

Vereinfacht gesprochen: Im Kommunismus soll das was da ist, gleich unter allen verteilt werden. Niemand soll mehr als der andere haben. Wenn nicht genug da ist, haben also alle Zuwenig.

Provokant gesprochen: Kapitalismus = alle unterschiedlich reich. Kommunismus = alle gleich arm.

Ersteinmal darf man den Sozialismus mit dem Kommunismus nicht gleich setzen. Der Sozialismus ist lediglich die Vorstufe zum Kommunismus.

Aber am Ende ist es vollkommen egal, wie man es dreht oder wendet. Der Sozialismus ist eine gut funktionierende Angelegenheit. Das Problem ist lediglich, das es bisher nirgendwo auf der Welt richtig umgesetzt wurde. Denn Im Sozialismus bestimmen die "gewählten" Vertreter, wie der Sozialismus umgesetzt wird. Das heißt aber auch, dass die Machthaber, nicht das Volk entscheiden lassen, sondern selber entscheiden. So entscheiden sie sich in Saus und Braus zu leben. Und dieses Luxusleben muß das sozialistische Volk erbringen. Also so lange der Sozialismus nicht genau so umgesetzt wird, wie er praktiziert werden sollte, ist es kein richtiger Sozialismus. Genauso wie auch die Demokratie nicht funktioniert, wenn sie nicht richtig umgesetzt wird.

In Deutschland gibt es keine Demokratie, egal wie die Regierung diese Staatsform nennt. Demokratie heißt, das Volk entscheidet. Damit ist gemeint, das das Volk die Geschicke des Landes leitet, indem sie Volksvertreter wählt, die die Interessen des Volkes vertritt. In Deutschland versprechen die Parteien das eine, bis sie gewählt werden, machen etwas ganz anderes, behaupten es wäre die Entscheidung des Volkes und nennen es dann auch noch Demokratie.

Hätten die deutschen Politiker vor Jahren, das Volk gefragt, ob es den EU-Beitritt, möchte, wäre die Umfrage gegen Europa ausgegangen. Dessen waren sich die Politiker bewußt. Daher gab es keine Volksbefragung. Die Politik hat gegen das Volk entschieden und nun zahlen wir dafür. In der Schweiz funktioniert es, weil dort öfter Volksbefragungen stattfinden. Darum ist die Schweiz nicht in der EU.

Wie sagte Karl Marx es so schön. "Man kann eine Staatsform betiteln, wie man möchte. So kann man jede Staatsform auch Kommunistisch bezeichnen. Sie wird aber nie kommunistisch werden, wenn der Kommunismus nicht kommunistisch umgesetzt wird." Im Kommunismus bekommt jeder das gleiche Geld, egal was er arbeitet. Aber in allen Länder arbeiten die Politiker am wenigsten und verdienen recht viel. Somit ist es letzten Endes auch nur ein Kapitalismus, wo sich die Machthaber, mit Staatsrechten, das eigene Leben von den Arbeitern und Bauern finanzieren lassen. Dann steht Karl Arsch 40 Std/Woche bei Benz am Fließband und bekommt 2000€ fürs arbeiten und die Konzernleitung bekommt Millionen pro Jahr, für die 30 Std/Wochen, inklusive Zeitunglesen, rumsitzen, Sekretärin anpflaumen oder fingern und seine eigene Leistung feiern.

Ich bin in der DDR aufgewachsen. Ich weiß was mein Vater verdient hat und was die Parteigenossen in Wandlitz, Schorfheide, Schmöckwitz und sonstwo, für Ferien und Wohnhäuser hatten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung