Warum denken viele, dass wenn man gebildet ist ein besserer Mensch ist?

8 Antworten

Wer sind denn diese "vielen"? Ich kenne niemanden, der Bildung mit moralischer Überlegenheit gleichsetzt.

Außerdem vermengst Du recht wahllos Begriffe, die nur vage kausal zusammenhängen, bestenfalls korrelieren, aber nicht definiert sind und allenfalls auf Gruppen zutreffen, aber keine Rückschlüsse auf Individuen zulassen.

Bildung und Intelligenz korrelieren über die Normalverteilung, d.h. es gibt dumme Menschen mit einen höheren Bildungsabschluss (aber eben nur wenige) und intelligente Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss, aber die Mehrheit der Menschen mit einem hohen Abschluss ist intelligenter als die Mehrheit der Menschen ohne (höherer) Bildung.

Einen klaren Zusammenhang zwischen moralischem/ sozialen Verhalten und Intelligenz gibt es nicht (allenfalls werden mit steigender Intelligenz die Rechtfertigungen komplexer).

Ob sich jemand "ungebildet" gibt oder ob er ungebildet ist, sind völlig verschiedene Dinge. Ein intelligenter Mensch kann sich durchaus ungebildet verhalten um einem gewissen Gruppendruck zu genügen, einfach als soziale Mimikry. Allerdings kann er sich eben auch anders verhalten, während das einem "ungebildeten" Menschen naturgemäß schwerer fällt oder unmöglich ist.

weil sie sich extrem assozial verhalten 

*asozial

Wie äußert sich das denn?

Sich "asozial" verhalten und gebildet sein schließt sich ja nicht gegenseitig aus.

Da es weder "gute", noch "schlechte" Menschen gibt, kann auch kein Mensch besser als der andere sein. Das hängt lediglich von der persönlichen Wahrnehmung ab.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Master in Psychologie - Schwerpunkt Kognitionspsychologie

Schulische Leistungen, Intelligenz und Sozialverhalten sollte man schlichtweg nicht miteinander gleichsetzen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft

Was sollen diese Platitüten?

Natürlich gibt es alles, da und dort.

Trotzdem braucht es eine Minimum an Intelligenz um das Abi zu bestehen. Und leider eben auch Eltern die die Kinder unterstützen, zumindest mit guter Erziehung.

Waldmaedchen21 
Fragesteller
 19.11.2023, 19:34

Natürlich braucht es eine gewisse Intelligenz, aber seih mal ehrlich: was bringt es dir, den Satz des Pythagoras perfekt zu beherrschen, aber dafür dann nicht in der Lage zu sein, eine gescheite Bewerbung zu schreiben und sich einfach nur sehr peinlich zu verhalten und Wörter wie Vallah Billah Bruder deine Alte sieht voll geil aus Digga isch schwöre Brudi zu benutzen? Das sehe ich in allen Bildungsschichten!

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PeterJohann  19.11.2023, 20:13
@Waldmaedchen21

Die Wahrscheinlichkeit eine gute Bewerbung zu schreiben steigt mit wachsender Bildung. Der Satz des Pythagoras ist Teil der Bildung (Korrelation), aber nicht kausal mit den Fähigkeiten zum sprachlichen Ausdruck verknüpft.

Was Deine Aussage zur Kanak Sprak (ich empfehle das Buch: 24 Mißtöne vom Rande der Gesellschaft, von Feridun Zaimoğlu ) angeht; auch hier gilt, dass die Gebildeten, das tun oder lassen können, aber die Bildungsfernen haben diese Wahl eben nicht.

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Ja, das denken wirklich viel Menschen. Warum sie das tun weiß sich nicht. Aber es gibt Leute die halten sich für alles mögliche als was besseres oder für mehr wert als andere.

Möglicherweise liegt es daran dass sie ihren eigenen Wert in nichts anderem sehen als in ihrem Bildungsstatus. Also im Klartext: Minderwertigkeitskomplexe

Waldmaedchen21 
Fragesteller
 19.11.2023, 19:43

Nicht nur das: viele Leute neigen heutzutage zur Selbstüberschätzung und sind sehr narzisstisch. Das hat auch alles viel mit Social Media zutun und ist eng miteinander verbunden.

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TJDettweiler  19.11.2023, 19:44
@Waldmaedchen21

Ich weiß nicht ob die Leute früher. Vor Social Media nicht schon genauso waren.

Narzissten ist ja ne Krankheit. Die Wahrscheinlich durch die frühe Kindheit entsteht.

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PeterJohann  19.11.2023, 20:19
@Waldmaedchen21

Nach 30+ Jahren auf der Führungsetage und auch verantwortlich dafür junge Ingenieure und Naturwissenschaftler einzustellen und durch unser Ausbildungsprogram zu bringen, kann ich zumindest für mein Umfeld feststellen, dass es hier keinen Unterschied zwischen den Generationen gibt. Junge Menschen neigen oft zur Selbstüberschätzung, aber heute nicht mehr als früher. (Ein gesundes Selbstbewusstsein und damit verbunden das Risiko zur Selbstüberschätzung ist auch notwendig um sich als junger Mensch zu etablieren und durchzubeißen).

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