In der Schweiz gibt es in manchen Gemeinden ein anderes System: Die Besten gehen ins Gymi. Alle anderen sind in einer Klasse. In zwei Fächern gibt es die Niveaus I oder II. Die Schüler sind aber auch da alle in der gleichen Klasse.
Ich habe lange so unterrichtet. Die Befürworter können nur einen Vorteil nennen: "Die Schüler haben ein realistischeres Selbstbild." - Das stimmt. Die Schwächeren sehen nämlich in jeder Stunde in aller Deutlichkeit, dass sie die Dümmsten sind. Die Klügeren, orientieren sich an den Schwächeren. Weshalb sollen sie sich anstrengen, wenn sie ja sowieso zu den Besten gehören? Die Schwächeren stören den Unterricht, weil sie überfordert sind und weil die anderen nicht merken sollen, dass sie es auch dann nicht schaffen, wenn sie sich anstrengen. Die Klügeren stören den Unterricht, um nicht als Streber gemobbt zu werden. Der Lehrer bereitet für jede Stunde dreimal so viel vor, weil er ja jedem Niveau gerecht werden muss.
Deshalb meine Antwort auf deine Frage: Ja. Eindeutig ja! Die Schüler nach Niveaus zu trennen ist ganz ganz wichtig. Wenn ich jedem Schüler gerecht werden will, muss ich zuerst einmal die beisammen haben, die die gleichen Bedürfnisse haben.
Wenn dies gewährleistet ist, muss die Schule aber Gelegenheiten schaffen, in denen die Schüler aller Niveaus zusammen sind. Das können Erlebniswochen, Sporttage, Ausflüge, Feste und vieles mehr sein. Und immer soll darauf geachtet werden, dass die Klassen sich durchmischen: Also nicht die Sek spielt gegen die Real Fussball, sondern die Mannschaften sind klassendurchmischt.