Wann darf man sich Buddhist nennen?

3 Antworten

Du darfst dich natürlich jederzeit nennen wie es dir beliebt - auch "Buddhist".

Ebenso klar ist auch, daß dir das nicht alle so einfach zugestehen werden.

Du bist es aber trotzdem, wenn du Buddhas Lehren zu einem gewissen Grad verstanden und akzeptiert hast und dich bemühst, ab sofort danach zu leben.

Gewisse "Rituale" gibt es nur bei Eintritt in den Mönchs-/Nonnen-Orden.

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und sehe das so:

Zeremonie

Wenn man eine zeremonielle Zufluchtnahme genommen hat, ist das schon ein starkes Zeichen dafür, dass man engagiert ist und kein "Lifestyle-Buddhist".

Bei uns schult man sich zunächst mindestens zwei Jahre unter einem Lehrer und näht sein Rakusu (eine Art Latz, der das Gewand Buddhas symbolisiert).

Dann gelobt man die Einhaltung der fünf Grundgelübde und der Bodhisattva-Gelübde. Nun erhält man das Rakusu, seinen Dharma-Namen und die "Blutlinie" der Übertragung.

Grundlage

Grundlage bleibt immer das Bekenntnis und die Zufluchtnahme zum Erwachten (Buddha), seiner Lehre (Dharma) und seiner Gemeinschaft (Sangha).

Man gelobt also, zumindest die fünf Grundgelübde einzuhalten, die Lehre des Buddha auch in der Praxis zu verwirklichen und die Gemeinschaft zu Gleichgesinnten zu suchen. Man benötigt also grundsätzlich keine Zeremonie

Mitlerweile gibt es aber sogar Online-Sanghas, so dass nahezu niemand gezwungen ist, gänzlich alleine zu praktizieren und nicht zumindest per Zoom teilzunehmen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Wenn Du wirklich den Weg beschritten hast.