Viel No-Name Kleidung oder wenig Marken Kleidung?

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Hallo!

Ganz ehrlich ------> lieber wenige und dafür wirklich super gute Teile als nur Ramsch im Schrank^^ das ist mein Credo (bin m, 28) schon lang und ich gebe auf diese Weise auch nicht mehr Geld für Kleidung aus als etwa Bekannte, die alle 2 Wochen bei H&M usw. shoppen gehen und deren Klamotten dauernd kaputtgehen :)

Allerdings muss man das auch von der anderen Seite her sehen: Nicht jeder möchte formal zeitlose Kleidung, die er qualitativ gesehen ewig tragen kann. Manchen ist es lieber, wenn sie Klamotten tragen, die mit jeder Mode gehen & da kann's auch mal was sein, das nicht so lang hebt.. ich sage immer, jedem Tierchen sein Plesierchen :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
DancingWitch  25.07.2018, 22:11

Super Antwort! Ich persönlich hab ja lieber Kleidung die lange hält, weil ich mit Kleidungsstücken auch häufig Erinnerungen verbinde und daran denke, wenn ich die Sachen anziehe.

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Das ist mir egal. Selbst wenn die Qualität geringfügig besser ist zahlt man das meiste nur für den Namen. In den Punkten Fairnis, Nachhaltigkeit und Arbeitsbedinungen schneidet Biligkleidung sogar besser ab als Luxusmarken. Die schlimmsten Arbeitsbeddingungen findet man bei Marken wie Hogo, Boss, Dior , Luis Vuitton oder Prada. Die legen überhaupt keinen Wert auf Fairnis und Nachhaltigkeit. Und Die Hersteller und auch die Geschäfte verdienen selbst dann noch gut an den Artikeln wenn es 80 oder 90 % Rabatt gibt. Da sieht man schon was die in der Herstellung kosten müssen

Warum Prada schlimmer als Primark ist - Noizz 20 Minuten - Dior schneidet schlechter ab als Primark - News Harte Vorwürfe gegen Hugo Boss - Tagesspiegel

Es kommt mir nicht auf den Namen, sondern auf die Verarbeitung an. So kann man bei No-Name drchaus bessere Qualität finden, als bei Designern (z.B. bei CK habe ich die Erfahrung gemacht, daß die verwendete Baumwolle ... qualitativ m.E. höchstens Mittelklasse ist).

Qualitätsmerkmale sind für mich

  • eine saubere Ausführung der Schnitte, also daß z.B. der linke und rechte Arm gleich lang und gleich weit geschnitten sind (bei Erwähnung von H&M mußte m.E. dieses Kriterium eingeführt werden),
  • die Nahtzugaben möglichst verdeckt sind,
  • die Nahtversäuberung manuell erfolgte (ansonsten lösen sich die Nähte oft schnell selber auf) und
  • die Stoffe hinsichtlich Zwirnung und Verarbeitung mindestens einem Minimalstandard entsprechen.

Markenartikel, welche einen deutlichen Markenaufdruck aufweisen, finde ich einfach nur peinlich. Ich trage Kleidung, weil sie mir von Stil, Material und Verarbeitung her gefallen, nicht weil sie von einem bestimmten Designer sind. Man sollte beachten, daß z.B. bei Haute Couture (im engen Sinn, also gemäß der Chambre Syndicale de la Haute Couture, i.e. individuelle Maßanfertigungen der als Vollmitglieder oder Gäste anerkannten Modehäuser) gerade kein Label sichtbar ist.

Letztlich aber entscheidet nicht die Kleidung darüber, wie es wirkt, sondern der Träger und die Selbstverständlichkeit, mit der er seine Kleidung trägt. Wer sich nur als Werbeobjekt von Marken wohl fühlt, dem sei es gegönnt.

Nordseefan  24.07.2018, 20:14

Das mit dem großen Markenaufdruck stimmt. Ich lauf doch nicht als Werbeplakat für ein Modelabel durch die gegend.

ein kleiner Aufdruck wie zum Beispiel das Koko von la Coste, der Polospieler von Polo Ralph Laureen usw sind für mich schon ok-

Wobei ich die echt nur im Angebot kaufe, ich bin ja nicht verrückt und geb für ein Shirt 80 Euro aus-

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PolluxHH  24.07.2018, 20:22
@Nordseefan

Eine kleine Anekdote von früher: ich konnte mich königlich über einen Typen amüsieren, der bei einem Lagerfeld-Sakko sich die Mühe gab, es so auf links zu falten und über eine Stuhllehne zu legen, daß das Logo nicht auf dem Kopf stand. Alleine um das in der Perfektion hinzubekommen, mußte er es über Stunden zuhause geübt haben!

Gegen solche kleinen Logos habe ich nichts, sofern man nicht einen Haltungsschaden riskiert, weil man die linke Brusthälfte etwas nach vorne schiebt, um das Logo möglichst deutlich zu präsentieren, ich habe nur etwas gegen Leute, die z.B. krampfhaft ihren Armani-Mantel so tragen, daß jeder das Metallschild mit der Nummer sehen kann (etwas preiswerteres Analogon: den Mantel so umgeklappt halten, daß das markante Burberry-Futter erkennbar wird).

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Nordseefan  24.07.2018, 20:24
@PolluxHH

Stimmt, solche leute die sich über marken profilieren müssen tun mir echt leid.

Wir haben in der Schule mal nen Test gemacht, weil es oft Mobbing wegen Marke oder no Name gab: Die die sich am meisten brüsteten konnten Marke nicht von No name unterscheiden (logos waren NICHT sichtbar)

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PolluxHH  24.07.2018, 20:57
@Nordseefan

Es ist kein Wunder, denn es sind unterschiedliche Funktionen der Kleidung und unterschiedliche soziale Gruppe. das "Großbürgertum" ist eher auf qualitative Merkmale und Feinheiten orientiert wie Qualität des Stoffs, Schnittführung, Detailverarbeitung. Die Vermittlung dieser Inhalte aber erfordert eine Tradition in der Familie. "Labelorientierung" hingegen ist etwas, was genau dieses Verhalten imitieren soll, ohne die entsprechenden Kenntnisse zu besitzen.

In Hamburg wird dies gerne als Neureichenverhalten bezeichnet, was als Synonym für den neurotischen Aspekt in diesem Verhalten betrachtet werden kann. Es geht nicht darum, sich gut zu kleiden, sondern zu zeigen, daß man teure(re) Kleidung tragen kann, daß man "es geschafft hat". Damit aber ist auch erklärt, warum es dann zum Mobbing kommt, denn es gehört zum kompensatorischen Verhaltensmuster, diejenigen zu deklassieren, die sich nicht entsprechend verhalten / kleiden. Dabei kann es auch passieren, daß man über einen "Billigfummel" lästert, weil ohne Label, welcher aber um Klassen hochwertiger ist als das, was man selber trägt, da Maßanfertigung und Einzelstück (die Dame mit der Maßanfertigung hat es mit Humor genommen und der anderen Dame ein Kompliment gemacht, aber sie in dem Glauben gelassen, daß es ein No-Name von der Stange sei). Was übrigens auch auffällig ist ist die subjektive Beschränkung der "Hochwertigkeitseintufung". Teils werden selbst die wirklich hochwertigen Louis Vuitton-Linien nicht erkannt, weil man nur die Billig-Linie mit dem Allover-Druck kennt.

Ein solches Verhalten stößt dabei einem Hamburger besonders auf, was verständlich wird, wenn man bedenkt, daß es in Hamburg üblich war, die Repräsentanzfassade eines Hauses gerade in Richtung des rückwärtigen Gartens und nicht zur Straße zu bauen.

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DancingWitch  25.07.2018, 22:15
@PolluxHH

Ich trag diese Aufdrucke, wenn ich etwas teurere Klamotten anhab meist verdeckt, weil es mir meist ein bisschen peinlich ist.

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tanztrainer1  04.08.2018, 16:59
@DancingWitch

Dann kauf ich solche Sachen erst gar nicht!

Dazu eine Anekdote: Meine Mutter hat teilweise sehr auf teure Marken geachtet, sie aber Second Hand gekauft, hat aber schon damit angegeben.

Eines dieser Stücke hatte eine kleinere spezielle Macke. Dann war sie mal groß eingeladen. Und eine andere erkannte dann, dass meine Mutter ihr abgelegtes Kleid trug und hat dann entsprechend gelästert.

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DancingWitch  14.08.2018, 00:45
@tanztrainer1

Ich kauf Kleidung ja nicht nach Marke oder nicht-Marke, sondern einfach das was mir gefällt.

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ich habe eher mehr no name klamotten, weil man da einfach mehr davon haben kann. ich denke aber es ist gut, wenn man in zeitlose basic teile etwas mehr investiert, da man diese dann (hoffentlich) lange tragen kann. wenn jetzt jemand mit dem argument kommt, dass markenklamotten ja unter viel besseren bedingungen hergestellt werden, da sie ja mehr kosten, muss ich die leider enttäuschen, da es meistens so ist, dass markenklamotten und no name klamotten unter den selben bedingungen hergestellt werden und du bei markenklamotten nur für den namen oder die marke zahlst

ich hoffe ich konnte dir eine einigermaßen sinnvolle antwort auf deine frage geben :)

Ich kauf Kleidung die lange hält und eine gute Qualität hat, jedoch ist das bei H&M nicht so. Das heißt aber nicht das No-Name Kleidung von schlechter Qualität ist.

Markenkleidung allgemein ist mir nicht wichtig, wenn aber eine bestimmte Marke eine sehr gute Qualität hat, dann kauf ich schon eher diese.

Meine Meinung stimmt mit weder der Antwortmöglichkeiten überein, tendiere doch eher zu Markenkleidung als No-Name.