Wann und warum wurde aus dem Wort "toll" etwas positives?

4 Antworten

Vermutlich 50er und 60er. Da benahmen sich die Jugendlichen wie "Tolle"oder Tollwütige. Tollkirschen sind übrigens auch eine Droge. Gemeint war das tanzen nach der neuen Rockmusik und so bekam das Wort so nach und nach eine positive Bedeutung. War dann das, was man heute Jugendsprache nennt und sich später eingebürgert hat. Für die alten Leute damals war das ja noch immer eine Bezeichnung für Verrückte.

Aus dem Kölschen Dialekt kenne ich noch "der Doll" (das war negativ gemeint, das war eine Person, die leicht verrückt - eben "toll" - war). Das war ähnlich wie "der Jeck" (vgl. niederländisch "hij is gek"), wobei der Jeck eher mit dem Kölschen Fasteleer, also dem Karneval assoziiert wird.

Die positive Konnotation (toll = gut) hat sich im Hochdeutschen durchgesetzt, wann das genau war, weiß ich leider nicht (ob vor dem Krieg oder erst danach?). Solche Bedeutungswandel sind aber sehr häufig ("cool" = kühl, heute auch "prima, gut").

Heute habe ich gesagt "Es ist cool, dass es heute so warm ist." :)

Hallo

Auf englisch gibts das doch auch:

You re the (real) shit

You re sick

Man benutzt halt Kraftausdrücke um damit was Positives zu sagen. Verrückt, was?

Und so, lange genug gesagt, verändert sich die Bedeutung. Wann? Keine Ahnung.

zB das Wort Enttäuschung, ist etwas super positives. Wer will denn nicht ent-täuscht werden? Aber es wird für negative Zwecke gebraucht

Im Schweizerdeutschen gibt es ein Wort, das heisst, Hampfle

Eigentlich heisst es aber "Hand voll(e)"

Also ä Hampfle - ä Hand volle

So verändern sich Wörter und Sprachen

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich, der Mensch, ein Rätsel