Warum durfte Michelangelo den Gottvater darstellen?

10 Antworten

Michelangelo war offenbar belesener als du. - Er wusste die 10 Gebote richtig zu lesen und zu verstehen. - Sich "kein Bild von Gott zu machen" heißt nicht wörtlich genommen "kein Bild" von Gott malen zu dürfen.

Es bedeutet vielmehr sich keine Darstellung von Gott zu schaffen, welche als "Bild", Figur, Statue (wie bei den alten Griechen beispielsweise)  gottgleich, oder als "Gottesersatz" angebetet oder anderweitig verehrt wird. Es ist also ein Gebot gegen sogenannte "Götzen".

Naja, ich vermute doch stark, daß er das im Auftrag der Kirche in Rom getan hat und entsprechend dafür bezahlt wurde. Ob er überhaupt gläubig war, ist auch die Frage? Du hast sicherlich recht, daß wir Menschen uns kein Bild von Gott machen sollen (und auch können). Aber es ist ja nicht neu, daß sich die Menschen (auch wenn sie gläubig sind) nicht unbedingt daran halten oder das anders auslegen als es die Bibel eigentlich klar sagt. Das Problem ist eben, daß wir als kleine, dreidimensionale Menschen (mit begrenzter Haltbarkeit) Gott nicht wirklich begreifen und erfassen können. Wir können Gott "nicht denken". Entsprechend würde jede Vorstellung und Darstellung von Gott nur ein kläglicher Versuch sein etwas Greifbar machen zu wollen, was unbegreifbar ist. Im Grunde ist das Hochmut. Das kann also nur ein falsches Bild vermitteln. Davor sollten wir uns eben schützen bzw. Gott gibt die Anweisung die wir hier brauchen. Die Israeliten haben damals ja auch ihr "goldenes Kalb" gemacht und haben so den Zorn Gottes auf sich gezogen. Heutzutage haben leider viele noch ihren Talismann oder religiöses Klimbim und meinen es hilft ihnen im Glaubensleben. Tut es nicht wirklich. Vermutlich steckt dieses leidige Verlangen, Gott "in die Tasche zu stecken" im Menschen drin. Wir wollen sehen und nicht glauben, aber genau dazu ruft die Bibel auf - zum Glauben ohne zu sehen! Es ist aber auch für manche Institutionen ein Machtinstrument, ein Geschäft und leider auch eine Art Götzendienst geworden.

Johannes 4,24:

"Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten".


Dieses Gebot bezieht sich vor allem auf die Geschichte des Volkes Israel zu der Zeit, als Moses die Gebote auf dem Berg Horeb erhielt. Zu der Zeit, wo er das erste Mal auf dem Berg war, begann während der langen Wartezeit das Volk, ein goldenes Kalb herzustellen, um dieses anzubeten.

Daher gibt es auch die Gebote, dass man keinen anderen Gott anbeten soll und auch kein Bildnis von Gott herstellen soll, um dieses anzubeten. Wenn man so will ist das Fresko über die Erschaffung Adams in der Sixtinischen Kapelle eigentlich nur zum Teil ein Verstoß gegen das Gebot, sich kein Bildnis von Gott zu machen, denn vermutlich wird es nicht angebetet. Wesentlich schlimmer wären wohl Altäre, mit Bildern von Christus und dem himmlischen Vater oder das Kruzifix mit einer Darstellung vom gekreuzigten Christus, sofern man die entsprechenden Darstellungen anbetet, anstatt die Person, welche diese zeigen.

Zentral ist dabei nicht, dass man kein Gemälde oder keine Statue machen darf, sondern, dass man sie nicht anbetet. (Siehe dazu 2. Mose 20.5) Solange das Bild von Michelangelo nicht angebetet wird hat man/er/wer auch immer nicht wirklich gegen das Gebot verstossen. Wir sollen eben nicht das Gefühl haben, dass unser(?) Gott ein von Menschen erfundener Gott ist, wie zB Zeus, oder das Goldene Kalb. Sondern er war Gott, bevor es uns gab.

Überigens ist das nicht das einzige (berühmte) Gemälde in dem der Gottvater gemalt wurde, es gibt auch eine Ikone, in der er erscheint: http://de.wikipedia.org/wiki/Dreifaltigkeitsikone man weiss zwar (soviel ich weiss) nicht, welcher der Vater ist, aber einer muss es ja sein, so wurde er doch dargestellt.

1. In welchem der 10 Gebote hast du das gelesen? Ich finde es nicht.

2. Gebote sind keine Verbote. Gebote sind Empfehlungen für ein friedliches und glückliches Zusammenleben der Menschen. "Du sollst" heißt also etwa "du solltest" und nicht: "du darfst nicht".

Brighet  16.04.2015, 11:45

"Du sollst" heißt also etwa "du solltest.......ist ein schreckliches Wort was man im Leben viel zu oft gebraucht und zu hören bekommt. Ich denke dabei immer wenn ich wollte dann könnte ich ja.........

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Rudolf36  16.04.2015, 17:55
@Brighet

"du solltest . . ." ist ein Konjunktiv und heißt doch "es ist gut für dich, wenn . . .". Es heißt nicht "du musst"! Auch wenn es wohl manchmal in diesem Sinne als Aufforderung benutzt wird.

Es ist also eine Empfehlung, kein Befehl! 

Ich benutze es nicht. Bei einer Empfehlung oder einem Vorschlag sage ich "du könntest . . . dies oder jenes machen."

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