Warum bin ich so gesellschaftsunfähig?
Klingt armselig, aber: Ich habe keine Freunde. Bloß ein paar Leute mit denen ich dann und wann was trinken gehen kann, was ich auch gerne tue - nicht wegen ihnen, wegen dem Alkohol. Im Grunde kann ich sie alle auf den Tod nicht ausstehen. Auf ein Treffen spreche ich nie jemanden an, warte nur, bis ich gefragt werde. Ich kenne das Wort Freundschaft sehr wohl, die Bedeutung allerdings nicht.
Einerseits wünsche ich mir jemanden, mit dem ich tatsächlich reden und diskutieren kann ohne dass das Gespräch aus "Alter, leck mich" und "Halt's Maul" besteht, andererseits... ist mir das total egal. Ich bin grundsätzlich gern allein, auch wenn manchmal dieses "allein" zu einem "einsam" wird... was mitunter zu ziemlich depressiven Phasen führt. Ich fühle mich unter Menschen gleichzeitig aber total unwohl. Als wären sie 'ne ganz andere giftige Spezies, die es zu meiden gilt, wenn man sie schon nicht vernichten kann. Nicht, dass ich mich "besser" finde als alle anderen, nur einfach anders. (Komisch, dass ich mich jetzt an genau diese "Anderen" wende, aber was hab ich für ne Wahl?) Vielleicht fragt ihr euch, was ich eigentlich will. Das ist der Punkt. Ich weiß es selbst nicht. Ich schätze, ich will... Wärme. Nicht unbedingt direkt von anderen, ich will sie in erster Linie geben können, der Rest käme wahrscheinlich von selbst. Man könnte mich als kaltes A*loch bezeichnen und ich fände es nicht einmal beleidigend - höchstens treffend. Offensichtlich hab ich n arges Vertrauensproblem, aber ich bezweifle, dass diese abgrundtiefe Abneigung allein darauf zurückzuführen ist.
Es geht seit Jahren so und hab es bisher nicht geschafft, mich zu ändern, zu bessern, eher wird es schlimmer. Jeden Scheißtag. Ich fühle mich von etwas isoliert, zu dem ich nicht gehören will. Kann niemand nachvollziehen, oder?
Nur ums kurz klar zu stellen: Ich bin nicht wirklich so naiv zu denken, jemand antwortet mit "So und so musste!" und plötzlich seh ich die Welt mit ganz anderen Augen. Im Grunde wollte ich das bloß mal loswerden und vielleicht ein paar Meinungen/Erfahrungen dazu hören (meine Wände reagieren komischerweise nicht mehr darauf, angesprochen zu werden). Damit nicht jemand mit "Hier kann man dir nicht helfen, begib dich zum Psychologen" kommt.
Jedenfalls... danke für' Durchlesen. Amen. ;-)
9 Antworten
Ich kenne deine Situation selbst nicht, kann sie aber dennoch irgendwie nachvollziehen. Du scheinst ein Einzelgänger zu sein, aber trotzdem merkst du, dass soziale Kontakte wichtig sind und man sich besser fühlt, wenn man nicht alles mit sich selbst ausmachen muss. Du scheinst ziemlich hohe Ansprüche an Freundschaften zu haben, was ja auch erst einmal nicht schlecht ist. Ich finde es auch nicht verwerflich, dass du ab und an mal mit Leuten was trinken gehst, mit denen du eigentlich nicht viel anfangen kannst. Aber so kommst du mal vor die Tür und es ergibt sich vielleicht auch die Chance, andere Leute kennen zu lernen. Lass es langsam angehen, aber öffne dich auch mal ein Stück weit für andere Menschen, versuche sie so zu akzeptieren wie sie sind und lerne sie besser kennen. Also hab Geduld mit ihnen und mit dir.
"Du fühlst dich isoliert von etwas, zu dem du nicht gehören willst." Irgendwie will wohl jeder zu einer Gruppe gehören, sich dort verstanden fühlen und anerkannt werden. Aber du hast deine Gruppe noch nicht gefunden, die genauso fühlt und denkt wie du. Vielleicht ist es wirklich nicht verkehrt, auch online nach Menschen zu suchen, die genauso ticken wie du.
Richtig helfen kann ich dir nicht, da ich dich nicht kenne, aber ich hoffe, dass ich dich ein wenig aufmuntern konnte. In Köln sagt man: Jede Jeck es anders! Also lass dich nicht verbiegen und mach dein Ding, versuche aber auch, andere zu respektieren, wie sie sind.
Hi, sagen wir mal so, Du bist noch auf der Suche...
Vom Charakter her nerven Dich die "normale" Leute, insofern musst Du vermutlich jemanden finden, der ähnliche Ansprüche wie Du hat, die Dich einfach in Ruhe lässt, ohne beleidigt zu sein, wenn Du Ruhe brauchst, aber mit dem oder derjenigen Du auch mal sprechen oder einfach gemeinsam schweigen kannst, kurzum.. du benötigst eine Art Seelenverwandten und den oder die zu finden ist nicht unbedingt einfach, eventuell hilft es, wenn Du das machst, was Dir Spaß macht, Deinen Neigungen entspricht, wo aber auch andere Leute zu finden sind, dort könntest Du vielleicht die Freundschaft finden, die Du vermutlich brauchst oder anstrebst. Ich würde nicht nur zum saufen mit Leuten mitgehen, die ich nicht abkann, das mach ich grundsätzlich mit, aber ich würde mit Leuten mitgehen, wenn sich dort wenigstens das eine oder andere angenehme ergibt, ob es nun Gespräche, Lachen, oder sonst was ist...
Meine Erfahrungen? Lass die Idioten, die du Freunde nennst, in Ruhe. Zieh deine eigene Sache durch und lass dich nicht vom Weg abbringen. Es macht glücklich so versuchen zu leben, wie man es sich vorstellt, selbst wenn das heißt, dass du eine Zeit lang alleine bist. Andere Freunde wäre vielleicht hilfreich.
Puuh und zum Antrieb? Was will man eigentlich? Ich habe keine Ahnung. Ich glaube, dass weiß kein Mensch so genau. Jag dem Glück hinterher, bekomm Kinder, mach Karriere? Ehrlich, ich weiß es nicht.
Die depressiven Phasen hat jeder Mensch mal. Würde ich mir keine Sorgen drüber machen. Du bist, glaube ich, nur ein Mensch der sehr sentimental ist und viel nachdenkt. Bleib einfach so wie du bist und verstell dich nicht.
Dann sitz ich nur noch vorm Laptop. Wohl kaum. "Eine Zeit lang"... hihi. Du hast "Leben" falsch geschrieben!
Motivationslos. Für Karriere und Kinder ist es ohnehin ein bisschen früh, abgesehen davon, dass ich Letzteres nicht in meiner (nicht vorhandenen) Lebensplanung vermerkt habe.
Ja, ist auch gut möglich, dass es an der "Pubertät" liegt. Nur geht das schon 3, 4 Jahre so und so langsam fängt es an... sagen wir... zu nerven.
Hallo.
Deine Gefühle kenne ich nur zu gut. Mir geht es ähnlich. Am schlimmsten an der Situation finde ich, dass man nicht mal weiß was man wirklich will. Auf der einen Seite will man nicht alleine sein, auf der anderen Seite will man einfach nur seine Ruhe haben und von niemanden etwas sehen oder hören.
Wie sagte mal jemand: "Das Leben ist ein A****loch!" Derjenige hatte verdammt recht!
Gruß Vadda
Gleiche Interessen führen oft zu Freundschaften.
Für was interessierst du dich so? Vielleicht gibt es in deiner Nähe ja einen Verein oder etwas ähnliches dazu. Sport ist auch immer eine gute Möglichkeit Leute kennen zu lernen.
Was mich jetzt interessieren würde, bist du allgemein Teamfähig, also in der Schule bei Gruppenarbeiten oder hast du da auch Schwirigkeiten dich einzubringen oder gar wargenommen zu werden?
Glaubst du dein Vertrauensproblem /Abneigungen haben einen Grund? Eine schlechte Erfahrung oder sowas? (naja was heist meinst, wenn dann weist du es bzw. hast eine grobe vermutung).
Ein paar präzise Infos in die Richtung könnten die Sache voranbringen. Damit auch das passende "Wie" für dich gefunden werden kann.
Es gibt ja immer wieder FÄlle, von Leuten, die lieber alleine arbeiten (ich bin auch eher der einsame Wolf), aber dein Fall erscheint mir schon sehr extrem.
Jetzt ist es ja schonmal ein guter Schritt, dass du hier, unter dem Deckmantel des Internets, dieses Problem ansprichst.
Nur, wie wir dir genau helfen sollen, stellt für mich nun ein Problem dar. Anscheinend gibst du leider nicht viel auf die MEinung anderer? (die frage bitte beantworten)
Noch bist du in der Schule und das alles ist nicht so das Problem, naja noch nicht...
Aber auch du wirst irgentwann in die Arbeitswelt durchstarten wollen und genau da wird es holprig. Jeder noch so kleine Beruf setzt heutzutage Teamfähigkeit oder einen guten Kundenumgang vorraus.
Auch, wenn du es wohl nicht hören willst, einen fachmännischen Rat hierzu einzuholen erscheint mir am besten, da ich befürchte, dass dein Abdriften sonst wohl weiter schleichend fortschreiten wird...
Wie auch in der Frage steht, weiß ich, dass mir hier nicht wirklich geholfen werden kann. Und zu den Meinungen anderer... nun ja, ich hör sie mir an (sofern mich das Thema interessiert). In seltenen Fällen akzeptier ich sie - und erwider nichts darauf, außer vielleicht ein stumpfes "Isso!". Ansonsten diskutier ich gern mal nett drüber. Meistens aber find ich die Standpunkte dermaßen Scheiße, dass ich anfange, sie so sehr zu kritisieren, dass mein Gegenüber nach ein paar Minuten bestenfalls vergessen hat, jemals anders gedacht zu haben. (Ich bin von ziemlichen Trotteln umgeben, die außer laut zu werden, keine Argumente für irgendwas haben. Nichtmal dafür, dass sie atmen. Oh, apropos, mir fällt grad n Hobby ein: Manipulation!)
Ja, dessen bin ich mir wohl bewusst. Ist einer der Gründe, weshalb ich mir überhaupt Gedanken darüber mache. Hab ich n guten Tag, sage ich statt "Du dämlicher Idiot, bereue deine Existenz freiwillig oder ich bring dich noch dazu!" "Ja, klar, kein Problem." Wer versuchen müssen, öfter gute Tage zu haben. Krieg ich schon hin... vielleicht.
Ich bezweifel, dass du das alleine hinbekommst, aber diese Grenzen wird ein Dickkopf wie du nur durch scheitern erfahren und das wird richtig unangenehm...
AUch wenn das jetzt überspitzt klingt, die Sache wird, wenn du weiter alleine bleibst kein gutes Ende für dich nehmen. Frag mal den Pragmatiker in dir, ob du dir das nicht einfach ersparen willst?
Kann schon sein... Au ha, allein schon das Wort "Scheitern"!
Ich erklär das mal an einem Beispiel: Der Tag ich noch 4 Stunden lang, aber du hast nur noch eine Zigarette und jetzt schon Schmacht. Du weißt, dass du spätestens in 2 Stunden die Bude auseinander nimmst, wenn du keine mehr hast, rauchst die einzige Kippe aber trotzdem, weil es dich JETZT beruhigt. Da sprach mein Pragmatiker aus mir.
Na ja... danke, dass du dir den Mist durchgelesen hast. Auch, wenn's nichts bringt, war's schön, das mal loszuwerden.
Das ist nicht pragmatisch, sondern das was ein süchtiger tun würde.
Der Pragmatiker kommt nicht in das Unglück zu wenig Kippen da zu haben ;)
... Stimmt wohl, aber nach der Logik wär Abhängigkeit das einzige in mir, das denkfähig ist. (Was ein grausamer Gedanke... warte, war das der Abhängige, oder ich?) Wie gesagt, war auch nur n Beispiel und ich hoffe, du hast verstanden, was ich damit eigentlich sagen wollte.
Vielleicht ist die Sucht ja nur ein Teil von dir, sowie Jesus ein Teil von Gott, aber trotzdem ist der Sohn nicht der Vater ;D.
Gut gesagt :D Trotzdem, auch wenn's total vom Thema abweicht, hab ich von meiner ehem. Religionslehrerin mal gehört, dass Gott Jesus IST, also in Menschengestalt auf die Erde kam um mal nach dem Rechten zu sehen. Dementsprechend wäre ich die Sucht... Oh Gott.
Wie auch immer, die "Frage" hier kann man abhaken... also vielleicht schreibt man mal, oder auch nicht. ;) Tschö mit Ö!
Gott ist ja auch JEsus, aber Jesus ist nicht der Vater, der Vater wiederum ist aber Gott =D
Nein. Mir würde auch spontan keine Interessen in der Richtung einfallen. Abgesehen davon, liegt das Problem schon dabei, dass ich generell erstmal davon abgeneigt bin, jemanden kennen zu lernen. Menschen werden langweilig, wenn ich sie kenne.
Ich hasse Teamarbeit. Allein schon deshalb, weil zu 90% Scheiße verzapft wird. Ich setz mich nicht gern mit Leuten auseinander, deren Ideen mich schon ankotzen, bevor sie sie auch nur gedacht haben.
Keine Ahnung. Kann schon sein, kam eher schleichend.