Wann sollten Angestellte vor Arbeitsbeginn eintreffen?

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Es gibt zwei Ebenen: die formalrechtliche Ebene, und die real gelebte (bzw. erwartete) Art und Weise der Arbeitszeit.

Rechtlich: Betrittst Du das Werksgelände punktum mit formalem Beginn der Arbeitszeit, handelst Du rechtlich korrekt. Selbst wenn Du noch 10 Minuten unterwegs bist, bis Du wirklich an Deinem konkreten Arbeitsplatz bist, und dann nochmal 10 Minuten brauchst, bist Du wirklich arbeiten kannst.

Real: es wird fast überall schon erwartet, dass man näherungsweise zu Arbeitszeitbeginn auch real "arbeitsfähig" ist an seinem Arbeitsplatz.

In Großbetrieben ist es deswegen auch schon seit langen Jahren üblich, dass diese Vorlaufzeiten, die sich z. B. auf dem Werksgelände, durch Anlegen von Schutzkleidung o. ä. ergeben, irgendwie mitberücksichtigt werden. Wenn z. B. ein Autowerk einen Mitarbeiter am Fließband um 6:00h punktum braucht, dann werden Arbeitsverträge typischerweise so gestaltet, dass formaler Arbeitsbeginn z. B. um 05:45h ist, und die 15 Minuten Pufferzeit sind eben für die zeitlichen "Reibungsverluste" gedacht - werden aber bezahlt (meist voll, gelegentlich gibt's gestaffelte Entlohnung).

Dann gibt es noch den Sonderfall, wo jede Minute Verspätung sofort "Schichtausfall" bedeutet. Beispiel: Angestellter soll Fahrgäste auf einer ganz bestimmten Zugfahrt zählen oder befragen. Dann muss sichergestellt sein, dass der Zug auch erreicht wird. Hier wird der Arbeitgeber in den meisten Fällen aber nicht mehr als 5-10 Minuten bezahlten Vorlauf gewähren. Real muss dann ein Angestellter trotzdem noch etwas zusätzlichen Puffer einplanen, der faktisch unbezahlt bleibt.

auf die länge eines Kaffee früher

Das ist unwichtig. Schau in deinen Arbeitsvertrag: solange du die vorgesehenen täglichen Arbeitszeiten einhälst, kann dir keiner was. Selbst wenn du in der allerletzten Minute des Arbeitsbeginns auftauchst.

Damit ich nicht in zeitliche Bedrängnis gerate, mache ich es meist so, dass ich etwa 15 Minuten vor Arbeitsbeginn da bin. Manchmal auch nur 10 Minuten, das kommt drauf an, wie ich durch die Stadt komme. Bin leider Pendler mit mehr als einer Stunde Fahrzeit pro Einzelfahrt, da muss man ein wenig Zeit mit einplanen =/

Hallo!

Ich persönlich (m, 27, arbeite bei einem Zeitungsverlag) bin bestrebt, immer eine Viertelstunde vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn einzutreffen und bin auch bei Außenterminen meist mindestens zehn Minuten eher da, außer wenn mir der Verkehr einen Strich durch die Rechnung macht. Jedenfalls fahre ich immer sehr zeitig los, bzw. eher zu früh als zu spät, um mein selbst gesetztes Zeitlimit zu packen. 

Es hilft immer, nicht "kurz vor knapp" da zu sein -----> auch um etwaige Fragen bei Außenterminen, die in unserem "Business" eine Rolle spielen, im Vorfeld abzuklären oder sich bei den Leuten bekannt zu machen bzw. zu erklären, dass der Pressevertreter auch da ist. Hat sich einfach so bewährt & ich finde das praktisch :)

Kommt drauf an, ob Mantel ausziehen schon zur Anwesenheitszeit zählt.

In der Industrie ist punktum Antreten an der Maschine zur Arbeitsaufnahme verlangt.

Ähnliches kann sicherlich im Büro verlangt werden. Wenn du also noch einen Kaffee kochen willst, deine Kleidung an die Garderobe hängen willst und trotzdem pünktlich den ersten Anruf entgegennehmen möchtest, dann plane entsprechend.