Gibt es im Buddhismus Dämonen! Oder wie ist das Bild von Dämonen im Buddhismus?

5 Antworten

Ich kann Dir das nur für den Nichiren-Buddhismus beantworten:

Dämonen haben viele und große Bedeutung, und kommen im Lotos-Sutra häufig vor. Sie werden aber nur symbolisch, als "negative Kräfte" - letztlich Ausfluss Deiner eigenen "fundamentalen Dunkelheit" gesehen.

Insofern kann Dich dein Glauben und die buddhistische Praxis vor denen beschützen - Aus obigem ergibt sich ja auch, dass Du Dich da nicht von etwas schützen musst, sollst oder willst, was außerhalb von Dir liegt, sondern Du schützt Dich vor Dir selbst.

Tatsächlich gibt es buddhistische Texte, die von Wesen sprechen, welche im Sanskrit Asuras genannt werden. Asura wird auf Deutsch entweder mit wütender Gott, Titan oder Dämon übersetzt. Asuras sind mächtige Wesen, deren Macht & Zufriedenheit aber nicht an die der Götter herankommt. Deshalb führen sie ein Leben in Wut & in Eifersucht. Aber ob die Übersetzung Dämon angebracht ist, ist fraglich. Auch weil die meisten Übersetzungen schon 100 Jahre auf dem Buckel haben & weil auch hier zu Lande nicht einheitlich definiert ist, was man unter einem Dämon versteht.

Es gibt im Buddhismus auch sogenannte Höllenwesen. Diese leben auf einer Daseinsfrequenz die Naraka heißt. Naraka wird mit Hölle übersetzt, da das Leben dort sehr Qualvoll ist. Anders wie nach abrahamitischen Vorstellung ist das aber kein Ort der Strafe. Er ist das was er ist, weil er es einfach ist. Deshalb ist auch hier das Wort Hölle schwierig für eine Übersetzung. Und noch diskutabler ist es, die Bewohner von Naraka Dämonen zu nennen.

Also ob es Dämonen gibt, ist abhängig von deiner Definition eines "Dämons".

Woher ich das weiß:Hobby – aktiv praktizierender Buddhist & belesen
Von Experte Buddhismus bestätigt

Im Weltbild der Buddhisten gibt es natürlich auch Wesen, die wir hier als "Dämonen" bezeichnen würden/könnten.

Im ursprünglichen Buddhismus spielen sie keine herausragende Rolle, während in zeitlich/räumlich späteren Entwicklungen/Vermischungen die Bedeutung durchaus anders gesehen werden kann (siehe z. B. das tibetische Staatsorakel).

In Thailand und Sri Lanka bestehen noch heute sogenannte "Höllentempel".

  • Wer beschützt einen vor Dämonen wenn man Buddhist ist?

Nicht nötig, jeder bleibt in seinem Daseinsbereich und kümmert sich (meistens jedenfalls) um seine eigenen Angelegenheiten.

Adeodata  19.07.2022, 12:17

Ein- Gott- Religionen wie Christentum und Islam verlieren ihre Rechtfertigung ohne "Androhung des Bösen, der Strafen"; bedeutet, ohne dies wären Gott und Allah tatsächlich überflüssig.

Im Buddhismus geht es um Streben nach Wissen, Dich, Dich in Deinem Umfeld und der Natur in.höchstmögliche Harmonie (Einklang) bis zur "Erleuchtung"zu bringen. Natürlich bleibt da alles andere Böse und Bedrohliche nicht beachtet.

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Ja, aber die meisten modernen Buddhisten verstehen unter Dämonen Aspekte der eigenen Negativität des Menschen.

Somit kann man sich natürlich auch nur selbst von diesen befreien - Sei es durch Meditation, sei es durch positive Gedanken, sei es durch gute Taten.

Dämonen als Geistpersonen nicht. Es wird ein positives und ein negatives System gelehrt.

mendrup  23.03.2022, 03:55

Das ist interessant. Was meinst Du mit positiv und negativ?

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