Verlernen die Deutschen (Jugendlichen) die deutsche Grammatik?
Nun dieses Phänomen beobachte ich schon eine gewisse Zeit lang. Ob in Forenbeiträgen, Social-Media-Nachrichten oder E-Mails, oft sehe ich viel zu viele grammatikalische Fehler. Natürlich, in Zeiten des Internets ist das so eine Sache. Niemand kümmert sich mehr wirklich um Groß- oder Kleinschreibung eines Worts. Nichtsdestotrotz sehe ich oft, dass einige Wörter einfach komplett falsch geschrieben werden. Zum Beispiel:
- Das / Dass
- Wen / Wenn
- Den / Denn
und generell verschiedene Wörter. Ich weiß, man kann sich vor allem im Internet mal vertippen, aber oft ziehen sich diese Fehler durch den gesamten Text.
Aber nicht nur die Rechtschreibung geht in vielen Texten, die ich sehe, den Bach herunter, sondern auch die normale und einfache Grammatik. Woran liegt es, dass es vermehrt auftritt, dass Deutsche (vermehrt junge Deutsche) die deutsche Grammatik nicht mehr "beherrschen"? Was meint ihr dazu?
12 Antworten
Da werden wohl mehrere Faktoren zusammen spielen.
Durch die immer schneller werdende Kommunikation und Medienlandschaft sinkt die Aufmerksamkeit für solche Details.
Durch die massenhafte Zuwanderung von Nicht-Muttersprachlern sinkt das allgemeine Sprachniveau.
Die Qualität des Unterrichts geht duch Überlastung der Lehrer immer weiter zurück.
Es wird immer weniger auf Deutsch gelesen, dafür immer mehr auf Englisch.
Eltern nehmen sich immer weniger Zeit für die Deutschkenntnisse ihrer Kinder, da Karriere, Reisen, Social Media usw. wichtiger sind.
Und je mehr Menschen Fehler machen, umso weniger fällt es auf, da der Vergleich zur richtigen Schreibweise nicht mehr da ist.
Ich bin Mitglied im Verein Deutsche Sprache e. V. Dort werden diese Themen auch oft beleuchtet.
Ich kann deine Intention gut verstehen, bei mir selbst pellen sich auch die Fußnägel hoch, wenn ich einen dieser oben beschriebenen Fehler entdecke.
Mittlerweile muss man sich das aber wirklich abtrainieren, denn der Trend geht anscheinend wirklich in die Richtung, dass Jugendliche immer weniger Wert auf die korrekte Sprache legen.
Das finde ich sehr schade, aber das ist nunmal die aktuelle Entwicklung.
Du schreibst es ja schon selbst. Es ist das Internet, da ist es zu 95% egal, ob ein Text grammatisch absolut korrekt ist oder nicht, es ist bloß wichtig, dass der Text verstanden wird.
Du kannst nicht von Verlernen sprechen, wenn das Gelernte in dieser Situation garnicht ernstgenommen wird.
Wenn ein Profi-Fußballer zum Spaß mit seinen Freunden ein bisschen bolzt und dabei Fehler macht, die er in einem beruflichen Spiel nie machen würde, dann hat er das Spielen nicht plötzlich verlernt. Das "Richtig Spielen" hat bloß eine niedrigere Priorität. Die Fehler sind egal.
Genauso wenn ein Musiker zum Spaß die Gitarre schnappt und drauf los spielt. Er hat das Spielen auch nicht verlernt, nur weil die Akkorde nicht so sauber sind wie auf einem Konzert.
Für Aussagekräftige Beispiele sind Social-Media Nachrichten etc. das falsche. Dafür müsstest Du Dir Deutschtests, Bewerbungen, Facharbeiten und ähnlich wichtiges anschauen.
Und sowas findest Du sogut wie garnicht online.
Deine Definition von "Wichtigkeit" - siehe deinen ersten Absatz - teile ich nicht.
Hier geht es auch um Respekt für den Leser.
Deine Definition von "Wichtigkeit" - siehe deinen ersten Absatz - teile ich nicht.
Musst Du auch nicht, ist aber trotzdem so. ;)
Hier geht es auch um Respekt für den Leser.
Es geht um die Wichtigkeit für den Schreiber.
Wenn Du daraus unbedingt irgendwelche Respekt-Verhältnisse lesen willst, bitte sehr, dann sind diese Schreiber eben Dir persönlich respektlos gegenüber. Musst Du ja nicht lesen.
Es ist den Schreibern aber egal, weil es für sie einfach nicht wichtig ist, ob der Leser (der entweder ein Freund oder ein völlig unbekannter ist) "respektvoll" angeredet wird oder die Schreibfehler in seinem Text sucht, solange das verstanden wird, was der Schreiber sagen will.
Wie Du persönlich dazu stehst ist völlig egal, es geht darum wie die Schreiber dazu stehen
Du vergisst - wieder einmal - dass eine Botschaft zwei Seiten hat: die Seite des Schreibers und die des Empfängers. Diese zwei Seiten sind eine Tatsache. Und Du kannst nicht beurteilen, wie der jeweilige Empfänger eine bestimmte Botschaft empfindet.
Dein "ist aber trotzdem so" ist nichts als nur Meinung, keine Tatsache.
An dieser Stelle möchte ich die sinnlos gewordene Diskussion abbrechen, überlasse aber gern dir das allerletzte Wort.
Dein "ist aber trotzdem so" ist nichts als nur Meinung, keine Tatsache.
Natürlich ist das so. Meine Definition bleibt so wie sie ist, völlig wurscht was Du dazu denkst.
die Seite des Schreibers und die des Empfängers. Diese zwei Seiten sind eine Tatsache.
Nur dass die Seite des Empfängers hier absolut nichts zur Sache tut. Es geht alleine um den Schreiber.
Entsprechend "vergesse" ich auch nichts, ich ignoriere nur, was sowieso irrelevant für die Frage ist.
Und Du kannst nicht beurteilen, wie der jeweilige Empfänger eine bestimmte Botschaft empfindet.
Muss ich auch nicht!
Wie gesagt, darum geht es überhaupt nicht.
An dieser Stelle möchte ich die sinnlos gewordene Diskussion abbrechen, überlasse aber gern dir das allerletzte Wort.
Sinnlos geworden?
Deine "Argumente" waren von Anfang an sinnlos, da sie absolut nichts mit der Frage zu tun haben. Und ebenso wenig mit meiner Antwort.
Dieses unsinnige Gerede zu Beenden, ist das Beste was Du machen kannst.
Definitiv. Es gab auch schon Leute mit denen ich die Kommunikation abgebrochen habe, weil ich sie nicht verstehen konnte.
Es ist wohl ein Ausdruck der Faulheit sowie Ignoranz, aber auch einfach des nicht gelernt Habens.
Ja, das denke ich auch. Ich nehme an, diese "Tippfehler" sind zum Teil auch der Autokorrektur zuzuschreiben, die sowas (normalerweise) verbessert, bevor einem auch nur auffällt, ob es denn nun richtig war. Nun gibt es halt die Wörter "das, wen, den" auch, sie bedeuten nun mal was anderes. Aber deshalb werden sie dann nicht korrigiert, sodass die Jugendlichen nicht zu sehen bekommen, wie es eigentlich heißen müsste.
Zum Thema Grammatik:
Ich bin Hiwi an einer Uni und höre daher öfters von Erstis, also ca. 18jährigen, Sätze wie "Lass Mensa gehen" statt "Lass uns in die Mensa gehen".
Wenn ich sowas höre, stellen sich mir die Nackenhaare auf... Klar unterliegt Sprache einem Wandel, man würde ja z.B. auch nicht mehr "Weib" statt "Frau" sagen (zumindest nicht zu jeder). Jugendsprache natürlich umso mehr. Aber so hingeschludert klingt das einfach nur maulfaul und dümmlich, finde ich.
Wenn ich sowas höre, stellen sich mir die Nackenhaare
Da kann ich nur zustimmen. Ich finde es in Ordnung, wenn man sich nicht 100%ig korrekt ausdrückt, aber solche Sätze wie
Lass Mensa gehen
kann ich auch nicht unbedingt leiden.
Toll und korrekt und aktuell ... für die Jugend geschrieben.