Verbotenes kann sehr reizen - sind Verbote teilweise kontraproduktiv?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Der Mensch will gerne Dinge die verboten oder nicht erreichbar sind ausprobieren, weil das in seinem Gehirn einen Reiz auslöst aber sobald es getan wurde, ist dieser Reiz weg, also lohnt es sich nicht

Es kommt immer darauf an, worum es geht, aber Verbote können definitiv kontraproduktiv sein.

Ein Beispiel dafür sind die "Abstinence-only-until-marriage"-Programme, also dass man versucht, ungewollte Schwangerschafte und sexuell übertragbare Erkrankungen zu vermeiden, indem man Jugendlichen dazu erzieht, abstinent zu sein. Das funktioniert bekanntermaßen nicht.

(Wissenschafltiches Paper dazu: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1054139X17302604 ).

Vollkommen richtig, mir machte es z.B. nirgends so viel Spaß Alkohol zu trinken als dort, wo genau das verboten ist, im Iran.

Das gefährliche an Verboten ist, das sie Reaktanz hervorrufen können, was vereinfachst gesagt eine Trotzreaktion ist. Wann immer jemand versucht unsere freiheit einzuschränken, versuchen wir uns diese wieder zu holen. Insbesondere Jugendliche und Kinder sind stark für ihre Reaktanz bekannt.

Grundsätzlich kann ein externen Zwang der ausgeübt wird nur erfolgreich sein, wenn das Gesetz auch kontrolliert wird, und es wahrscheinlich ist, bei Fehlverhalten erwischt zu werden. Zudem muss die Strafe auch hart genug sein, und dem Übeltäter wehtun. Verbote können also ein Problem beseitigen, dafür müssen aber die beiden Punkte erfüllt sein.

Wobei es noch besser wäre internen Zwang auszuüben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Teilweise ja - wenn sie z.B. aus laengst ueberholten Traditionen bestehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Meine Entscheidung.

PrincessYasm29 
Fragesteller
 08.07.2023, 23:41

Hast du ein Beispiel

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