Vortrag über van Gogh, welche Unterthemen?
Ich muss einen Vortrag über van Gogh erarbeiteten. Was denkt ihr, welche Unterthemen wären relevant, um den Vortrag möglichst spannend zu gestalten? Möchte keinen Vortrag machen, der einfach nur langweilig und nutzlose Informationen beinhaltet. Wie kann ich Leute dafür begeistern? Sein Leben ist ja schon sehr interessant, aber denke nicht, dass sich viele für seine detaillierte Lebensgeschichte interessieren. Vielleicht einfach eine grobe Fassung davon? Wäre dankbar für eure Hilfe. Ihr könnt ja einfach mal Dinge aufzählen, die euch vielleicht selber interessieren würden, so kann ich das Ganze mal einschätzen.
2 Antworten
Bei Malern interessiert mich, was ihre Bilder speziell macht und was die Maler zu den Bildern dachten. Ich würde daher verschiedene Bilder zeigen, die Mitschüler fragen, was sie dazu denken und dann Zitate des Künstlers dazu vorlesen. Ja, wenn der Vortrag vor einer Klasse ist und nicht vor 100 Leuten, würde ich ihn interaktiv machen und nicht einfach nur selbst reden.
Beispiele:
Zeig van Goghs Bild vom Kornfeld. Wie ist die Stimmung?
Dies ist Van Goghs letztes Gemälde. Nachdem er es fertig hatte, hat er sich auf dem Kornfeld mit einer Pistole in den Bauch geschossen. Zwei Tage später starb er an der Verletzung. Er malte mehrere Kornfeldbilder und schrieb daüber:
"Es sind endlos weite Kornfelder unter trüben Himmeln, und ich habe mich nicht gescheut, Traurigkeit und äußerste Einsamkeit auszudrücken...Ich glaube fast, diese Bilder werden Euch sagen, was ich in Worten nicht sagen kann, nämlich was ich Gesundes und Kraftgebendes im Landleben erblicke."
Speziell an van Gogh ist, dass er nicht versuchte, die Natur und die Menschen so zu malen wie sie nüchtern betrachtet sind, sondern seine Empfindungen und Emotionen festzuhalten.
Wie wirkt z. B. das:
So sieht ein Himmel nicht aus! Aber van Gogh wollte gar nicht eine Fotografie des Himmels malen. Zitat:
"Sage ihm [Serret], daß in meinen Augen die wahren Maler die sind, welche die Dinge nicht so malen, wie sie sind, trocken analysierend, sondern so, wie sie sie fühlen. Sage ihm, daß mein größtes Verlangen ist, solche Unrichtigkeiten, solche Abwandlungen machen zu lernen."
van Gogh sagt nicht: "Der Himmel ist blau, also male ich da eine blaue Fläche." Er macht aus dem Himmel ein Muster. Der Berg und die Stadt und die Bäume sind auch Muster, aber andere. Diese Muster hat van Gogh geplant und häufig mit Feder ausprobiert. Z. B. so:
Diese Muster helfen unter anderem, das Licht darzustellen. Denn das Licht ist ein Grundproblem der Malerei: Während der Himmel in Wirklichkeit hell ist und von sich aus leuchtet, kannst du mit Farben ein Bild immer nur dunkler machen als weiss. Wie bringt man ein Bild zum Leuchten? - Eine Möglichkeit wäre der Pointilismus, eine andere sind eben solche Muster, geeignet angeordnet, und eine dritte sind Komplementärfarben, die nebeneinander leuchtender erscheinen. Mit Farben sieht der Kanal dann so aus:
Baumstämme und Baumwurzeln beginnen zu leben:
Van Gogh schrieb dazu (1889) seinem Bruder:
„Ich sehe in der ganzen Natur, z.B. in den Bäumen Ausdruck, sogar Seele. (...) Ich habe versucht, in die Landschaft dieselbe Empfindung zu legen wie in die menschliche Figur; das gleichsam krampfhafte und leidenschaftliche Sicheinwurzeln in die Erde und ein dabei doch halb Losgelöstsein durch die Stürme. Ich wollte etwas vom Kampfe des Lebens darin ausdrücken.“
Wie wirkt dieses Bild:
Van Gogh malte es während seines Aufenthaltes in der Nervenheilanstalt Saint Rémy ('im Irrenhaus'). Über die Bäume, die er aus seinem Fenster sah, schrieb er seinem Bruder (ich habe das Zitat nicht mehr gefunden, daher aus meiner Erinnerung):
"Sie sind wie Schlangen, die mich erwürgen wollen."
Vielleicht findest du hier noch weitere Beispiele: https://epub.ub.uni-muenchen.de/11790/1/Barbara_Kontae.pdf
Wow, da scheint sich jemand wirklich für Kunst zu interessieren. Danke!:)
Mich als Zuhörer würde am meisten interessieren, wie sich seine Krankheiten in den Bildern widerspiegeln.
Einen Überblick insgesamt findest Du bei Wiki und anderen Webseiten. Filme gibt es wohl auch.
Ps: wer sich für Kunst nicht interessiert, wird nur dann Interesse an deinem Vortrag haben, wenn Du laut und leise im Wechsel redest und zwischendurch einen Scherz einfließen lässt und/oder eindrucksvolle Bilder zeigst.