Wann ist jemand ein verhasster und verbitterter Mensch - Lebensweisheit?

6 Antworten

Ein verhasster bzw. ein verbitterter Mensch zu sein

sind grundsätzlich schon mal 2 verschiedene Paar Schuhe.

Verhasst zu sein bedeutet,

bei anderen Menschen großen Widerwillen zu erregen - also, dass andere Menschen Dich als ausgesprochen unangenehm und in höchstem Maße als abstoßend empfinden.

Was Du hingegen meinst, ist, dass Du selbst voller Wut und Hass zu sein glaubst.

Ich nehme an, Du bist noch in der Pubertät? Das soll keineswegs abwertend gemeint sein, wäre aber eine Erklärung für Deine diesbezügliche Gefühlslage. Denn da passieren mehrere Dinge auf einmal:

  1. Dein Körper verändert sich rasant, teilweise stimmen zwischendurch die Proportionen nicht mehr (weil z.B. Arme und Beine oder auch Nase unterschiedlich schnell wachsen), so dass so Mancher wie ein Kalb oder Hundejunges durch die Gegend tappt - zumindest unbewusst kein schönes Gefühl, zumal sich Derjenige oft selbst nicht mehr erkennt (sozusagen), mit sich selbst nichts anzufangen weiß. Dies kann sich im Selbstzweifel und somit Zweifel an der Welt niederschlagen.
  2. Du unterliegst starken, ständig wechselnden Hormonschüben. So, wie Schwangere oder Frauen in den Wechseljahren - da können dann sowohl Phasen der überschwänglichen Heiterkeit als auch solche der übertriebenen Sentimentalität, Empfindlichkeit, ... Auftreten- nicjt selten sogar im scheinbar abrupten Wechsel. Entsprechend schwarz sieht man dann manchmal die Welt bzw. empfindet Wut auf sie (die Menschen, das Leben allgemein). Es entsteht latente Unzufriedenheit, nichts und Niemand kann es einem dann Recht machen.
  3. Du befindest Dich im normalen Abnabelungs- und Selbstfindungsprozess. Um sich abzunabeln, gehört es oft eben ganz normal dazu, sich zu distanzieren. Dies geht nicht selten nur, indem man alles Bisherige in Frage stellt und doof findet, vielleicht sogar verachtet - im Extremfall sogar hasst.

Weiß man das, kann man die derzeitige Gemütslage (die durchaus einige Jahre andauern kann) auch richtig einordnen und empfindet sie als etwas durchaus Normales, kann gelassener damit umgehen.

Wichtig ist nur, Dich da nicht rein zu steigern. Denn Frust oder Wut oder gar Hass ändert nichts außen:

Wer wütend ist, kann nicht denken - und dadurch auch nichts ändern.

Und vor allem:

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Letztlich schadest Du Deiner Lebensfreude, Deiner Gesundheit, Deinem Glück. Wut findet schließlich in allererster Linie in einem selbst statt.

Verbittert zu sein bedeutet,

gekränkt (berechtigt oder nicht) zu sein. Man fühlt sich von seinen Mitmenschen ungerecht behandelt und missverstanden, ist zutiefst verletzt und fühlt sich gleichzeitig hilflos, etwas dagegen zu unternehmen.

Aus dieser Hilflosigkeit heraus reagieren verbitterte Menschen unterschiedlich -z.B. mit:

  • Wut, Groll
  • Feindseligkeit
  • Rachegefühlen
  • Aggression

oder auch

  • Depression
  • Weinkrämpfen.

Bedenke aber: Ein verbitterter Mensch ist Gefangener im eigenen Käfig.

Letztlich jedoch ist Verbitterung eine Folge von verletztem Selbstwertgefühl und damit verbundenem geringen Selbstvertrauen. Heißt im Umkehrschluss:

Je mehr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen ein Mensch entwickelt, desto weniger empfindet er die "Angriffe" Anderer als persönliche Kränkung, so dass die eigene Hilflosigkeit und damit auch die Verbitterung abnimmt.

Um an diesen Punkt zu kommen, muss man bereit sein, zu verzeihen. Einem selbst zuliebe. Man muss die Anderen ja nicht heiraten 😉.

Und, sieh' es auch mal so:

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Diese Herangehensweise kann schon mal helfen, die Dinge gelassener zu sehen.

😉

Du kannst das übrigens hier auf gutefrage sehr gut üben. So Mancher Kommentar scheint Dich zu provozieren und beleidigen zu wollen.

Die Frage ist aber, wie nah Du das an Dich heranlässt. Trete in einem solchen Fall einfach mal innerlich zurück. Damit erzielst Du mehrere Effekte:

  1. Du lässt die Worte emotional nicht an Dich heran.
  2. Aus der Distanz wirkt das Gegenüber / dessen Worte deutlich kleiner.
  3. Du hast den besseren Draufblick und kannst cooler und gelassener reagieren (falls Du es überhaupt für nötig hältst, zu reagieren)

Wenn ein Anderer beleidigend wird, dann meist, weil

  • er ein Problem mit sich selbst (und nicht mit Dir) hat und
  • ihm die Sachargumente fehlen, so dass er sich runter auf die persönliche Ebene begibt, um seine Defizite zu überspielen

Diese Erkenntnis verhilft Dir schon mal zu weit mehr Souveränität und somit zu

--> weniger Frust --> weniger Wut --> weniger Hilflosigkeit --> weniger Verbitterung.

Alles Gute. Das Leben ist (überwiegend) schön 😉😀.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Liebe, Liebe und Beziehung, Psychologie)  - (Liebe, Liebe und Beziehung, Psychologie)

Patrioten haben keinen Hass auf andere. Zu deiner eigentlichen Frage: Nein, das ist nicht schlimm. Du bist ein Misanthrop, wie ich, der Menschen hasst. Das ist sogar eine sehr gesunde Ansicht.

Lg

Bisschen verworren wenn du mich fragst aber ok.
Ums kurz zu machen: Verbittert und voller Hass ist man vermutlich am Ehesten dann, wenn man sich selbst nicht leiden kann. Wer sich selbst akzeptiert - so nehmen kann wie er ist mit allen seinen Macken und Problemen, der ist üblicherweise auf milde allen Anderen gegenüber UND sich selbst. Seine Wut verschwindet und sein Hass wird auf einen sehr kurzen Zeitraum beschränkt bis ihm wieder einfällt was eigentlich wirklich wichtig ist.

 

Verhasst ist jemand, den sein Gegenüber ("die Welt") nicht leiden mag.

Verbittert ist jemand, der die Welt nicht mehr leiden mag.

Ich verstehe ganz gut, was du meinst. Nur was willst du machen? Die Menschen sind nun einmal so. Heutzutage mehr als früher. Wenn du nicht auswandern willst und kannst, musst du es ertragen. Nicht überall ist es so und auch im Kleinen gibt es Inseln. Schaffe dir eine angenehme Umgebung und sehe auch das Gute. Es passiert leicht, das man durch dauernde Grisgrämikeit eine Brille bekommt, die nur noch das Schlechte herausfiltert.

Adalbertt 
Fragesteller
 25.10.2019, 06:57

danke dir aber ich glaube früher war es bisschen schlimmer.

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