Vor- und Nachteile, mit 2 Kulturen aufzuwachsen?

6 Antworten

Vorteil:
Man hat mehr Weitblick über mehrere Kulturen hinweg, und man wird nicht so leicht zu einem Nationalisten mit Scheuklappen.
Man tut sich angenblich leichter mit weiteren Fremdsprachen. Ich persönlich kann das aber nicht bestätigen (aufgewachsen mit bairisch als Muttersprache, und obwohl ich bereits in KiGa und Grundschule ausreichend mit dem Schriftdeutschen als 1. "Fremdsprache" gepiesackt worden war, tat ich mir weder mit Latein, noch Englisch und auch Griechisch anfangs nicht besonders leicht, auch wenns letztendlich fürs Abi gereicht hat.
Mittlerweile bediene ich mich (entgegen den Trend in DE) soweit möglich nur noch meiner nordmittelbairischen Muttersprache, weil sie die lebendigste, klangvollste und emotionalste von denen ist, die ich kenne.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – und vor allem Lebenserfahrung

Zweisprachig aufzuwachsen ist eindeutig ein Vorteil. Und hat mit unterschiedlichen Kulturen nicht viel zu tun. Das ist ein separates Thema.

Wichtig dabei nur dass beide Sprachen gleichberechtigt gesprochen werden.

Eine Freundin meines Sohnes ist so aufgewachsen. Diese Frau ist in der Lage während eines Satzes von der einen in die andere Sprache zu wechseln. Deutsch völlig akzentfrei trotz Migrationshintergrund. Beide Eltern sprechen ausgezeichnet, neben ihrer Muttersprache, Deutsch, wenn auch mit Akzent.

Das ist für die junge Frau ein echter Vorteil weil sie beide Sprachen perfekt in Wort und Schrift beherrscht.

Salue

Ich habe als Schweizer einen welschen Anteil von Verwandten. Die Kinder haben zweifellos von der Zweisprachigkeit (Dialekt, Hochdeutsch, Französisch und in der Schule Englisch oder Italienisch dazu) profitiert.

Bei ausländischer Herkunft ist es ein Generationenproblem. Die Zuzüger bleiben ihrer eigenen Kultur treu und hoffen, dass ihre Kinder dies nachleben. Die Kinder sind aber in der neuen Kultur erwachsen geworden. Die Kultur der Eltern wird geschätzt, aber selten noch voll gelebt. Diese Leute sind integriert.

Die dritte Generation hat es leichter. Für sie ist die Heimat der Ahnen bestenfalls ein Ferienland, dessen Sprache man noch etwas versteht. Es sind "Hiesige", selbst wenn sie eine schwarze Hautfarbe oder andere Herkunftsmerkmale haben.

Tellensohn 

 

Wieso muss man denn einer Kultur gerecht werden? Kannst Du nicht einfach Du selbst bleiben?

Ich bin selbst zweisprachig aufgewachsen und hatte da nie Identifikationsprobleme.

Ich nehme mir das Recht heraus, das beste aus beiden Welten anzunehmen und dabei nur ich selbst zu sein.

Leylax16x16 
Fragesteller
 19.11.2019, 15:57

Ich bin auch mit 2 Sprachen aufgewachsen und finde das voll schlimm.. ich kann natürlich beide Sprachen auch gleich gut aber meinchmal vergesse ich paar Wörter und kann deswegen eigentlich nie so frei reden wie ich es gerne machen würde..

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Dann gehört man an keine von beiden.