Warum dürfen auf Bücher keine Rabatte gegeben werden?

5 Antworten

Doch, es sind Rabatte möglich - aber das gilt nur bei Großabnahme. Wenn Du also pro Jahr bei einer Buchhandlung für mindestens 20.000 (? - die Summe kann auch höher sein) Euro Bücher kaufst, dann kannst Du 5% Rabatt bekommen. Da das aber fast ausschließlich Bibliotheken schaffen, wird in dem Fall vom Bibliotheksrabatt gesprochen. Das ist allerdings die einzige Ausnahme, in der neu erschienene gedruckte Bücher aus deutschsprachigen Verlagen unter ihrem offiziellen Preis veräußert werden.

Im englischen Sprachraum gibt es hingegen keine Buchpreisbindung - daher kann jeder Buchhändler, der derartige Bücher verkauft, seinen eigenen Verkaufspreis festlegen. Die vom Verlag angegebenen Preise gelten dann bloß als Empfehlung, aber nicht als bindend.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bibliothekar an einer Universitätsbibliothek seit 1989

Verschiedene Staaten, darunter Deutschland, haben ein Gesetz zur Buchpreisbindung. Dieses verpflichtet Verlage, einen verbindlichen Verkaufspreis festzusetzen.

Eine Ausnahme sind nur gebrauchte Bücher, Mängelexemplare, schon 18 Monate auf dem Markt befindliche Altauflagen mit einer vom Verlag inzwischen aufgehobenen Preisbindung und aus Staaten ohne Buchpreisbindung eingeführte Werke.

ronnyarmin  22.11.2023, 02:53

Interessant. Das beantwortet aber nicht die Frage, warum es so ist.

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Albrecht  23.11.2023, 02:38
@ronnyarmin

Der Gedanke bei der Buchpreisbindung ist, kleine Buchhandlungen und kleine Verlage ein Stück weit zu schützen. Es gibt bestimmte feste Kosten, die auch bei geringerer Menge anfallen. Wer keine realistische Chance hat, eine sehr große Stückzahl abzusetzen, käme bei einem Preiswettbewerb in Schwierigkeiten.

https://www.boersenverein.de/politik-positionen/buchpreisbindung/

https://www.ndr.de/kultur/buch/20-Jahre-Buchpreisbindung-Ein-Gesetz-die-Kleinen-schuetzt-,buchpreisbindung108.html

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10tel  22.11.2023, 02:56
Buchpreisbindung

Soweit ich weiß, kann es aber Aufschläge geben, zum Beispiel auf Inseln. Oder ist das unzulässiger Touristen-Nepp?

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Albrecht  23.11.2023, 02:43
@10tel

Es kann sein, dass ein Paketdienst für die schwierigere Lieferung auf eine Insel einen Inselzuschlag erhebt. Dies sind dann genaugenommen aber weitergegebene Versandkosten, nicht der Buchpreis selbst.

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nähere infos hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Buchpreisbindung

Es gibt ein Preisbindungsgesetz für Bücher. Hintergrund ist die Überlegung, dass damit ein ruinöser Preiswettbewerb verhindert werden soll, an dessen Ende nur noch einige wenige Konzerne als Anbieter übrig wären, während es in weiten Bereichen kein Buchangebot mehr gäbe. Das gilt sowohl geographisch als auch thematisch.

Bei Bücher gibt es eine gesetzliche Preisbindung - offensichtlich will man verhindern, dass Bildung vom Geldbeutel abhängt. Allerdings gilt die Buchpreisbindung nur für neue Bücher.