Verzeiht mein Welpe mir meine Überforderung?
Hallo zusammen!
Ich bin eine der vielen überforderten Welpenbesitzerinnen auf diesem Planeten...Im großen und ganzen bin ich zufrieden mit meiner kleinen 13Wochen alten Schäferhund-Ridgeback-Dame. Aber ich bin ganz alleine und habe das alles definitiv unterschätzt. Sie ist zwar nicht mein erster Hund, aber der erste, mit dem ich ganz alleine bin. In der Hundeschule war ich schon. Dort wurde mir die Impulskontrolle und Frustrationstoleranz als Baustelle genannt. Nun wie ich merke, habe ich dieselbe Baustelle bei mir entdeckt...
Wenn sie nämlich durchdreht, nicht aufhört ein und dieselbe Sache immer und immer wieder zu tun oder mich wiederholt in Waden und Arme beisst, dazu noch bellt dann kann ich mich nicht kontrollieren und schreie "Aus" oder "Nein". Verbeisst sie sich dann ständig, schubse ich sie auch zurück, um danach den Raum zu verlassen. Ich hasse mich dafür. Sehr. So sehr, dass ich heulen muss. Aber es tut verdammt weh, wenn sie beisst! Dabei ist sie jetzt schon mein Leben. Ich habe nur sie. Keinen Menschen. Nur sie. Deshalb holte ich sie mir auch, weil ich nicht mehr so alleine sein wollte. Sie ist schlau und lieb. Sie hört schon recht gut auf den Rückruf, macht Sitz und Platz. Und wenn ich mit ihr in Ruhe "Aus" und "Nein" übe, klappt das auch alles prima.
Heute war dann das i-Tüpfelchen: Wir hatten einen super Tag! Waren im Park zum Rückruf üben und sie hatte auch zwischendurch ihre 2-3 Stunden geschlafen. Alles entspannt. Doch dann als nach der dritten Runde Gassi und Denksport danach, wieder ihre Schlafenszeit war, wurde sie zu früh wach, weil ich putzte... Sie drehte also verständlicherweise am Rad. Ich wollte sie beruhigen. Zog alle Register. Nichts half. Sie fing an zu bellen und hörte nicht auf. Sie fing dann an zu beissen und hörte nicht auf. Ich schrie also "Aus", schubste sie weg und sperrte dieses mal sie einige Sekunden aus dem Zimmer aus. Nichts half. Erst als ich ihr die Leine anlegte...ich ging also mit ihr raus. Sie zog ziemlich, was sie eigentlich nicht so macht. Sie machte sofort groß. Da war es mir klar. Sie musste die ganze Zeit und deshalb bellte sie und biss mir in die Waden und ich hab sie auch noch deshalb angeschimpft und ausgesperrt, weil ich es nicht gecheckt habe, da wir erst kurz vorher draussen waren! Ich hasse mich dafür und fühle mich so schlecht. So verdammt schlecht. Immer wieder nach diesen "5 Minuten" fühle ich mich so mies, wie ein Stück Sch****. Verzeiht sie mir das oder schädige ich sie dauerhaft? Ich fühle mich so schlecht einfach. Kann mich bitte jemand trösten oder mir einen hilfreichen Ratschlag geben?
6 Antworten
Finds interessant wie die Antworten bis jetzt ausgefallen sind..
So viel kann ich dazu sagen: all deine Gedanken und Gefühle der Überforderung sind völlig normal. Wäre ich die Antworten nicht überflogen, hätte ich behauptet, dass j e d e r an diesem Punkt war, der einen Welpen hatte! (Ich behaupte es nach wie vor! ;-))
Selbst das dominateste, charakterstärkste Herrli/Frauli stößt irgendwann an seine Grenzen!
Gefühlt machst du sehr viel mit deinem Mäderl.. vielleicht auch zu viel? Sie ist ja noch sehr jung. Schwer zu bewerten. Vergiss bitte nicht ihr Ruhe beizubringen und die auch konsequent durchzuziehen. Wenn du den Schlafplatz abdunkeln kannst wäre das perfekt. Das ist nicht nur unheimlich gut und wichtig für sie, sondern auch für dich!
Beißen geht gar nicht, das weißt eh selbst. Zeig ihr ruhig wo die Grenzen sind und übe dich in Konsequenz, Hunde merken das sooo schnell wenn man da schwächelt. Ist ein toller Effekt, gerade dann, wenn man so selbstreflektiert ist, dass man auch vom und durch den Hund lernen kann, in deinem Fall halt Autorität, Konsequenz und Durchhaltevermögen. Den Hund nicht zu sehr vermenschlichen hilft auch, wenns um solche Verhaltensauffälligkeiten geht. Habe das bei den Geschwisterln von unserem 9 Monate alten Bub beobachtet: die die auf die Couch oder ins Bett dürfen und keine Autoritätsfigur als Herrli/Frauli haben, haben schon die zweite Couch vernichtet, bellen respektlos an..usw usf.. den anderen Wuzis fällt sowas gar nicht ein..
Zu guter letzt: durchhalten! Ihr müsst euch und euer Verhalten einfach erst kennen- und lesen lernen, wirst sehen, das geht schneller als man denkt. Es wird immer mehr Ruhe einkehren und ihr werdet einander schlussendlich wundervolle Gefährten sein. :-)
Du bist der Chef, nicht Dein Hund. Der merkt, dass Du unsicher bist und macht mit Dir, was er will. Er darf Dich nie beißen. Geh noch mal zur Hundeschule.
Zur Hundeschule geht man ohnehin monatelang ---- ein Besuch reicht nun wirklich nicht.
du bist der Chef, nicht schon wieder.. Schon mal drauf gekommen das sie mit den Welpen zu viel arbeitet, sehr unentspannt im Umgang ist und ihn daher zu seinem Verhalten zwingt.
Du scheinst ja jetzt schon völlig überfordert mit dem jungen Hund zu sein. So kannst du weder den Hund zur Ruhe bringen, noch mit ruhiger Hand eine verantwortungsvolle Erziehung leisten. So kann das leider nichts werden.
Und wenn du schreibst
Ich habe nur sie. Keinen Menschen.
dann frage ich mich tatsächlich, WIE bitte machst du das, wenn du mal einkaufen musst? So einen jungen Hund kann man nicht alleine lassen und mitnehmen geht auch nicht. Was ist, wenn du mal zum Arzt musst? Arbeiten gehst du auch nicht .... Wie kann man sich dann einen Hund leisten?
Für mich hört sich das leider so an, als gäbe es dafür nur die Lösung, für den armen Hund ein passendes Zuhause zu suchen - und zwar so rasch wie möglich.
Sowohl Schäferhunde als auch Ridgeback sind charakterstarke Hunderassen die einen ebensolchen Besitzer brauchen.
Du bist das eindeutig nicht.
Und wie @ersterSchnee schon schrieb. Ein Hund oder Hundewelpe ist kein Therapieersatz!
Ein Hund braucht klare Regeln und Befehle und kein schischi oder duzidu. Ein Hund, auch ein Welpe, merkt sehr schnell, wenn sein Besitzer nicht taff genug für die Erziehung ist.
Ein Hund reagiert eben nicht nur auf blanke Kommandos sondern vor allem auch auf die Körperhaltung, Stimmlage, Stimmung und psychische Verfassung (aka Überforderung) seines Herrchens.
Gib sie bitte bitte ab an jemanden, der ihr gerecht werden und ein schönes Leben bieten kann! Ein Hund ist kein Therapeut und braucht eine seelisch stabile und starke Persönlichkeit, die in sich ruht!
Die Fehler, die du jetzt machst, werden dir immer wieder auf die Füße fallen. Mit Glück endet es in einer Maulkorbpflicht, mit Pech wird sie eingeschläfert.
Also - dem Hund zuliebe - gib sie ab!