Warum drücke ich mich so davor?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Unbewusst hältst du die Aufgabe für zu groß, zu zeitraubend, langweilig, unnötig und versuchst, ihr zu entkommen.

Formuliere es in Gedanken anders: Ich lese jetzt einen Absatz im Buch, ich lerne jetzt 10 Fachbegriffe auswendig, ich schreibe jetzt den Inhalt des Kapitels von letzter Woche in meinen Worten. Ich esse jetzt einen Salat, ich verzichte heute mal auf den Nachtisch, ich trinke mal ein Glas Wasser statt Fruchtsaft usw. So wird die Aufgabe kleiner und du musst dich nicht jetzt für alle Zeiten entscheiden.

"Ich ernähre mich gesund" klingt ggf. nach "ich verzichte auf alles, was mich schmeckt" und natürlich wehrt man sich dagegen! Stattdessen sammle gesunde Gerichte, die du jetzt schon gern isst.

"Ich lerne jetzt für die Klassenarbeit/ Klausur" klingt evtl. nach stundenlangem Lernen, der Stoff ist extrem umfangreich, man fühlt sich überfordert und kapituliert. "Ich lerne jetzt die Fachbegriffe der letzten Stunde" oder "ich lese jetzt das Kapitel/ die Absätze für morgen" klingt viel überschaubarer.

Man kann auch eine Zeit festlegen: Ich lese jetzt eine halbe Stunde lang im Lehrbuch/ fasse eine halbe Stunde die Inhalte zusammen/ lerne eine halbe Stunde Definitionen" etc.

Ich denke mal, dass einfach die Motivation fehlt, zb die Hausaufgaben zu machen. Man denkt sich halt immer, dass man es später machen kann,statt es jetzt zu machen und das hängt meiner Meinung nach mit Faulheit zusammen.

Ich bin ehrlich gesagt selbst so... Ich müsste jetzt eigentlich noch deutsch lernen, da ich morgen eine Klausur schreibe, doch selbst die Klausur "motiviert" mich nicht anzufangen...

Ich denke mal es entsteht ein innerer Konflikt, zwischen 2 oder mehreren Gedanken. Ich muss lernen, ich will raus, ich bin müde etc. Dieser Konflikt entsteht aber nur, wenn du darüber nachdenkst.

Bei süßem ist es die Abhängigkeit vom Zucker und beim Klimawandel der eigene komfort

Dhalwim2 
Fragesteller
 12.11.2019, 20:16

@PaddyOhneZusatz,

Ich denke mal es entsteht ein innerer Konflikt, zwischen 2 oder mehreren Gedanken.

also sagst du, ich hab 2 widersprüchliche Interessen?

Dieser Konflikt entsteht aber nur, wenn du darüber nachdenkst.

Mm hm.

Bei süßem ist es die Abhängigkeit vom Zucker und beim Klimawandel der eigene komfort

Ja, die Macht der Gewohnheit.

MfG Dhalwim numero zwo!

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PaddyOhneZusatz  13.11.2019, 09:49
@Dhalwim2

Nein nicht zwei widersprüchliche Interessen sondern den Zwang etwas zu lernen, was dich eigentlich nicht wirklich interessiert und dann die Gedanken dazu, was du anstelle vom lernen lieber tun würdest.

Dinge die einen interessieren lernt man schnell und ohne Qual. Man saugt das ganze fast schon wie ein schwamm auf und versteht es auch leichter. Aber Zwang ist immer Konflikt und von daher sinnlos

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Dhalwim2 
Fragesteller
 13.11.2019, 18:12
@PaddyOhneZusatz

@PaddyOhneZusatz,

ja kann man sich dann wirklich nicht etwas neues zumuten nur weil "das Unterbewusstsein" nicht mitspielt? Muss ich einen beschränkten Horizont unbedingt haben?

MfG Dhalwim numero zwo!

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Meistens entstehen solche Konflikte aus dem was wir bewusst wollen oder vor haben und unseren Urinstinkten, die ihren eigenen Willen haben und unser Überleben sichern sollten.

Im Falle von Lernen sind es die Instinkte die sagen: Warum Anstrengen? Nichts tun spart Energie, etwas lustiges tun, tut gut, davon haben wir jetzt im Moment mehr als zu lernen.

Im Falle von gesunder Ernährung sagen die Instinkte: Warum das Obst essen? Schokolade hat mehr Zucker, Zucker ist wertvoll, den speichern wir für schlechte Zeiten.

Diese Instinkte sind mehrere Hunderttausende Jahre alt und daher inzwischen reichlich veraltet, aber nach wie vor in den tiefsten Teilen unserer Psyche vergraben.

Man kann sie bekämpfen, sich gegen sie stellen und sie sogar austricksen. Für letzteres muss man sich bewusst machen was genau der Instinkt will, warum er sich also wehrt und sich selbst dann versprechen den Instinkt zu befriedigen wenn er sozusagen nachgibt.