Wässrige Flüssigkeit im Ei?
Ich habe mir gerade ein Omelett gemacht, aus einem Ei kam eine durchsichtige Flüssigkeit, die heller als Eiweiß war und von der Konsistenz so dünnflüssig wie Wasser.
Weiß jemand, was das ist und ob man das Ei trotzdem verwenden kann?
2 Antworten
Bei aufgeschlagenen frischen Eiern ist das Eiklar galertartig fest am Dotter und der Dotter selbst hoch gewölbt. Bei der Lagerung verändern sich die Verhältnisse und insbesondere bei höheren Umgebungstemperaturen wird das Eiklar zunehmend flüssiger und der Dotter flacher. Wenn es sehr heiß ist, wie während der letzten Tage, geschieht das innerhalb weniger Tage und das Eiklar wird flüssig wie Wasser. Im Kühlschrank dauert das Wochen.
In der Lebensmittelwirtschaft wird über die Messung der Höhe des Eiklars in Verbindung mit dem Eigewicht ein "Frischeindex" bestimmt (Haugh-Units).
Also, ein Ei mit sehr flüssigem Eiklar ist entweder ein sehr altes Ei oder eines, welches zwar frisch ist, aber zu warm gelagert wurde. Im Sommer ist vermutlich die hohe Lagertemperatur die Ursache, denn viele Packstellen und auch der Einzelhandel verfügen nicht über ausreichende Kühlkapazitäten. Eier gehören durchgängig in die Kühlung. Der nachfolgend zitierte Wiki-Beitrag ist ein wenig holprig, vermutlich durch die Übersetzung aus dem Englischen.
Ja, das kann ich bestätigen, denn das Eiklar ist nicht so homogen, wie es aussieht. Es besteht aus 3 Schichten mit unterschiedlicher Viskosität, da diese Schichten unterschiedliche Konzentrationen an Ovomucin aufweisen. Das sieht dann beim "alten/warmgelagerten" Eiklar so aus, dass ein Teil um den Dotter herum noch ein wenig gelartig kompakt ist (aber mit geringerer Höhe als beim frischen Ei) und ein anderer Teil wie Wasser auseinander fließt.
Kann man ein solches Ei noch essen, oder sollte man es besser entsorgen?
Ein Ei mit einem Wärmeschaden ist für den Verzehr uneingeschränkt tauglich. In der Eiprodukteindustrie allerdings können die Eier nur schlecht in Eiweiß und Eigelb getrennt werden, weil dann meist auch die Dottermembran labil ist und reißt. Dann gibt es Vollei. Aber ansonsten gibt es damit kein Problem.
Noch ein Tipp vielleicht: Die Eier sollten nach dem Legen schnellstmöglich in die Kühlung. Je kühler, je besser. Die optimale sensorische Qualität haben nicht etwa die legefrischen Eier, sondern diejenigen, die etwa 10 Tage kühl gelagert wurden. Bei "warmen" Eiern geht es entsprechend schneller (3 - 4 Tage).
es hat sich dabei um ein "altes" überlagertes Ei gehandelt. Solange die Flüssigkeit keinen unangenehmen Geruch hatte, kann man es schon noch essen.
Frische Eier haben ein gallertartiges Eiweiß, das nicht zerfließt.
Das Ei war jedenfalls nicht alt. Im Gegenteil, da es von unseren eigenen Hühnern stammt, war es höchstens 2-3 Tage alt. Aber es stimmt, dass es warm gelagert wurde, in den letzten tagen hatte es in der Küche ca. 27 Grad. Übrigens war nicht das ganze Eiklar flüssig, ein Teil (vll die Hälfte) hatte noch die typische Konsistenz.