Verschwendetes Geld, was die Nachhilfe betrifft?
Letztens schrieb ich mit einem Kind(Jugendlichen) aus dem Bekanntenkreis, der besucht seit einem Jahr die Nachhilfe, um die schlechten Noten zu verbessern.
Mir fiel aber auf, dass er trotzdem irgendwie grammatikalisch sowohl was die Rechtschreibung betrifft, Fehler macht.
Dann denke ich mir, dass ist ja nicht gut, viel Geld zu investieren, wo man nicht mal über Grundsachen aufgeklärt wird.
Zum Bsp. wegen einem Bild ( das ist ja Dativ)
Er schrieb aber wegen das Bild, ist das nicht falsch?
Genauso auch statt "dass" zu verwenden, schrieb er "das".
6 Antworten
Na ja, Nachhilfelehrer können auch keine Wunder bewirken.
"Wegen" wird übrigens mit Genitiv verwendet, vor allem schriftsprachlich.
Die Lehrperson sagt, wie es ist. Ob der Schüler es dann auf- und ernstnimmt ist eine andere Sache.
In der Tat, glauben viele, dass rein dadurch, dass sie viel Geld für einen Sprachkurs bezahlen, das Lernen dann leichter fällt. Als Deutschlehrerin weiss ich, wovon ich rede.
Deshalb kläre ich meine Kunden schon von Beginn weg auf und mache ihnen klar, worauf sie sich beim Sprachkurs einlassen. Ich liefere das Material und die Erklärungen. Umsetzen müssen sie das Gelernte selber.
Interessanterweise springen viele davon ab, wenn sie das hören. Es scheint tatsächlich die Erwartung / Vorstellung zu herrschen, dass Wissen, wie beim Getränkeautomaten, einfach überspringt beim Münzeinwurf.
Nein, Leute. So ist das nicht. Lernen bedeutet erstmal Arbeit, im Wesentlichen Einprägung und Wiederholung, die aber geschickt gestaltet werden wollen. Auswendiglernen bringt in der Regel wenig, Drillübungen ebenso.
Es geht darum, Sinn zu vermitteln. Wenn der Schüler erstmal begreift, warum man "das" nicht durchweg mit einem s schreiben kann und es daneben noch ein "dass" gibt, wird er den Schreibfehler nicht mehr machen.
Aber wie gesagt, per Zauberstab geht das nicht.
Nachhilfe funktioniert vor allem bei vorhandenen Kenntnislücken bezüglich bestimmter Lehr-oder Lernabschnitte (z.B. bei krankheitsbedingtem Ausfall). Allgemeine Leistungsschwäche lässt sich durch Nachhilfe höchstens ein wenig kaschieren aber nicht ändern. Kinder sind partiell Spiegelbilder ihrer Eltern. Auch der beste Nachhilfelehrer kann den Schüler nicht "begaben" (ihn mit Begabung versehen).
Du schreibst selbst, dass das Ziel einer Nachilfe wäre, die Noten zu verbessern. Das impliziert einerseits, dass es um den konkteten Lern-/Lehrstoff von konkreten Schulfächern geht. So bedarf es für die Fächer Mathematik und Biologie zum Beispiel keine perfekte Rechtschreibung und Grammatik. Das bringt mich zum zweiten Punkt: die Nachhilfe zielt auf das Verbessern ab, nicht das Perfektionieren, um fehlerfrei zu sein. Des weiteren darf er außerhalb der Nachhilfe und außerhalb von Schultests auch weiterhin eine Umgangssprache sprechen & schreiben & nutzen, die eben nicht perfekt ist, da diese nicht bewertet wird.
Zum Schluss möchte ich noch das Sprichwort andeuten, dass man im Glaskasten nicht mit Steinen werfen sollte. Wie perfekt ist das Deutsch in diesem Satz?
Dann denke ich mir, dass ist ja nicht gut, viel Geld zu investieren, wo man nicht mal über Grundsachen aufgeklärt wird.
PS: auch ich habe keinerlei Anspruch darauf, hier auf Social Media Plattformen fehlerfrei zu schreiben.
Naja, es ist jetzt grammatikalisch nicht verkehrt, ich persönlich finde des Stil allerdings etwas suboptimal (subjektive Meinung). Ich selber hätte geschrieben:
Dann denke ich mir, es ist nicht gut, (viel) Geld zu investieren, wenn man nicht einmal über Grundlegendes aufgeklärt wird.
Das Gefühl habe ich so oft,meine Sätze hören sich immer so abgehackt an.
Das merke ich auch hier, egal welcher Beitrag lässt sich nicht so lesen wie die Texte im Buch.
Nachhilfeinstitute können bei individuellen Lernproblemen wohl kaum helfen. Wenn es nötig ist, such dir einen guten Nachhilfe-Lehrer, einen Studenten/eine Studentin, die das jeweilige Fach studiert. Ein richtiger Lehrer wäre natürlich das Beste. Aber kaum jemand will heute für Nachhilfe angemessen bezahlen.
Als ich studierte, standen jede Woche mindestens 5 Anzeigen in der Zeitung, in denen Nachhilfelehrer gesucht wurden. Da habe ich auch ordentlich verdient. Heute gehen die Leute in Nachhilfe-Institute und bezahlen € 5 pro Stunde. Da kann man natürlich nichts erwarten.
Ist so. Der Kleine hat deshalb mit der Nachhilfe aufgehört.
Ich habe früher jeden von seiner 5 in Englisch heruntergebracht.
Ist es eine Nachhilfeschule oder ein(e) Nachhilfelehrer(in)?
Es hängt auch davon ab, wie viel man pro Stunde zahlen möchte. Viele Eltern wollen nur 5 bis 10 € pro UST zahlen. Dann kann man kein Wunder erwarten.
5-10 €/Std., das zahlt man vielleicht dem Kind aus der Nachbarschaft, das eine gute Deutschnote hat und einem schwachen Schüler hilft. Das ist aber doch keine angemessene Bezahlung für einen Deutschlehrer mit 1. und 2. Staatsexamen, der vielleicht auf seine alten Tage noch ein bisschen was tun will. Zum Vergleich: Im Handwerk liegt der Stundensatz für einen Gesellen etwa bei 60€, für einen Meister noch ca. 10€ höher.
Dann korrigiere mich, das ist besser als unwissend zu sein bzw. nicht zu erkennen, wo der Fehler steckt.