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Nein, das Märchen klingt schön, ist aber leider nur ein Märchen.

In den 60er Jahren kam die Kompaktklasse mit Schrägheck in die Welt, gerade französische Hersteller wie Renault mit Renault 16 und Renault 5 oder die spätere PSA mit dem Peugeot 104 hatten dort genug Beispiele, von denen VW lernen konnte und hat.

Der Trabant P603 hat außer einem ähnlichen Design (was eben die Franzosen zuerst in die Welt brachten) nichts, was VW übernehmen konnte und vor allem nichts, für das man Konstruktionspläne gebraucht hätte. VW hat eine selbsttragende Stahlkarosse für den Golf 1 gesetzt, der Trabant sollte ein Stahlgerippe mit Plastbeklankung werden. So eine grundlegende Differenz im frühesten Entwurf verlangt schon ganz andere Auslegungen für das Fahrverhalten und die sonstigen Bauteilen.

Gerade das Herz des Fahrzeugs, der 4-Zylinder-Frontmotor, hat VW wiederum aus seinen eigenen Tochterunternehmen, der NSU, übernommen.

Zu allem Überfluss sind die ausgehenden 60er und früher 70er Jahre eine ganz unglückliche Zeit für so einen Technologietransfer gewesen, insbesondere, wenn der Nutznießer der VW-Konzern mit seiner starken Staatsbeteiligung gewesen wäre.

Zusammenarbeit zwischen VW und IFA und Technologieübergang kam leider erst viel zu spät Ende der 80er und mündete in dem Trabant 1.1. Leider war das Weltgeschehen da schon gelaufen. Aber immerhin konnte so der Grundstein dafür gelegt werden, dass VW heute seine Zukunftshoffnungen, die ID-Modelle, in den sächsischen Werken produziert.

das ist ein falscher, aber weit verbreiteter mythos. giorgio giugiaro wäre sicher sehr verärgert, der hat die karosserie damals

designt und musste sich gegen uninspirierende werksentwürfe von VW durchsetzen...

Colopia  17.12.2020, 11:14

Genau so isses!

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Genauso ist Geschichte gelaufen.

Das ging rüber und hinüber über den Zaun.
Einst baute die DDR den F8, ein Nachbau des vormaligen DKW.
Bis Audi NSU, damals Rechtsnachfolger der DKW, Lizenzgebühren von der DDR verlangte.
Diese konnte die DDR nicht leisten, wollen ohnehin nicht.

Das war dieGeburtsstunde ds Trabbi Vorgängers, em P50.
Nach endlicher Zeit sollte ein Facelit erfolgen, eben jene Karosserie die an VW für den Polo verkauft wurde.
So blieb der Trabbi wie er nunmal war.

Warum nur einmal abkassieren, wenn man es zweimal kann, gell.
VW verkaufte in den 1980er Jahren für 4 Mio. DM Polomotoren an die DDR, damit sollte der Trabbi getunt werden.
Wäre bestimmt was draus geworden, wäre die DDR nicht im Orkus der Geschichte verschwunden und die Treuhand die Sachsenring Zwickau abwickelte.

JaggedPill 
Fragesteller
 17.12.2020, 20:05

Ich glaube dass Du damit komplett falsch liegst, siehe oben. Es macht auch schlicht keinen Sinn, es ist doch nicht so dass die VW-Entwicklungsabteilung nicht in der Lage gewesen wäre ein Auto zu bauen!!! Die Frage war welches Fahrzeug-Konzept verwirklicht werden sollte, nicht wer es entwickelt.

Aber wenn es Euer stapaziertes DDR-ler-Selbstverständnis wellnessmäßig massiert dann glaubt meinetwegen weiter an solchen hanebüchenen historischen Unsinn.

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