Warum Christoph Kolumbus und nicht die Wikinger?
Warum wird immer gesagt, daß der italienische Seefahrer Christoph Kolumbus unter spanischer Flagge im Jahre 1492 Amerika entdeckt hat, obwohl doch bestens bekannt wie auch belegt ist, daß Amerika bereits weit vor Kolumbus von den skandinavischen Wikinger bereist worden ist?
6 Antworten
Grundsätzlich hast du Recht, die Wikinger unter Leif Erikson waren die ersten welchen eine erfolgreiche Expedition nach Nordamerika gelungen ist, und sind damit die eigentlichen Entdecker Amerikas (aus Europäischer perspektive)
Diese Entdeckung hatte aber kaum irgendwelche Folgen, und das wissen um den Kontinent ging wieder verloren.
Im Gegensatz dazu war die (Wieder)Entdeckung durch Kolumbus eines der Folgenreichsten Ereignisse der Weltgeschichte und hat eine Kettenreaktion gestartet welche die Welt für immer verändert hat.
Deshalb wird der Fokus normalerweise auf diese Entdeckung gelegt und nicht auf die der Wikinger, aber alleine die Tatsache das inzwischen darüber informiert wird das diese ebenfalls stattgefunden hat ist schon ein enormer Fortschritt.
Das ist eine von vielen unbestätigten Theorien , die einzigen vor Kolumbischen Europäer in Amerika für die es wirkliche in der breite anerkannte Beweise gibt waren die Wikinger.
Theorien, die aber wohlgegründet sind, wie ich meine. Siehe die teilweise rothaarige Duhare-Indianer, die schon die spanischen Eroberer erstaunten:
https://ireland-calling.com/lifestyle/could-the-irish-have-reached-america-before-columbus/
Da kann man auch gleich die Theorien über Platons Atlantis wieder ausgraben
Vor 100 Jahren waren die sehr beliebt und es gibt etliche Theorien darüber
Das Wissen um die Wikinger ging halt verloren bzw. hat sich in Europa nicht so stark verbreitet. Die Entdeckungsreise von Kolumbus war hingegen schnell in ganz Europa bekannt und hat ein ganz neues Zeitalter generiert!
Auch Kolumbus oder Spanien hatte damals Informationen darüber, dass welche den Atlantik überquerten. Das Problem war aber: man hörte nichts mehr von denen. Eine Sache war die Hinfahrt, eine andere, wieder zurückzukommen. Und dafür waren die Schiffe erst zur Zeit von Kolumbus ausgelegt.
Dann ist es natürlich auch etwas völlig anderes von Grönland ins benachbarte Kanada zu gelangen, weil man einfach nach Verstecken suchte, oder einen Kontinent über Tausende von Kilometer abzusegeln und nautisch und kartographisch zu vermerken.
Obwohl Kolumbus ja der Meinung war, in "Westindien" (Indien über den Westen) erreicht zu haben, war das Anliegen dieses der Welt mitzuteilen und den Kontinent zu entdecken, nicht um einfach an einer fernen Küste unterzutauchen.
- Die Wikinger waren sich wohl nicht wirklich bewusst darüber, dass sie einen neuen Kontinent entdeckt hatten, der nach Süden noch viel weiter ging. Auch war die Besiedelung nur spärlich, und wohl nur temporär. L’Anse aux Meadows im heutigen Kanada wurde zum Beispiel wohl nur einige Jahre bewohnt. Die Dokumentaion war spärlich (Vinland-Saga) und geriet in Vergessenheit.
- Die Spanier erkannten relativ schnell, dass man hier einen neuen Kontinent gefunden hatte, kamen um zu bleiben, und schufen ein riesiges Kolonialreich. Somit hat sich Kolumbus durchgesetzt.
Was zeigt, dass es in der Geschichte immer nur im Ausbeutung und Raub geht. Die Spanier waren zwar nicht die einzigen, aber wohl die ersten westeuropäischen Räuber.
Wenn schon, dann südwest-europäisch. Norwegen liegt schließlich auch im Westen von Europa - und war bekanntlich die Heimat der Wikinger, die auch nicht gerade berühmt dafür gewesen sind, fremdes Eigentum ignoriert zu haben.
Das stimmt, da hast Du Recht. Süd- und Westeuropäer waren die großen Kolonialherren und Imperialisten, nicht Nord- und Osteuropäer.
Osteuropäer schon (Russland). Die Dänen hatten auch Kolonien in der Karibik. Brandenburg in Afrika. Die Schweden haben den gesamten Ostseeraum mit Krieg überzogen. Die nahmen sich damals alle nicht viel.
In Bezug auf Russland stimme ich teilweise zu, doch deren Imperialismus war kein maritimer, sondern kontinentaler (Sibirien) und wir sollten nie vergessen, dass die Russen ja Jahrhunderte zuvor selbst brutal unterjocht waren von den Mongolen.
Gewiß war Schweden in der Barockzeit auch eine starke und militärisch tüchtige Macht in Nordeuropa und ihr Eingreifen brachte die Wende im 30jährigen Krieg und verschonte die Protestanten in Mitteleuropa vor der Unterwerfung unter den deutsch-habsburgerischen Zwangskatholizismus mit seinem absurden Götzendienst. Ja und dass die Dänen kühne Seefahrer waren, das weiß jeder.
Es ging hier jedoch um etwas anderes: Nämlich um die Unterjochung und Ausbeutung von Eingeborenen in der "farbigen" Welt, also Amerika, Afrika und Asien. Da haben Schweden, Polen, Letten, Bulgaren, Ungarn usw. nie etwas getan, sondern im Gegenteil haben gerade die Skandinavier mit ihrer hohen Pro-Kopf-Entwicklungshilfe viel Gutes bewirkt.
Spanier hingegen waren für den Tod von zig Millionen Mayas, vor allem aber Azteken, Inkas und kleineren indigenen Stämmen verantwortlich.
Portugal war das größte Zentrum des Sklavenhandels mit Schwarzafrikanern außerhalb der islamischen Welt.
Die Franzosen haben ebenfalls kolonialisiert, geraubt, gemordet und versklavt.
Die Niederländer haben in Malaysia ganze Stämme in Abhängigkeit vom Schnaps geführt, um daran zu verdienen.
Die Italiener haben unter Mussolini einen grausamen Ausrottungskrieg in Äthiopien gefürt und das noch im 20. Jahrhundert!
Belgien hat unter den von den Briten unterstützten König Leopold II. im Kongo noch gegen Ende des 19. Jh. sklavenhalterähnliche Regime über die Schwarzen ausgebübt mit mehreren Millionen Toten.
Ja und England? Das war der größte Raub- und Imperialstaat der Weltgeschichte. Historiker schätzen die Zahl der Toten des britischen Imperialismus auf mindestens 100, womöglich aber auch über 200 Millionen Tote!
Wenn die Dänen, Schweden, Polen, Ungarn und Norweger es gekonnt hätten, hätten auch diese es getan.
Die Dänen waren übrigens am transatlantischen Sklavenhandel beteiligt und haben davon profitiert.
Und kontinentaler Imperialismus ist auch nicht weniger blutig.
Du hast in deiner Aufzählung übrigens das Deutsche Reich vergessen (Herero-Aufstand, Maji-Maji-Aufstand etc.).
Historiker schätzen die Zahl der Toten des britischen Imperialismus auf mindestens 100, womöglich aber auch über 200 Millionen Tote!
Quelle?
Indischen Historikern zufolge war allein zwischen 1880 und 1920 war das britische Imperium für den Tod von bis zu 165 Millionen Indern verantwortlich.
https://mronline.org/2022/12/14/british-empire-killed-165-million-indians-in-40-years/
Ja, stimmt, den deutschen Kolonialismus habe ich übersehen, da hast Du Recht. Allerdings dürfte das kaum ein Problem sein, da ja sonst kaum jemand etwas übersieht, wenn es um "deutsche Verbrechen" geht ...
Besonders grausam waren die Engländer auch, was die Behandlung indischer Frauen betraf. Gegen Ende des 19. Jh. z. B. haben sie hunderttausenden indischen Weberinnen einfach die Hände abgehackt, damit diese keine Kleidung mehr weben konnten und die Inder gezwungen waren, britische Textilien zu kaufen. Britische Kolonialtruppen und Händler haben auch massenhaft indische Frauen vergewaltigt und misshandelt:
Der britische Kapitalismus und Imperialismus hat ähnlich viel Leid über die Welt gebracht wie die Ausbreitung des Islams!
Jason Hickel und Dylan Sullivan sind weder Inder noch Historiker. Und es ist eine Schätzung.
Die noch zu niedrig sein kann. Die beiden Briten beziehen sich auf indische Historiker. Es ist natürlich gut, wenn es nun endlich in England selbst auch ein paar Historiker gibt, welche die kriminelle Vergangenheit des eigenen Landes aufarbeiten. Deutschland geht hier ja mit gutem Beispiel voran.
Und das indische Seiten das ausschlachten überrascht auch nicht. Die Objektivität kann man durchaus anzweifeln.
Man sollte nicht alles vorbehaltlos glauben, was im Netz steht.
Das alles ändert aber nichts an der Richtigkeit meiner Antwort auf die ursprünglich gestellte Frage und hat mit dieser auch nichts meehr zu tun. Zurück zum Thema.
Es gab schon weit vor CK eine Wikingersiedlung auf Amerika.
Vor den Wikingern waren bereits irische Segler in Nordamerika gelandet.