Warum bellt mein Welpe plötzlich nachts?
Hallo zusammen,
Unser Labi Welpe ist nun genau 6 Monate alt. Er schläft von Anfang an oben bei uns im Schlafzimmer in seinem Körpchen. Er hat die Nächte super durchgeschlafen und wurde nur kurz wach wenn mein Mann hoch kam. Zack weiter geschlafen.
Nun ist es so, das er seit ca. Einer Woche nachts anfängt zu bellen wenn er was hört und beruhigt sich erst, wenn wieder Ruhe eingekehrt ist. Auch ich kann ihn in der Situation nicht beruhigen.
Warum ist das so? Hat jemand einen Rat bzw Tipp.
2 Antworten
Der Hund wird grösser und älter und erwachsen ?
Als Welpe hält er sich instinktiv mal ruhig - besonders nachts. Aber je älter und selbstbewusster ein Hund wird umso mehr wird er seine "Aufgabe" übernehmen und aufpassen und warnen.
Das ist jetzt eine Phase wo ihr den Grundstein dafür legen könnt dass der Hund später kein Kläffer wird der bei jedem Geräusch bellt.
Nimm den Hund ernst wenn er bellt, bedanke Dich für die Warnung. Notfalls steh auch mal auf und guck aus dem Fenster wenn ihn etwas sehr beunruhigt. Und dann sagst Du ihm "alles ok - alles gut" und gehst wieder schlafen. Wichtig ist aber dass der Hund sieht dass Du nachgeschaut hast und eben das Geräusch auch gehört hast und als unwichtig einstufst. Dann wird er sich viel schneller beruhigen als wenn Du entweder nicht reagierst oder mit Schimpfen etc. reagierst.
Das werden vielleicht ein paar anstrengende Nächte - aber die Mühe lohnt sich.
Vielen Dank!
So habe ich es letzte Nacht tatsächlich gemacht. Licht an und nachgesehen. Ich hoffe das legt sich schnell :)
Es könnte sich um die sogenannte Fremdelphase handeln. Diese kann je nach Rasse zwischen dem 5tem - 10tem Lebensmonat auftreten.
In dieser Phase kann es sein, dass sich der Hund auf einmal vor Dingen fürchtet, die vorher kein Problem dargestellt haben, teilweise vor ganz harmlosen Dingen.
In diesem Lebensabstind wächst der sogenannte Mandelkern (Emotionszentrum) während solide Nervenstrukturen der Großhirnrinde, abgebaut werden, was für ein Ungleichgewicht führt und eine Emotionsflut verursacht, auf die nicht wie gewohnt reagiert werden kann.
Auch spielen die Sexualhormone des Hundes verrückt, mal steigen Östrogen und Testosteron und mal sinken sie, das Verhältnis schwankt stetig, zudem wird noch Cortisol produziert, und dieses Hormon stresst in wahrsten sinne des Wortes.
Diese Kombination von Hormonschwankungen und Wachstumsveränderungen können dafür sorgen dass Hunde mit einem mal Angst vor ganz alltäglichen Dingen haben, Geräusche, Objekte und auch Artgenossen.
In dieser Phase ist es gut wenn positive Erfahrungen, die der Hund gerade in der ersten Zeit gemacht hatte (3-16 Lebenswoche) wiederholt werden, also eine sogenannte Nachschulung, aber diese mit Vorsicht handhaben, in dieser Phase sind Hunde entsprechend ängstlich oder/und gestresst, daher muss man darauf achten dass man den Hund nicht überfordert und schonend umgegangen wird.
Ich merke aber an dass dies nur eine Möglichkeit ist und nicht zwangsweise der Auslöser sein muss.
Diese Fremdelphase dauert ca. 3-5 Wochen, sollte es denn die Ursache sein.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Wir kuscheln weiterhin viel. Das Training findet auch wie gewohnt statt.
Sogenannte Spooky Periods treten mehrmals im jungen Hundeleben auf. Die letzte mit 1,5-2 Jahren.