Warum entspricht der einfache Wirtschaftskreislauf nicht der Realität?

1 Antwort

Ist doch ganz klar. Beim einfachen Wirtschaftskreislauf wird von der Modellvorstellung ausgegangen, dass die Austauschbeziehungen lediglich zwischen zwei Teilnehmern am Wirtschaftsleben (Wirtschaftssubjekten), den Unternehmen und den privaten Haushalten, stattfinden. Diese beiden Gruppen sind zu sogenannten Sektoren zusammengefasst. Im Modell des einfachen Wirtschaftskreislaufs bestehen keine (!!!) außenwirtschaftlichen Beziehungen und auch der Staat greift nicht in das Wirtschaftsleben ein.

Und genau das ist nicht realistisch :D Deswegen heißt es ja auch „einfacher Wirtschaftskreislauf“.

Im erweiterten Wirtschaftskreislauf wird davon ausgegangen, dass die privaten Haushalte einen Teil ihres Einkommens nicht für Konsumzwecke ausgeben, sondern Ersparnisse bilden und nicht alle produzierten Güter verbraucht, sondern teilweise für Investitionszwecke genutzt werden. Das Bankensystem sorgt dabei für die Sammlung der Ersparnisse der privaten Haushalte und deren Weitergabe zur Finanzierung von Investitionen an die Unternehmen. Die mit den volkswirtschaftlichen Ersparnissen finanzierten Investitionen sorgen für eine stetige Verbesserung und Erneuerung der Maschinen und Anlagen in den Unternehmen. Durch die Einbeziehung des Staates (Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung) wird der Wirtschaftskreislauf nochmals erweitert. Der staatliche Sektor produziert öffentliche Güter und leistet Transferzahlungen (z. B. Sozialleistungen, Subventionen), dafür fließen ihm Mittel zu (z. B. Steuern und Gebühren), die von Unternehmen und privaten Haushalten aufgebracht werden.