Vermeidung von Plastik = Schnelle Erschöpfung der Holz/Papier-Ressourcen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Solange die Sachen nicht aus Recycling Papier oder Pappe bestehen, verbraucht es natürlich neue Ressourcen und auch für das Herstellen der Recycling Produkte wird Energie verbraucht. Das ist leider an einigen Stellen so, dass Leute der Umwelt eigentlich mit einem Verhalten helfen wollen, aber ihr damit an anderer Stelle schaden und das entweder einfach nicht thematisieren, sich dessen nicht bewusst sind oder vielleicht auch einfach ein kleineres Übel gegen ein größeres Übel abwägen, wie im Fall des Ersetzens von Plastik durch Pappe. Um ein weiteres Beispiel zu nennen, sollte der Umstieg auf elektrische Autos vielleicht auch mal hinterfragt werden. Wir kaufen uns ein neues Elektroauto, für dessen Herstellung Unmengen an Energie verbraucht wurden, Unmengen an CO2 in die Luft geblasen wurden und seltene Rohstoffe ausgebeutet wurden. Unsere alten Benziner werden auf andere Kontinente geschifft und dort weitergefahren. Ist das wirklich ein Beitrag für die Umwelt?

Trotzdem heißt das nicht, dass man jetzt aufhören sollte was für die Umwelt zu tun, sondern nur dass man besser hinterfragen sollte, ob das, was man tut, wirklich hilfreich ist oder die am wenigsten schädliche Option.

EmelyEinhorn 
Fragesteller
 12.03.2023, 15:23

Ich versuche ja, zu hinterfragen und manchmal habe ich auch einfach keine Möglichkeiten, umweltbewusster zu leben. Beispiel: Es gibt keinen Unverpacktladen hier und ohne Auto komme ich auch nicht mal eben 5 Ortschaften weiter.

Wenn ich also Trinkpäckchen kaufe, da sind die Strohhalme ja schon dabei. Da ich Papierstrohhalme supereklig finde, habe ich mir wiederverwendbare Strohhalme für zu Hause gekauft. Glaube die sind aus Glas oder so. Aber theoretisch bliebe mir in diesem Beispiel nur, keine Trinkpäckchen zu kaufen, oder?

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5Leonarda  12.03.2023, 15:39
@EmelyEinhorn
keine Trinkpäckchen zu kaufen

Genau! Man kann sich sein selbst hergestelltes Getränk auch in einer Glasflasche mitnehmen.

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carlina7  12.03.2023, 15:43
@EmelyEinhorn

Das stimmt, wenn du ganz strikt überhaupt keinen Verpackungsmüll mehr wollen würdest, müsstest du auch auf viele Produkte verzichten und weitere Wege in Kauf nehmen. Dass das auf Dauer unpraktisch ist, ist verständlich. Eine Option auf diese schlechten Rahmenbedingungen aufmerksam zu machen, wäre sich politisch zu engagieren in deiner Stadt oder bei Aktionen mitzumachen oder welche ins Leben zu rufen für weniger Verpackungsmüll in den örtlichen Supermärkten oder einen Laden in der Nähe. Es muss leider auch strukturell noch viel verändert werden, damit Nachhaltigkeit für jeden auch praktisch umsetzbar wird und da braucht es Leute, die sich dafür einsetzen. Auf der anderen Seite finde ich du solltest dir keine Vorwürfe machen, wenn du doch mal ein Trinkpäckchen kaufst. Dass du dir diese Gedanken machst und auf die Umwelt achtest, ist sehr gut, aber sich wirklich strikt alles zu verbieten, ist auch nicht das Ziel. Man kann auch mal ein Trinkpäckchen trinken und ist trotzdem kein riesiger Umweltsünder.

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Ich möchte hier nur darauf hinweisen, das der Umstieg auf Papier und Pappe in meinen Augen keine Alternative zum Kunststoff sein kann. Aus was macht man Papier für Papiertüten, Zeitungen, etc. Allermeistens aus Bäumen. Bäume sind für mich Lebewesen. Wie sich immer mehr herausstellt, sogar soziale Lebewesen. Wir maßen uns an, Milliarden von Baumen abzuholzen um Papier, Pappe und Dachstühle daraus zu machen. Das wir auch wieder aufforsten, spielt dabei keine Rolle für mich. Nur weil wir es jetzt seit Jahrtausenden so machen, wird es nicht besser. Das Problem beim Kunststoff ist das Recycling, nicht das Material. Ich denke, das wir irgendwann, und wenn es erst in Jahrhunderten ist, lernen werden unser Leben zu bestreiten, ohne andere Lebewesen zu töten. Ist ein hehres Ziel, aber irgendwann wird es so weit sein.

Micha708  18.04.2023, 23:06

Bevor das passiert haben wir Menschen entweder den Planeten komplett ausgelutscht so das kein Leben darauf mehr möglich ist! Oder der Planet rächt sich irgendwann mit irgendwelchen Naturkatastrophen die uns auslöschen.

Oder 3. Möglichkeit wir Rotten uns gegenseitig aus! Alle 3 Möglichkeiten sind nicht mal so abwägig.

Wie ein Zitat in Matrix 1

Wir sind die einzigste Spezies auf diesem Planeten die nicht im Einklang mit der Natur Leben können! Wir sind wie Krebs, oder ein Virus der sich immer mehr ausbreitet und alles vernichtet. Der Mensch wird immer Besitz und Machtgierig sein.

Ein Weg zur Besserung eher unwahrscheinlich

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Gute Frage, denn generell wird bei vielen Umweltschutzmaßnahmen der sogenannte Rebound-Effekt nicht beachtet, einfach gesagt dass eine Maßnahme nach hinten losgeht. Entsprechend wird ja die Elektromobilität als Antriebswende anstelle einer nötigen Verkehrswende kritisiert.

Plastikvermeidung oder nicht, wichtiger finde ich Mehrweg, also Dinge mehrfach verwenden anstelle wegzuwerfen, besonders was nicht gespült oder gewaschen werden muss wie Mehrwegbeutel, Einkaufskörbe usw. - wenn hier bloß Plastiktüten durch Papiertüten ausgetauscht werden, die dann aber auf dem Müll landen, finde ich es auch nicht gut.

Deine Bedenken sind sehr wohl plausibel und vollauf berechtigt!

Kunststoff ist eine der genialsten Erfindungen des Menschen. Gerade weil der zunehmende Bedarf insbesondere an Nutzgegenständen die teuren Ressourcen an Holz, Keramik, Glas und Metall knapp werden ließen, war das Erscheinen von Kunststoff und Plastik eine kostengünstige ideale Alternative.

Natürlich mussten neben den wertvollen Nutzgegenständen des Alltags und des wirtschaftlich-sozialen Lebens auch solche geschaffen werden, die dem Spiel und der Unterhaltung bzw. dem kulturellen Leben dienen. So wurde recht schnell allerlei Spielzeug zu regelrechter Massenware, die quantitativ das Maß der Nutzgegenstände deutlich übertraf.

Nun bestehen Kunststoffe aus mineralischen und chemischen Substanzen mit einer sehr hohen Halbwertszeit und bauen sich deshalb nur sehr langsam ab. So konnte die zunehmende Umwelt- Vermüllung durch Kunststoff nicht ausbleiben, und diese wurde allerorten auch in erschreckendem Maße augenscheinlich: Ganze Natur-Landschaften waren übersät von Müll- und Plastiktüten, Kunststoffverpackungen und -Flaschen; in Flüssen, Seen und Meeren trieben ganze Decken aus Plastikmüll auf den Wasseroberflächen, und selbst unter Wasser verendeten Fische und Pflanzen durch Plastikfetzen und Plastik-Kleinteile. -

Freilich bemerkte man all die Probleme und Gefahren der Plastik-Vermüllung, und man entwickwelte erfolgreiche viele Kunststoffe, die maximal umwelt- und gesundheitsverträglich sind. Ein Allheil-Material steht aber bis heute noch aus... -

Wie jegliche Art einseitiger und einäugiger Ideologie bewirkt auch die rigorose Umsetzung der soziologisch-politischen "grünen" Umwelt- und Klima-Ziele mehr Schaden als Nutzen: Es wird impulsiv und affektiv gehandelt, noch ehe realistische und effektive Lösungen gefunden und gereift sind. Dabei ist die trotzig-infantile Verneinung gegenüber dem Bestehenden eine erste un-sinnige "Maßnahme", die sich in dem aggressiven Aussprechen von demzufolge ebenso irrwitzigen und übertriebenen Ge- und Verboten, von Schuldzuweisungen und Zurechtweisungen äußert - ohne logisch-einsichtige Erklärung, Erläuterung oder Rechtfertigung, ohne irgendwelche Andeutung einer entsprechenden Lösung... -

Insbesondere die jetzige einseitig fanatisierte "vergrünte" Jugend sollte sich wenigstens einmal deutlich klar machen, welcher Wundergegenstand z.B. eine Plastik-Tüte ist: An Obst- und Gemüse-Ständen erhält man hauchdünne Kunststofftüten mit einem Eigengewicht von wenigen Milligramm, aber mit einer Tragkraft von bis zu sechs Pfund. Die Masse einer solchen Tüte kann auf die Größe einer Erbse zusammengepresst werden; oder welche Genialität in jener aus nahezu "nichts" bestehenden und dennoch ausgesprochen reißfesten hauchdünnen Plastikhaut steckt, wie sie um Kohlköpfe, größere Früchte oder um Papp-Verpackungen mit Tomaten oder Äpfeln gezogen wird, um sie vor äußerem Staub und Schmutz zu schützen; - weniger geht nun wirklich nicht! - Aber diese prangern diverse "Umwelt-Experten" als eine Gefahr für Mensch, Natur und Klima an... -

Ich möchte damit nur mal aufzeigen, wie geradezu natur- und klima-schädlich das kranke Verbot von allem Plastik ist und aus bloßer ideologischer scheinheiliger Besserwisserei verteufelt wird...

schwarzerkicker  02.04.2023, 15:44

Das Problem ist, dass solche sehr feinen Tüten und Plastikstrohhalme oft von Vögeln gefressen wurden und die verenden dann ziemlich jämmerlich daran.

Kunststoff ist z. B. bei Kleidung sinnvoll: Polyester ist nicht so schnell nass geschwitzt wie Baumwolle und verbraucht bei der Herstellung auch viel weniger Wasser.

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Geheymrath  02.04.2023, 19:03
@schwarzerkicker

Sie werden eben dann von Tieren verschluckt, wenn sie nicht sorgsam genug recyclet wurden oder aus Faulheit im Freien landen. - Der nötigen Erziehung zu mehr Umwelt-Disziplin sollte dem Naturschutz durchaus Rechnung getragen werden.

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wir Schreien das die Wälder bleiben aber auf nichts verzichten

in ein paar Jahre wird es kein klo Papier mehr geben, nur noch das Bidet oder Stofftücher sich waschen,