Vergessen wir das meiste nach der Schulzeit?

10 Antworten

Ja, man vergisst vieles. Aber ich bin regelmäßig überrascht, wie schnell man einmal erworbenes Wissen bei Bedarf auch wieder reaktivieren - und dann darauf aufbauen kann.

In jahrelanger Arbeit erworbenes - aber längst vergessen geglaubtes - Schulfranzösisch ist nach zwei, drei Wochen Sprachkurs in Frankreich wieder quicklebendig.

Und je älter man wird, desto eher lernt man in Analogien zu bereits Erlerntem. Wer in jungen Jahren viel gelernt hat, dem fällt es leichter, später noch etwas dazuzulernen.

Ja, eigentlich schon. Wenn du hier was von 20 Prozent alles Schulwissens schreibst, kann ich das grundsätzlich durchaus glauben. Im Grunde vergisst man ja das Gelernte schon dann, wenn man es nicht mehr braucht, etwa nach geschriebenen Klassenarbeiten.

Ich bin jetzt im Sommer 13 Jahre aus der Realschule und habe das Meiste tatsächlich vergessen, weil ich es nie wieder gebraucht habe. Damit steht und fällt alles: Wer was braucht, der behält es im Gedächtnis; wer was nicht braucht, vergisst es. Das kann für Rechenarten genauso wie für Fremdsprachen gelten.

Am wertvollsten waren übrigens in meinem Fall Inhalte aus Geisteswissenschaften wie Geschichte, Gemeinschaftskunde, Religion/Ethik, Musik-Theorie und teilweise noch Biologie. Das sind aber auch Themen, für die ich gewisses Interesse bereits mitbrachte, bevor es unterrichtet wurde. Ein Mathematiker, Chemiker oder Sprachliebhaber war ich nie; auch dieses ganze BWL-Gedöns aus der Berufsschule (Ausbildung Industriekaufmann) sitzt längst nicht mehr. Ich weiß zwar zum Beispiel, dass es einen "Schulkontenrahmen" für angehende Industriekaufleute gibt, aber aufzeigen kann ich den heute nicht mehr. Letztlich muss ich sogar sagen: Auch wenn die Berufsschullehrer top waren, hat man da nix für die Lehre/den Beruf Brauchbares gelernt ... sinnstiftend waren da eher Fächer wie "Betriebliche Kommunikation" oder Gesamtwirtschaft oder Gemeinschaftskunde, aber den Rest konnte man in die Tonne kloppen ----> man sollte das ach so heilige duale Ausbildungswesen dringend reformieren, damit man mal aufwacht aus den 80ern, die dort scheinbar nie endeten.

Ich denke ein bisschen vergessen wir. Grundrechnen und lesen und so verlernt man nie. Jedoch so thematische Dinge vergessen wir vielleicht. Dies merke ich gerade weil ich nach 2 Monaten eine Arbeit nachschreiben muss in Mathe, und mich nicht mehr genau an alles erinnere.

Hallo einAlien (ich wollte schon immer mal so jemanden kennenlernen)

Zu deiner Frage - das kann man nicht so allgemein beantworten.

Es kommt zum einen darauf an wie man etwas gelernt hat. Also, hat man eine Thematik nur auswendig gelernt, oder hat man sich die Prinzipien verinnerlicht?

Zum anderen kommt es darauf an, was man später beruflich benötigt und womit man sich privat beschäftigt?

Ich würde sagen, wer sich die Prinzipien verinnerlicht hat, der kann diese Zusammenhänge relativ leicht erinnern. Wenn man zugleich (populär-) wissenschaftliche Publikationen liest hält man sich auf dem laufenden.

Gruß

Mh... einige Themen kann man sicherlich aus der Schulzeit wiedergeben, aber dein Gedanke kann ich leider nicht bestätigen.

Beispiel :

Ich war richtig gut in Berechnung eines rechtwinkligen Dreieck, immer 1sen geschrieben, heute hab ich keine Ahnung mehr, weil ich es nicht mehr brauchte für meinen Job.

Es ist ja auch bekannt, das wenn das Abgespeicherte im Gehirn nicht oft angewendet wird, wird es "Überschrieben" mit neuem wissen.

Daher ist es schon logisch das man nur noch 20% erlerntes aus der Schulzeit wiedergeben kann.