Sollte ich aufhören, mir Dinge dauerhaft merken zu wollen?
Und meinen Lebensstil dementsprechend komplett ändern? Z.B. lese ich gerne Bürcher, das Problem nur, nach einigen Wochen und Monaten habe ich das Gelesene komplett vergessen. Ich habe dann nur noch einen vagen Eindruck, was da überhaupt drin stand. Daher hieße das nun als Konsequenz keine Bücher mehr zu lesen bzw. sie wirklich nur für den aktuellen Spaß zu lesen und nicht in der Hoffnung, langfristig etwas davon mitzunehmen. Was ein großer Teil meiner Motivation eigentlich ist. Wenn diese wegfällt, ist der Anreiz ein Buch zu lesen sehr viel niedriger.
Das betrifft auch noch viele andere Bereiche. Z.B. interessante gelesene oder gehörte Fakten sind ebenso schnell weg. In Zukunft vielleicht gar nicht erst versuchen, mir diese zu merken?
Ich bin ein großer Fan von Allgemeinbildung, aber auch hier das gleiche Problem. Sollte ich es aufgeben? Was bringt es, Daten und Zahlen immer wieder zu lesen, wenn ich sie doch vergesse. Beispiel: wann die Titanic gesunken ist (1912). Ich werde es immer wieder vergessen.
Mein Gedächnis ist einfach schlecht. Sollte ich also meinen Fokus viel mehr auf kurzfristiges Wissen wechseln und aufhören mir langfristig Dinge merken zu wollen?
10 Antworten
Dein Gedächtnis ist nicht schlecht, sondern es ist eben dein Gedächtnis. Bei jedem Menschen funktioniert so etwas anders, auch wenn es natürlich Grund Ausrichtungen gibt. Ich würde mich beim Lesen eines Buches oder danach auf das konzentrieren, was in dem Buch für mich wichtig ist. Früher hat man so etwas als Lese Frucht bezeichnet. Wenn man sich nämlich so auf bestimmte Dinge konzentriert und sie auch zumindest kurz wiederholt, dann merkt sich das Gehirn das. Das hat den ganz großen Vorteil, dass einem manchmal bei einem ähnlichen Fall eine solche Lektüre Frucht wieder einfällt. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass in meinem Kopf ständig Verbindungen hergestellt werden. Die gibt es aber nur, wenn man gewissermaßen anfangs die Straße gepflastert hat und diese Straße auch häufiger da fährt. Ansonsten wächst gewissermaßen der Urwald des Vergessens und stell den ursprünglichen Zustand des Nichtwissens wieder hier.
Ein ganz wichtiger Satz, den ich von einer Psychologin mal gehört habe, lautet: arbeite nicht an deinen Schwächen, sondern an deinen Stärken. Da ist wirklich was dran.
:-)
Du solltest deinen fokus nicht auf dämliches, auswendiges Memorieren lenken, sondern auf das VERSTEHEN. Ich gebe allerdings zu, dass das in der Schule nicht mehr gelehrt wird, vor allem nicht für das Abitur.
Ansonsten ist es doch egal, ob du vieles von dem Gelesenen wieder vergisst. Ich habe z.B. alle Harry Potter Bücher gelesen, aber viele Einzelheiten wieder vergessen. Das macht doch nichts. Auch von dem gelesenen Fachkram habe ich wieder viel vergessen. Und? Wenn ich es brauche, lese ich es halt noch mal nach. Momentan lese ich wieder mit großem Vergnügen Jane Austens Verstand und Gefühl, obwohl ich es schon drei oder vier mal gelesen hatte. Na und? Aber ich lese auch gerne!
Mach doch einfach das worauf du lust hast! Du hast doch bisher auch Bücher gelesen und hattest warscheinlich Spaß daran. Und wenn das Buch gut war, kannst du es doch einfach nochmal lesen. Dann erinnerst du dich besser daran. Auf gar keinen Fall deinen Lebensstil ändern. Es ist ja nicht ohne Grund dein Lebensstil :-)
Das ist ganz normal. Wenn man etwas behalten will muss man sich immer wieder und wieder mit den Themen beschäftigen.
Wenn du nur ein Faktum liesst und dann nie wieder daran denkst ist das Stinknormal das man es dann auch wieder vergisst. Man muss so gesehen sein wissen immer mal wieder auffrischen. Das geht auch schon in dem man regelmäßig endweder damit arbeitet (z.b. die Fakten jemand anderen erklärt.) oder sie sich selbst im kopf nochmal durchdenkt.
Unser gehirn ist keine festplatte auf der dauerhaft alles gespeichert wird. Eher wie eine wiese mit sehr vielen feldwegen. Die wieder zuwachsen wenn man sie ne weile nicht beläuft.
und nicht in der Hoffnung, langfristig etwas davon mitzunehmen
Wenn du das willst, musst du die Bücher öfters lesen und das Erlernte vertiefen und anwenden. Was bringt dir detailliertes Wissen über mittelalterliche Bogenwaffen, wenn du nie einen Langbogen in der Hand haben wirst.