Warum distanzieren sich Menschen die verliebt sind von der Person in der sie verliebt sind?
Warum passiert das? Was ist der Grund dahinter?
Weil bei mir ist es umgekehrt! Bin ich mal verliebt, will ich 24h/7 mit dieser Person zusammen sein. Warum müsste ich mich von ihr distanzieren, wenn ich doch verliebt bin?
Ich habe seit längerer Zeit den verdacht, dass eine gute Freundin von mir in mich verliebt ist (wir sind beide weiblich und ich bin in sie verliebt). Es läuft eigentlich auch alles super zwischen uns. Es gibt auch echt viele Anzeichen, dass es gegenseitig ist. Aber kaum hatten wir eine wunderschöne Zeit zusammen, zieht sie sich einfach paar Tage zurück (sie meldet sich dann weniger und eher oberflächlich).Das dauert dann immer so 3-4 Tage, dann ist sie wieder "die Alte". Mir ist aufgefallen, dass sie sich eben immer dann distanziert, wenn wir eine speziell schöne Zeit zusammen hatten. Ist sie mit ihren Gefühlen überfordert und braucht Zeit für sich um alles zu verarbeiten?
Schließlich haben wir noch nie offen über unsere Gefühle füreinander gesprochen. Wir sagen einfach immer, dass es eine sehr spezielle, innige Freundschaft ist. Aber könnte es sein, dass sie mit diesen Gefühlen überfordert ist und sich deshalb immer mal wieder kurz von mir entfernt?
5 Antworten
Schmerz ist oft der Auslöser,
und da ich genau der gleiche Typ Mensch bin, schildere ich dir meine Motive:
Wenn ich verliebt bin, bin ich oft ein Eisblock, ziehe mich zurück, aber zeige bloss kleinwenig Interesse und gebe dem anderen gerade genug, um nicht schreiend davonzulaufen. Zu Solchen, für die ich jedoch keine Gefühle habe hingegen, bin ich sehr aufgeschlossen, frech, spielerisch und mag die Nähe.
Beim Verliebtsein liebe ich es, mit der anderen Person Zeit zu verbringen, aber es geht mir zu Nahe, und ich will die Kontrolle nicht über mich verlieren und gehe oft auf Distanz. Die Gefühle überwältigen mich dann oft zu sehr und ich komme nicht klar mit der Situation, obwohl ich voller Adrenalin bin und mich nach gemeinsamer Zeit sehne. Mir wird heiss und ich habe das Gefühl, mich zu verlieren. Ich habe das Gefühl, einen Kampf verloren zu haben, und das mein Gegenüber mich wie ein Fisch eingefangen hat. Es fühlt sich an, wie ein Tanz zwischen Raubkatzen. Dieses Verhalten führt komischerweise oft dazu, dass mein Gegenüber sich noch stärker zu mir hingezogen fühlt, weil ich immer gerade so genug gebe, mich dann aber wieder zurückziehe. Und das quält mein Gegenüber dann. Und dieser will noch mehr, und ich auch, aber dadurch fühle ich mich immer mehr eingefangen und ziehe mich noch mehr zurück. Ewiger Teufelskreis.
Oft ist es die Angst, sich zu verlieren, loszulassen und die Kontrolle abzugeben.
Hat oft auch damit zu tun, dass man Angst davor hat, jemandem zu vertrauen.
Evtl. ist es bei ihr dasselbe.
Unbewusst/Bewusst, beides irgendwie. Also ich tu das, um mich wieder zu fangen, und wieder Herr über mich zu werden. Sie ist nach dem ihr euch physisch trennt wider alleine und kann in Ruhe über das Ganze nachdenken und merkt, dass sie wieder die Kontrolle übernehmen muss, deshalb ist sie dann so oberflächlich, damit will sie zeigen, dass man ihr nichts antun kann. Sie ist ein schues Reh, bei ihr musst du mit Porzelanfingern rangehenden. Mach ihr kein Druck, und gib ihr viel Zeit, dann sollte es irgendwann mal klappen. Sie braucht auch viele Worte der Zuneigung, aber nicht übertreiben. Sie muss WIRKLICH WISSEN, dass du sie nicht verlässt, und das tust du durch Taten. Vergiss nicht, sie führt innerlich einen Kampf, und muss sehr tapfer sein. Zum einen will sie sich fallen lassen, und ihr gefällt deine Nähe sehr, zum anderen will sie sich selbst schützen, und deshalb hart sein, wie ein Diamant. Sei sehr vorsichtig, denn so ein Mensch, macht oft, was er eigentlich gar nicht will, bloss um seinen Schutz zu bewahren. Und eines noch:
Es kann sein, sobald sie sich sicher fühlt, dass sie dich nicht mehr gehen lassen kann, und du zu ihrem Ankerpunkt wirst. Sie wird dann evtl. klammern. Aber solltest du ihr Vertrauen nie gewinnen, wird es ein ewiges Spiel sein mit ihr, und der Schmerz sich häufen.
Ist bei mir auch so, dass ich abwertend zu der Person bin wenn sie in meiner Nähe ist und wenn sie nicht da ist, sie extrem vermisse.
Bei vielen ist es Angst (Verlust, abgelehnt zu werden, enttäuscht zu werden...), schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit, Komplexe (z. B. Er/Sie hat was besseres als mich verdient, ich bin nicht genug), manchmal können auch psychische Probleme dahinter stecken.
Viele haben Angst, verlassen zu werden oder enttäuscht zu werde oder ihr vertrauen wurde so oft missbraucht, dass sie Angst haben sich auf neue Menschen einzulassen.
Wir leiden beide unter Verlustangst. Bei ihr kommt aber noch die Angst hinzu mich zu enttäuschen. Auch wurden wir beide schon oft enttäuscht. Wir bestätigen uns immer wieder gegenseitig, dass wir uns niemals verlassen werden und wir uns blind vertrauen können. Ich bin ihre einzige Vertrauensperson und ihren Lieblingsmensch.... so wie sie meiner! Haben wir einfach eine andere Art diese Ängste zu bewältigen?
Sie weiß, dass ich nicht gerne ignoriert werde, da mich das unsicher macht und ich dann denke ich hätte was falsch gemacht oder eben, dass sie mich nicht mehr gern hat. Aber warum macht sie es dann wenn sie mich ja liebt?
Versucht euch weiterhin gegenseitig zu helfen. Das wird schon. Mach dir einfach nicht so viele Gedanken.
Du erwartest von ihr, dass sie deine Defizite ausfüllt und deine Bedürftigkeit ausgleicht. Das kann sie aber nicht. Tut mir leid, aber auf die Dauer geht das nicht gut.
Weil bei mir ist es umgekehrt! Bin ich mal verliebt, will ich 24h/7 mit dieser Person zusammen sein.
Bei aller Liebe, das kann man mal machen. Aber wenn das ständig passiert, nimmt es der geliebten Person den Atem. Es sei denn, sie ist auch so wie du.
Ich war mal mit so einer Person in Rom. Er war auch so ein 24/7 Typ. Nach dem dritten Tag wurde ich verrückt. Er ging keinen Schritt alleine. "Was machen wir heute?" fragte er morgens früh. Und ich, die ich es kaum noch aushielt, fauchte dann: "Ich weiß nicht, was wir machen, ICH gehe zum Vatikan."
Nach der Romreise - 8 Tage - trennten wir uns.
okok so extrem bin ich nicht!! Das war mehr hypotetisch gemeint mit den 24/7 😳 ich hab sehr wohl noch hobbys und einen freundeskreis & familie... was ich damit meinte ist, ich brauche in dem sinne nicht tageweise abstand von ihr. Auch wenn wir täglich schreiben mag ich es sehr gerne... auch nur ein kurzer Austausch wie „hey wie gehts?“...wenn es mal nicht vorkommt dann passiert nichts, natürlich. Aber ich bin eher der Type der gerne Beziehungen pflegt und mich nicht einfach 1-2 wochen nicht mehr melde. Sie scheint da wohl ein wenig anders zu sein.. ist auch gut so, nicht das ich sie anders möchte!! Es macht mich nur manchmal unsicher, weil immer wenn sie sich so ruckartig zurückzieht, habe ich das Gefühl was falsch gemacht zu haben, dabei sagt sie immer es sei alles ok und gut... das verstehe ich halt nicht ganz.
Ich kann jetzt nur von mir sprechen. Als ich Gefühle für eine gute Freundin aufgebaut habe, habe ich mich distanziert (teils bewusst, teils unbewusst), weil ich wusste, dass sie nichts von mir will, um mir keine falschen Hoffnungen zu machen und weil ich es nicht ausgehalten habe in ihrer Nähe zu sein.
Ok, das kann ich irgendwie verstehen.
Nur bei uns merkt sie, dass ich sie sehr sehr doll liebe. Klar wir haben noch nie offen über unsere Gefühle gesprochen, aber ich will jetzt wirklich mal behaupten sie merkt es!! Wir sind quasi immer zusammen, jede freie Minute, wir schlafen in der Löffelchenstellung ein und haben auch sonst sehr viel Körperkontakt. Was kann ich denn sonst noch tun um ihr zu beweisen, dass ich sie nicht verlasse? Ich würde mir nichts mehr wünschen, als mit ihr zusammen zu sein.
Sicher dass sie es merkt? Versteh mich nicht falsch. Ich glaube dir, dass du ihr das so deutlich wie möglich machst. Es gibt Leute, die alles als Freundlichkeit abtun würden (z.B. aus Mangel an Selbstbewusstsein). Du könntest so eine Person küssen und sie würde sich nichts bei denken. Ich denke Mal dass es reicht, wenn du so weiter machst. Würde dir aber empfehlen es ihr zu sagen.
Hahah eigentlich bin eher ich die von dir beschriebene Person ;) ...einmal sagte sie mir sogar "mann, ich glaube damit du verstehen würdest, dass jemand auf dich steht müsste man dich küssen". Ich bin eher auch die, welche ihre Anzeichen zwar sehe und wahrnehme, aber irgendwie bin ich mir immer wieder unsicher, dass die auch SO gemeint sind und eben nicht freundschaftlich. Sie ist eher die, die ihrem Gefühl/Instinkt glaubt. Ich habe sie vor paar Monaten gefragt, ob sie merke, dass ich sie gern hab/liebe und sie meinte dann, dass sie es extrem merkt, dass ich sie auch anders behandle als andere Freunde und sie sich "speziell" behandelt fühlt von mir. Auch sagte sie, merkt sie dass ich sie sehr mag, weil ich Körperkontakt suche und ihr oft nah sein will. Das will sie aber auch!! Wir schlafen z.B. in der Löffelchenstellung ein wenn ich mal bei ihr übernachte, wir umarmen uns zum Teil minutenlang und so eng, dass wir den ganzen Körper der anderen spüren, wir legen uns im Schlaf oder wenn wir auch mal auf dem Sofa einen Film gucken einfach die Hand auf den Oberschenkel (aber auf der Innenseite und ziemlich weit oben) ect... geht das für dich auch über "normale"/platonische Freundschaft? Denkst du ich zeige es ihr wirklich noch zu wenig? :-/
Ich glaube mehr zeigen kannst du es ihr schon gar nicht mehr.
Wow ich glaube sie könnte da auch irgendwie in diese Richtung gehen, wenn ich das jetzt so lese...
Schmerz hat sie leider schon zu genüge erlegt. Vor paar Jahren weinte sie viel (für sich in ihrem Zimmer), sie wurde auch oft enttäuscht und litt viel.
Lustig ist, sie weiß von mir, dass ich Angst habe sie zu verlieren. Sie aber sagte mir immer, sie verspüre diese Angst nicht mir gegenüber, denn unterdessen seien wir so eng miteinander verbunden, dass wir uns gar nicht mehr verlieren können. Erst kürzlich habe ich erfahren, dass sie diese Angst doch hat. Als ich sie freundlich darauf ansprach weinte sie extrem stark und meinte sie wisse auch nicht warum sie es mir nicht sagen konnte. Jetzt - es sind seither paar Monate vergangen - streitet sie es wieder ab und meint, sie habe keine Angst mich zu verlieren.
Ich bin ihre einzige enge Freundin. Die einzige mit der sie über Gefühle spricht, die einzige mit der sie stundenlang schreibt/telefoniert, die einzige mit der sie immer jede freie Minute ihrer Freizeit verbringen will, die einzige mit der sie minutenlang sich umarmt (ganz eng), die einzige mit der sie kuschelt und in der Löffelchenstellung einschläft und am nächsten morgen wieder verwacht.... diese Nähe mag sie total! Oft ist es sogar sie, die es initiiert!! Sie sucht meine körperliche Nähe extrem, wir beide suchen sie.
Aber wenn wir eben mal eine besonders schöne Nähe (sei es emotional oder körperlich) erlebt haben, dann zieht sie sich danach plötzlich zurück. Das passiert dann erst, wenn wir nicht mehr zusammen sind (physisch). Dann meldet sie sich viel weniger, schreibt erst viel später zurück oder sogar erst am Tag danach oder so. Sie ist dann auch beim Schreiben eher oberflächlich.... das ist dann aber nach 3-4 Tagen wieder gut und sie ist wieder "die Alte".
Oft ist es die Angst, sich zu verlieren, loszulassen und die Kontrolle abzugeben. Diesen Satz finde ich interessant.... könnte sein, dass sie also Angst hat sich durch mich zu verlieren? Und deshalb braucht sie kurz Distanz um sich wieder zu fangen?
Macht man das denn bewusst oder ist es bei dir eher unbewusst?