Warum gehen Menschen mittelfristige Beziehungen ein?
Ich persönlich, finde nur die große Liebe könnte Grundlage für eine Beziehung zu einem anderen Menschen sein. Was ich auch nachvollziehen kann ist, ein Leben nur aus Liebschaften und Onenightstands.
Warum aber gehen Leute Beziehungen ein, die nur ein paar Jahr(e) oder auch nur Monate halten, was sind die Gründe dafür, einen mittelmäßigen Zustand einzugehen?
6 Antworten
Große Liebe entwickelt sich manchmal erst.
Naja, man ist schon ein bisschen verknallt, aber weiß noch nicht so recht, hat dann erstmal was lockeres, unverbindliches und im Lauf der Zeit macht man immer mehr zusammen, erlebt Dinge, die einen zusammen schweißen, steht auch schwierige Zeiten miteinander durch und merkt, dass man sich aufeinander verlassen kann. So ein Vertrauen entsteht nicht beim ersten Treffen.
Ja, das hab ich schon bei mehreren Paaren beobachtet :)
Ja, aber warum muss man erst viele Dinge zusammen erleben. Warum kann man nicht gleich etwas dafür tun, Vertrauen schenken oder ehrlich aufzeigen, dass es nicht passt.
Weil manche Dinge einfach Zeit brauchen. Vertrauen ist nichts, was man künstlich herstellen oder beschleunigen kann. Natürlich vertraut man manchen Menschen intuitiv von Anfang an mehr. Mit denen geht man dann auch eine Beziehung ein. Aber ob diese Beziehung und dieses Anfangsvertrauen halten und auf Dauer tragen, kann man am Anfang gar nicht wissen.
Vorher kommt denn deiner Ansicht nach das Vertrauen? Vertrauen schenkt man doch dazu muss man sich doch an irgendeinem Punkt überwinden. Das ist ja nicht das man danach zu allem verplichtet ist und alles zerfließt, sondern es entsteht eine höhere und würdevollere Ebene des Miteinanders. Wenn man immer ehrlich ist, verstehe ich nicht wie das Anfangsvertrauen zerstört werden sollte.
" Wenn man immer ehrlich ist, verstehe ich nicht wie das Anfangsvertrauen zerstört werden sollte."
Dann hast Du leider wenig Menschenkenntnis - es ist für viele nicht einfach, immer ehrlich zu bleiben. Es gibt Konfliktsituationen, Krisen, jeder Mensch entwickelt sich ja auch weiter, aber jeder kommt auch mit seinen bereits gemachten Erfahrungen in die Beziehung. Und manchmal merkt man halt, dass der andere in bestimmten Situationen, gerade in Krisen und Konflikten,nicht so reagiert, wie man das selber benötigt. Manchmal kann man das ausbügeln und klären, manchmal nicht. Wenn man aufgrund dieses Verhaltens dann enttäuscht ist und/oder das Gefühl hat, sich nicht auf den anderen verlassen zu können, dann wird es schwierig. Das Anfangsvertrauen ist vor allem eins: ein Vertrauensvorschuss, der sich bestätigen kann oder eben auch nicht.
Sorry, wenn ich das so sage, aber Du gehst ein bisschen naiv da ran, so als ob zwei Menschen, die sich treffen, völlig unbeschriebene Blätter wären und im luftleeren Raum agieren. Dazu spielen aber viel zu viele Faktoren mit.
Und was das Thema "große Liebe" angeht - die Anfangsverliebtheit ist ein vollkommen anderes Gefühl als das tiefe, RUHIGE Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, das man nach mehreren miteinander verbrachten Jahren oder gar Jahrzehnten empfindet.
Ist schon ok ich finde es gut, dass du mit mir diskutierst.
Meine Auffassung z.B. immer ehrlich zu sein, hat sich im Laufe meines Lebens nicht verändert und darauf stützt sich meine ganze Lebensführung. Es fällt mir auch immer wieder auf, das ich anders bin als andere Menschen, aber ich verstehe nicht warum sie es so machen. Warum sie sich in die Konflikt - und Krisensituationen begeben oder sie einfach nicht meiden können, ja sich sogar scheinbar hineinstürzen. Bezüglich Liebe habe ich wohl auch eine andere Vorstellung, denn Liebe ist für mich Geborgenheit und Sicherheit zu jeder Zeit auch am Anfang umgekehrt ist die große Liebe für mich auch am Ende immer noch Feuer.
Das mit dem immer ehrlich sein finde ich prima - Respekt, wenn Du das so durchziehen kannst :).
Meine Erfahrung mit Menschen ist da sehr unterschiedlich, inkl. mir selbst. Ehrlich sein bedeutet gerade in Beziehungen, sich angreifbar, verletzbar zu machen. Da reicht es schon, wenn man aus einer Familie kommt, wo Schwächen nicht akzeptiert oder ausgelacht werden und schon tut man sich um einiges schwerer. Vielleicht ist das der wesentliche Punkt, auf den ich eigentlich rauswill: dass man im Laufe der Partnerschaft dem anderen alle Seiten von sich selber zeigen kann, die hässlichen, die Schwächen, die wunden Punkte und dann erlebt, dass der Partner diese Verletzbarkeit NICHT ausnutzt und nicht gegen einen verwendet. Diese Erfahrung kann sehr verbindend sein und stärkt das Vertrauen wahrscheinlich mehr als alles andere :)
Dazu muss man allerdings anmerken, dass ich mit Menschen allgemein keine speziellen Beziehungen habe ;) wobei es nicht so ist, dass ich ausschließlich in Konflikte gerate. Eigentlich nehme ich wahr was Menschen gerne sehen und hören, aber ich will einfach keinen Schall und Rauch. Ich will einfach niemanden verführen weil es nicht wahrhaftig ist. Es wäre schön, wenn die andere Person mein "Selbst" bzw. meine Lebenseinstellungen gleich sehen könnte und entscheiden könnte, ob sie diese teilt.
Diese Verschlossenheit finde ich schade, weil Liebe ja letztendes eine universelle Form von Zuneigung und auch soziales "Grundelement" ist und das das erstmal gar nicht nur mit 2 Menschen zu tun hat, die irgendwie versuchen eine Beziehung zu etablieren.
wenn ich eine beziegung eingehe, dann mit der absicht, dass es hält. man findet dann aber leider doch öfter mal irgendwann heraus, dass es eben doch nicht der richtige ist. daher ist dann eben schluss.
ich glaub keiner sagt sich, ja ich komm mit der person zusammen und mach nach 2 jahren wieder schluss.
wenn du wen kennenlernst hat derjenige normalerweise keine liste mit dingen griffbereit, welche eigenschaften er hat, die einem nicht gefallen bzw. warum man zusammen nicht funktioniert. das findet man eben erst nach und nach raus und durch gewisse gemeinsame erlebnisse. hat auch was damit zu tun, wie man heute die welt sieht und wie man sie morgen sieht. man verändert sich ja selbst auch mit der zeit und die lebensumstände auch.
Also ich habe nie einen Menschen gesehen, bei dem ich mir nicht nach 3 - 4 Tagen im Klaren war. Und meine Sicht auf das Leben hat sich auch nicht verändert. Aber danke, dass Du's jetzt nochmal ausformuliert hast.
bei meinem jetzigen partner hab ich erst gedacht, das wird eh nix und jetzt sage ich auch, dass es die liebe meines lebens ist. das hat aber eben auch etwas gedauert. vorher hab ich nur gedacht, schauste mal, wie es sich entwickelt.
Das ist genau der Punkt auf den ich hinaus wollte, wieso Unklarheiten so lange Bestand haben können.
weil gefühle sich nicht von heute auf morgen entwickeln und man sein wahres gesicht auch nicht nach ner woche zeigt. die situationen müssen erst entstehen, damit die gefühle stärker werden, oder man merkt, dass sie es nicht tun, oder der verstand einem sagt, dass das nicht der richtige partner ist, auch wenn man vlt. stärkere gefühle hat.
Aber das wünscht sich doch jeder am Anfang Einer Beziehung das diese ewig hält . Die große Liebe entwickelt sich erst mit den Jahren man wächst zusammen . Oder bemerkt erst mit der Zeit das man vlt. Nicht die gleichen Ziele und Vorstellungen hat . Lg
Wie kann das sein, dass man es erst mit der Zeit bemerkt? Achtet man nicht genau auf die Worte des Anderen oder flirtet man nur und spricht nicht über Substanzielles?
Du bist überflutet von Gluckshormonen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, daß die erste Verliebtheit mehr mit Betrunkenheit zu tun hat als mit Klarheit. Alleine dadurch ist der Blick auf den Partner verzerrt.
Ich denke weil die meisten am Anfang nur das beste von sich zeigen.Wenn man Verliebt ist sieht man auch gerne über die Schwächen des anderen hinweg . Man merkt eben erst mit den Jahren ob es passt oder nicht .
Manchmal sieht es am Anfang eben aus wie die große Liebe.. aber nach Jahren hat man sich so verändert das es nicht mehr passt
Eine Schauspielerin meinte:
Eine Frau sollte sich in Ruhe Zeit lassen, den Richtigen zu finden.
Zwischendurch kann sie ja gerne ein paar Mal heiraten.
Klappt in der Realität ( der Normalbevölkerung) nur sehr selten.
Erich Fromm, die Kunst des liebens. Denke mal weil wir uns nicht lieben, können wir andere nicht lieben. Und auf der Suche nach Liebe geben wir immer der Beziehung, Partner oder einer Situation die Schuld warum es doch nicht klappt. Dabei liegt das Problem ganz wo anders. Erich Fromm hat ein tolles Buch geschrieben...
Hast du das schonmal beobachtet, wie kommt sowas zustande, wenn man sich schon länger kannte?