Warum differenziert man überhaupt zwischen Frau und Mann?
Außer für Schwangerschaften ist es doch total irrelevant, ob eine Person Frau oder Mann ist. Die Forschung tendiert ja auch immer mehr dahin, dass es zig andere Geschlechter gibt und so oder so unterscheiden sich auch innerhalb des weiblichen und männlichen Geschlechts Personen voneinander.
Und wenn wir wirklich in einer freien Gesellschaft lebten, würde es auch ausreichen, beim Dorffest zu sagen: "Schau mal, ich stehe auf XY. Ist der Mensch nicht scharf?"
Ich wüsste gar nicht, wo es außer eben bei einer Schwangerschaft von Bedeutung sein kann, eine Frau oder einen Mann als solche zu klassifizieren und anzusprechen etc.
8 Antworten
Doch, in der Medizin! z.B. bei der Medikamentengabe. Frauen reagieren auf Medikamente teilweise komplett anders als Männer und brauchen niedrigere Dosierungen. Herzinfarkte bei Frauen laufen komplett anders ab (Symptome) als bei Männern und werden oft nicht erkannt.
Auch bei der Kleidung. Damenjeans müssen anders geschnitten sein als Herrenjeans, wegen der unterschiedlichen Figur. Das kann man doch nicht wegdiskutieren... Frauen tragen auch andere Unterwäsche... willst du uns aufzwingen, Boxershorts zu tragen nur damit wir "gleich" sind?
Und auch in der Kosmetik unterscheiden sich Frauen in ihren Wünschen und Bedürfnissen. Natürlich können wir uns alle wieder mit Kernseife waschen - aber wozu? Ich möchte nicht mit Männer-Duschgel duschen, wenn ich die Wahl habe, einen fraulichen Duft zu verwenden.
Du willst alle gleich machen! Männer und Frauen sind aber nicht gleich, weder vom Körperbau, noch von der körperlichen Leistung, noch von der Lebenserwartung!
Ich denke man sollte den Menschen die WAHL lassen, wie sie sein wollen!! Ich bin eine Frau, eine weibliche Frau, und möchte in meiner Weiblichkeit wahrgenommen werden. Ich möchte mich schminken, Dessous tragen und mich mit Mädchen-Duschgel duschen. Und auch beim Arzt bei der Dosierung von Medikamenten als Frau beachtet werden, damit er mir das richtige Zeugs verschreibt.
Auf Deos und Duschgels steht NICHT "nur für Frauen", es ging mir darum, dass ich persönlich nicht gleich behandelt werden möchte! Und jeder kann das Parfum tragen, was immer er mit seinem Geld bezahlt. Die Kassiererin in der Drogerie zieht das übers Band und sagt nicht "he Sie sind ein Mann Sie dürfen das nicht kaufen ich lege das mal weg"
Ich möchte, dass die Geschlechter schön getrennt bleiben! In Damentoiletten haben Wesen mit Penis nichts verloren, und umgekehrt gehe ich nicht in Herrentoiletten und versuche irgendwie mit meiner kaum vorhandenen Harnröhre in ein Urinal zu pinkeln.
Ich verstehe Deine Argumentation, möchte aber festhalten, dass ich diese Haltung so nicht akzeptieren, sondern bloß tolerieren kann. Denn ich halte sie für respektlos gegenüber anderen. Du schreibst, Du möchtest nicht gleich behandelt werden, sondern Dich frei nach Deiner Fasson als Frau fühlen, benehmen und wahrgenommen werden. Das ist Dein gutes Recht. Aber wenn Du Dich gegen Gleichheit wehrst, nimmst Du anderen ihre Wahlfreiheit bzw. erschwerst diese zumindest. Du kannst Dich ja auch aus einer Gleichheit heraus entscheiden, Frau zu sein bzw. dieses Frausein so wie von Dir definiert zu unterstreichen. Offenbar benötigst Du aber die Schubladen der Mehrheitsgesellschaft, um zu wissen, was feminin ist. Denn so wie ich Dich verstehe, kaufst Du das Vanille (oder welches auch immer)-Parfum nicht, weil es Vanilleparfum ist und das Deine Art/Leben/Haltung/Sein untermalt, sondern weil es als Frauenparfum deklariert ist und Du Frau sein möchtest. Was wäre denn, wenn die Gesellschaft morgen sagen würde, dass alle bisherigen Frauenparfums zu Männern gehören und umgekehrt. Würdest Du Dich dann auch danach richten oder würdest Du nicht vielmehr sagen: "Nein. Ich möchte den Vanilleduft"?
Nein, die Kassiererin sagt zum Mann nicht, dass er das Frauenparfum nicht kaufen dürfe, aber er würde je nach Kassiererin schief angeguckt.
Wieso meinst Du, darüber entscheiden zu können, wer in welche Toilette darf? Selbst wenn man dieser Stuhl-zu-Stuhl- und Tisch-zu-Tisch-Linie folgte, dann wären einige heterosexuelle Männer sicher not amused, sich mit einem Schwulen Umkleidekabine oder Toilette teilen zu müssen. Für heterosexuelle Frauen wäre ein dortiger gemeinsamer Aufenthalt mit einem Schwulen aber sicher mehrheitlich kein Problem.
Darüber hinaus sind die getrennten Toiletten selbst ja auch bloß eine künstliche Erfindung, die ja auch mehr und mehr infrage gestellt wird, da es eben auch Schwule und Lesben gibt, und die sind nicht wenige an der Zahl.
Ich hab kein Problem, mit einem Schwulen oder einer Lesbe in das gleiche Toilettenambiente zu gehen (natürlich Einzelkabine), aber ich hätte ein Problem, wenn ein Heteromann neben mir in der Kabine sich befindet, da diese immer sexualiert denken und ich möchte nicht dass sich jemand an meinem Pinkelgeräusch befriedigt weil er einen Fetisch hat, an mir übergriffig wird wenn ich die Kabine verlasse oder mir anderswo auflauert, oder mit dem Handy unter der Kabine durchfilmt.
Ich möchte, dass die offenkundigen Geschlechter Mann/Frau ohne die jeweilige sexuelle Ausrichtung, einfach getrennt bleiben und getrennt behandelt werden. Und ich kaufe Parfum, was mir gefällt. Zufälligerweise ist das halt Damenparfum. Männerdüfte möchte ich an mir nicht riechen.
Wie Ying und Yang. Man kann sich nur ergänzen wenn man verschieden ist.
Also können sich zwei sich liebende Männer nicht gegenseitig ergänzen?
Hör auf mit der Schwarzen Rhetorik das habe ich ni behauptet.
Okay, ich wollte Dir auch keine Homophobie oder so unterstellen, sondern nur aufzeigen, dass ich Deine Argumentation nicht ganz verstehe. Kannst Du denn erklären, wie Du das meinst, dass man sich nur bei Verschiedenheit ergänzen könne?
Männliche und weiblich sind unterschiedlich wie + Pol und - Pol oder Tag und Nacht. Das eine geht nicht ohne das andere. In einer Schwulen Beziehung gibt es meist einen eher Männlichen und einen eher femininen Teil. Ich weiß es ist nicht immer so aber oft. Somit würde es sich ergänzen. Es heißt nicht das Mann und Frau sich zwangsläufig ergänzen müssen aber es ist wahrscheinlich. Es liegt in der Natur das Männer eher "männlich" sind und Frauen eher "weiblich "
Okay, danke für Deine Antwort. Können wir uns denn darauf einigen, dass wir nur in den notwendigen Punkten eine Unterscheidung vornehmen und ansonsten bspw. die Anredeformen abschaffen?
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Frau, sehr geehrter Mann. Es geht mir einfach darum, dass eine Unterscheidung über Gebühr stattfindet und damit nicht notwendigen Geschlechterrollen- und klischees den Weg ebnet, womit nicht zuletzt Menschen ausgegrenzt werden, die in diese Rollen nicht hineinpassen.
Ich weiß was du meinst aber ich will mit Mann oder Herr angesprochen werden. Genau wie es viele gibt Frauen gibt die mit Frau angesprochen werden wollen. Man sollte auf sein Geschlecht stolz sein finde ich. Und man sollte sie genau so gut beides als Einheit sehen. Ich komme mal zu ying und yang zurück: man Unterscheidet beides aber redet immer von beiden. Man sagt ja Ying und Yang und nicht einfach Kreiß oder sowas😆
Ich kann auch Deine Sicht verstehen und im Grunde teile ich sie auch. Ich als schwuler Mann (der sich als jüngchenhafter Typ definiert) stehe auf machoartige Männer und für mich wäre es auch undenkbar mit einer machohaften Person etwas anzufangen, die kein Ding in der Hose hat. Mein Anliegen ist wie beschrieben, dass aus meiner Sicht zu viel Schubladendenken stattfindet, aber Du konntest mich davon überzeugen, dass man dem nicht mit plumper allumfassender Gleichmacherei begegnen kann.
Dann ist doch super. Ich bin auch der Meinung das es zu viel Schubladendenken gibt (auch außerhalb von Mann und Frau). Danke für die interessante Diskussion.
Ich möchte auch mit Frau XX angesprochen werden! Da ich eine Frau bin!
du wirst hier über gutefrage rein GAR NICHTS bewirken und es wird GAR NICHTS an Anredeformen irgendwo gesetzlich oder formal abgeschafft werden
Da gebe ich dir recht. Eigentlich spielt es keine Rolle. Wir sind ja schließlich alle männlich und weiblich...
Ich denke es liegt nur an der Gewohnheit und Denkmustern, die sich eingeschliffen haben. Man müsste halt vollkommen umdenken, um nicht sofort einzuteilen in männlich oder weiblich.
Theoretisch halte ich es für machbar. Je mehr uneindeutige Zuordnungen es gibt bzw. Menschen, die ihr Geschlecht wechseln oder sich nicht klischeemäßig verhalten, umso eher wird ein Umdenkprozeß stattfinden.
Außer bei Schwangerschaften macht es aber auch noch beim Sex einen Unterschied. Persönlich bin ich da zum Beispiel nicht so flexibel.
Ich finde es in Ordnung wenn jemand sich geschlechtsübergreifend für andere Menschen sexuell begeistern kann, aber es ist nicht für alle geeignet...
Es muss schon auch noch erlaubt sein, ein Hetero-Mann zu sein.
(Obwohl, wenn ich sage, dass ich nunmal „auf Frauen stehe“, dann fragt mich meine Frau, was das genau für Frauen sind, auf die ich auch noch stehe...)
Du weißt also erst, ob Dein Gegenüber eine Scheide hat, nachdem es sich Dir als sog. Frau vorgestellt hat?
Das weiß man nie so genau. Da gibt es ja auch dieses alte Lied „Lola“ von den Kinks... „Well, I'm not dumb but I can't understand why she walked like a woman but talked like a man...”
Bei der Arbeit braucht man es aber zum Beispiel nicht zu wissen, das gebe ich schon zu. Bei Kolleginnen oder Kollegen aus Asien weiß ich es von den Namen her manchmal tatsächlich nicht.
Beides Menschen ja. Aber Mann und Frau haben gewaltige Unterschiede was Körperbau, Denken und handeln angeht. Männer sind von Natur aus stärker als Frauen und sind zum Jagen gemacht. Frauen handeln mehr Emotional als Männer und haben mehr Bindung an das Kind. Die Biologie wollte es so.
Aber wir leben ja heute nicht mehr in der Steinzeit, wo die körperlichen Merkmale so wesentlich von Bedeutung sind. Außerdem kann man das im Sport anders lösen durch Einteilung in Gruppe "stark", "schwach" usw. Damit täte man auch starken Frauen und schwachen Jungen einen Gefallen.
. Mit training wird jeder Schwache Junge stärker als jede stärkere Frau (Stichwort: Testo, Typ-1 Muskelfasern). Ich mache Kampfsport und hätte kein Bock gegen eine "starke" Frau zu kämpfen. Einfach da es komplett unfair wäre und ich da kein Spaß beim gewinnen Hätte
Wenn ich ehrlich bin, halte ich unabhängig von diesem Thema Wettkämpfe, also generell Sport in Form von gegeneinander Antreten für unsinnig, da man unmöglich zwei exakt gleich gebaute/trainierte Menschen oder 22 exakt gleich gebaute/trainierte/fähige Menschen gegeneinander antreten lassen kann und vieles einfach auch Glücks- und Zufallssache bzw. nicht beeinflussbar ist.
Wieso? Das ist ja der Sinn von Wettkämpfen. Man will der besseren und stärkeren von beiden ermittelten oder nicht? Es wäre ja Sinnlos zwei komplett gleiche Menschen gegeneinander antreten zu lassen oder? Jeder muss seine Stärken ausnutzen. Wer von Natur aus nicht so stark ist muss halt an der Technik arbeiten und wer stark ist aber nicht Ausdauernd muss an seiner Kondition arbeiten.
Aber das würde ja bedeuten, dass Leute sich dafür feiern lassen, von Natur aus stärker bzw. besser als andere zu sein, da man ja eben nicht alles an-/abtrainieren kann. Du schreibst ja selbst, dass Du es unfair fändest, wenn ein Mann gegen eine Frau antritt. Aber wenn ein Mann einen komplett unterlegenen anderen Mann schlägt, dann ist das nicht langweilig?
Nein weil wie schon gesagt: der Mann hat in Kraft und Kampfsportarten ein viel höheres Potential was Leistung und Verbesserung angeht. Es wird auch immer in Gewichtsklassen gekämpft. Das bedeutet das beide ungefähr gleich gebaut sind aber der eine seine Stärken vllt besser nutzt. Wenn eine Frau in meiner Gewichtsklasse kämpft hat sie viel mehr Fett als ich da eine Frau nicht in der Lage ist mehr Reine Muskelmasse aufzubauen wie ein Mann. Ergo: ich habe mehr Kraft zur Verfügung(90kg fett und Muskeln vs 90kg pure Muskeln).
Und ja es wird sich dafür gefeiert der bessere zu sein. Ich sehe darin aber kein Problem. Dafür hat man ja die ganze Zeit trainiert
Der Unterschied zwischen Männern und Frauen? Das habe ich mal meine Mutter gefragt und sie sagte: ,,im Schnitt sind haben die Frauen in der Schule bessere Noten, weil sie anderen gefallen wollen. Und Männer sind im Schnitt stärker als die Frauen‘‘ ich denke das das schon so sein kann.
Das mag statistisch gesehen auf eine Mehrheit der Menschen mit den jeweiligen Merkmalen zutreffen. Aber es gibt bspw. auch heroinabhängige Männer und nicht heroinabhängige Männer. Beide erfahren eine unterschiedliche Behandlung. Dennoch redet man sie nicht unterschiedlich an.
Das kann man aber damit lösen, dass man das Frau- und Mannsein als eine von vielen anderen Eigenschaften eines Menschen betrachtet. Selbstverständlich ist eine Andersbetrachtung- und behandlung durch die Medizin notwendig. Deshalb muss man aber eine Frau nicht mit Frau anreden, sondern kann in der Medizin von weiblichen Menschen und dann eben in dieser Fachsprache zur Vereinfachung von Frauen sprechen. Aber gerade was Duschgels etc. angeht, zeigt Deine Argumentation in meinen Augen die Klischeebehaftigkeit des Ganzen auf. Dann schreibt man auf die Deos usw. eben süßlicher/lieblicher Geruch usw. Alles andere ist doch eben gerade eine sofortige Rolleneinteilung. Wer sagt denn, dass Vanilleparfums für die Frauen gedacht sind?
Gerade weil man den Menschen die Wahl lassen sollte, wäre es gut, die Geschlechtertrennung abzuschaffen, damit diese die Menschen nicht in bestimmte Rollen und Gesellschaftsgruppen zwingt.