Warum gab es im Oströmischen Reich / Byzantinisches Reich sehr viele Bürgerkriege?
2 Antworten
Das hat sicher viele Ursachen und da das Reich lange existierte waren es nicht immer die gleichen.
Ein wichtiger Grund war sicherlich zu Beginn die ursprüngliche Herrschaftsstruktur, welche aus dem Römischen Reich anfänglich übernommen wurde. In den meisten Staaten gab es Monarchien mit einer herrschenden Familie. Das gab es so im Römischen Reich nicht. Dort lösten sich die Herrscherfamilien in schneller Folge ab. Keine Familie regierte mehr als vier Generationen. Am extremsten war die Zeit zwischen 235 bis 284. In dieser Zeit regierten Herrscher aus 14 verschiedenen Familien. Insgesamt gab es in dieser kurzen Zeitspanne über 100 Augusti, Caesaren und Augusta, wenn man auch alle Usupatoren mit zählt. Das damals kein Zusammenbruch des Gesamtreiches erfolgte, bei diesen ständigen Bürgerkriegen, lag nur an der effektiven Verwaltungsstruktur, welche auch ohne Regierung noch funktionierte. Auch waren damals die umliegenden Staaten auch desolat.
Nach 1204 war das Oströmische Reich durch den 4. Kreuzzug zerplittert worden. Nun bekämpften sich die Nachfolgestaaten. In der Zwischenzeit hatte sich zwar die Komnenen als Herrscherfamilie durchsetzen können, doch waren sie durch den Kreuzzug nach Trapezunt verdrängt worden und regierten ab dieser Zeit als Kaiserfamilie von dort aus das Reich bis 1461. In durch Bürgerkriege siegreich hervor gegangene Familien herrschten vor allem die Palaiologen und die mit ihnen verwandten Dukas, zuletzt in Konstantinopel bis 1453 und in Morea bis 1460.
Die Zeit der Bürgerkriege begann im Jahr 133 v. Chr. mit dem Versuch des Volkstribunen Tiberius Sempronius Gracchus, eine Landreform durchzusetzen. Agrargesetze sollten die Macht der Großgrundbesitzer beschränken und die Lage der Kleinbauern und städtischen Proletarier verbessern.